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Sophie Scholl und die weiße Rose: Wer war und was ist das?

"Die weiße Rose" war eine zur Mitte des Jahres 1942 erstmals tätig gewordene Widerstandsgruppe gegen die Naziherrschaft im sogenannten Dritten Reich. Sophie Scholl (1921-1943) war, neben einigen weiteren Mitstreitern – unter anderen Hans Scholl (1918-1943), Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Professor Kurt Huber –, Mitinitiatorin dieser sich im Kern aus Studenten zusammensetzenden Widerstandszelle.

Zielsetzung

Worauf wollten Sophie Scholl und ihre Freunde aufmerksam machen?

Mit im Nachhinein bedauerlicherweise nur sechs Flugblatt-Aktionen versuchte die Gruppe, die zunehmend gleichgeschaltete Bevölkerung auf die Gräuel der Nazi- bzw. Hitlerdiktatur aufmerksam zu machen. Jedenfalls diejenigen, die die Gemeinschaft mit ihren bescheidenen und unzureichenden Druck- und Verbreitungsmöglichkeiten erreichen konnte.

Entwicklung

Was führte zur ersten Verhaftung der Schollkinder?

Aus dem Spektrum "Bündischer Jugend" (Sammelbegriff diverser Jugendbewegungen unterschiedlichster Colour) kommend, stieß das Angebot des Regimes mit ähnlichen Angeboten wie der

  • Hitlerjugend (HJ) und des
  • Bundes Deutscher Mädchen (BDM)

auf anfänglich durchaus begeisterte Zustimmung bei Hans und Sophie Scholl.

Ganz im Gegensatz zu den Eltern, die eher liberal eingestellt waren, ihre fünf Kinder (Inge, Hans, Elisabeth, Sophie und Werner) an Musik, Literatur und Kunst heranführten und den nationalsozialistischen Umtrieben eindeutig kritisch gegenüberstanden.

Zunehmend begannen auch die Kinder an den Machenschaften der Nazis zu zweifeln.

Endgültig besiegelt wurde die ohnehin bereits gewachsene Ablehnung des mehr und mehr erkennbar werdenden Unrechtsstaates, als alle Schollkinder eines Tages im November 1937 von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) verhaftet und kurzzeitig ins Gefängnis gesteckt wurden.

Der perfide Grund

Verdacht auf fortgesetzte Zugehörigkeit zur Bündischen Jugend. Sämtliche Jugendorganisationen waren nämlich inzwischen verboten. Jetzt hatte es ausschließlich nur die HJ und den BDM zu geben.

Man müsste ...

Schiffbruch

Woran scheiterte das Projekt?

War der Vertrieb der Flugblätter nicht ohnehin schon brenzlig, waghalsig und ständig von ungewissem Ausgang begleitet, wollten Hans und Sophie aber noch eins draufsetzen. Und zwar in der Uni. Am helllichten Tag im Februar 1943. Mit der sechsten Ausgabe ihrer Flugschriften.

Ein Untertan und strammer Nazi

Das hätte auch fast geklappt. Wenn nicht, ja, wenn sie nicht ausgerechnet in dem Moment, als sie den Rest ihrer Flyer über das Geländer hinab in den Lichthof segeln lassen wollten, vom linientreuen SA-Mann und Hauswart Jakob Schmidt erwischt worden wären.

Die Gestapo wurde gerufen, Hans und Sophie festgenommen, in der Gestapozentrale Wittelsbacher Palais verhört und ihre Mitstreiter – trotz des schützenswerten Schweigens der Geschwister – bald darauf ebenfalls aufgespürt. Christoph Probst unmittelbar, die anderen im Laufe der folgenden Monate.

Richterspruch

Wie entledigte sich das Nazi-Regime unliebsamer Opponenten?

Verhandlung, Urteil und Vollstreckung

Vier Tage nach ihrer Arretierung wurden Sophie und Hans Scholl sowie Christopher Probst vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz des obskuren, zwielichtigen und in seiner Verhandlungsführung brutalen Richters Roland Freisler wegen:

  • "… landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat sowie Wehrkraftzersetzung …"

zum Tode verurteilt und unverzüglich per Guillotine enthauptet.

Nachsatz

Nach 1945 wurde die Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" zum Synonym für das sogenannte "andere Deutschland". Unzählige Universitäten, Schulen, Straßen, Wege und Plätze tragen heute die Namen der Gruppenmitglieder. Es gibt Gedenkstätten und Ehrentafeln, die die Erinnerung an die mutigen Streiter gegen die Willkürherrschaft des "Tausendjährigen Reichs" wachhalten und gleichfalls mahnen sollen, dass nie wieder ähnliches wie in den Jahren von 1933 bis 1945 geschieht.

Nicht unwichtig, wenn zu beobachten ist, wie Reichsbürger, Holocaustleugner und sonstige rechtspopulistische Gesinnungsgenossen zunehmend fußfassen.

Um hier abschließend den römischen Dichter Ovid (43 v. Chr.-18 n. Chr.) zu Wort kommen zu lassen:

  • "Principiis obsta"/"Wehret den Anfängen"!

Quellen:

  • "Die weiße Rose" (Inge Scholl / Fischer Taschenbuch Verlag)
  • "Die Macht des Gewissens" (S. Fischer-Fabian / Droemer Knaur)
  • "Deutsche Geschichte – Seit 1918, Von Weimar nach Berlin" (Hrsg. Heinrich Pleticha / Bertelsmann Lexikon Verlag)
  • "Glorious Book for Heroes" (Ian & Jeff Kennedy / Random House)
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