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Troja, Trojanischer Krieg und Trojanisches Pferd: Fragen und Antworten

Von wem stammt die Geschichte vom Trojanischen Krieg? Was hat den Krieg ausgelöst? Wieso war Argamemnon der Mann der ersten Stunde? Wer sind Helena, Paris, Menelaos und Orest? Hat Agamemnon tatsächlich seine Tochter Iphigenie geopfert? Was ist der Schatz des Priamos? Wer hat ihn gefunden und wo ist er heute? Wer waren die wichtigsten Mitstreiter im Trojanischen Krieg? Was ist das Trojanische Pferd? Wer hatte die Idee dazu? Fragen, für die wir in diesem Beitrag Antworten finden wollen.

Vorangestellt

Was ist Troja - und wo liegt es?

Ob das, was in der heutigen – Troja genannten – Ausgrabungsstätte an alten Steinen und einer Nachbildung des „Trojanischen Pferdes“ aus Holz besichtigt werden kann, wirklich einmal eine Handelsmetropole des Altertums war, ist umstritten.

Fakt ist allerdings, dass Heinrich Schliemann dort, wo er die antike Stadt Troja vermutete, nämlich im Nordwesten der Türkei (Provinz Canakkale an den Dardanellen), im Jahr 1873 den so genannten „Schatz des Priamos“ fand und daraufhin hartnäckig dabei blieb, die Stadt Troja des Altertums entdeckt zu haben.

Was hat ein "Goldener Apfel" mit dem "Trojanischen Krieg" zu tun?

Ein gewisser Peleus und die Meeresnymphe Thetis (die späteren Eltern des Achilles) wollten heiraten. In Phthia, einer antiken Stadt in der Mitte Griechenlands. Leider hatten sie – anlässlich dieses Vorhabens – vergessen, Eris, die Göttin der Zwietracht, zur Hochzeit einzuladen.

Dieser Affront hielt allerdings die bösartige Eris nicht davon ab, das Fest trotzdem zu besuchen und – gehässig, wie sie nun einmal war – einen "Goldenen Apfel unter die fröhlich Feiernden zu werfen. Nun wäre das möglicherweise nicht weiter beachtet worden, wenn da nicht, ja, wenn da nicht die Worte: "Der Schönsten …" auf dem Apfel gestanden hätten. Das machte die anwesenden Sterblichen und Götter stutzig. Wer sollte das sein: "Die Schönste"?

Es kam, wie es kommen musste: Unter den von den Gästen favorisierten Bewerberinnen Athene, Hera und Aphrodite, entstand ein Wettstreit um diesen Titel. Wieder einmal war es Eris gelungen, Zwietracht zu säen.

Anlass

Was war der Auslöser des "Trojanischen Krieges"?

Wie so oft bei Kriegen, ist auch der zehnjährige Trojanische Krieg – von dem in Homers "Ilias" allerdings lediglich die Ereignisse der Belagerung der kleinasiatischen Stadt Troja aus dem letzten Jahr berichtet werden – auf eine Reihe mehr oder weniger banaler vorangegangener Ereignisse zurückzuführen.

So zum Beispiel – im Überblick:

  • Auf den von Eris, der Göttin der Zwietracht, in böswilliger Absicht verursachten Wettstreit zwischen Athene, Hera und Aphrodite um den Titel "Der Schönsten" in Form des "Goldenen Apfels",
  • auf das unselige Versprechen der Aphrodite, im Falle ihres Sieges dem Schiedsrichter Paris Helena, die Ehefrau des Menelaos (König von Sparta), zu versprechen,
  • weil der etwas einfältige Paris es sich tatsächlich nicht nehmen ließ, von Troja nach Sparta zu reisen, um sein "Korruptionsgeschenk" abzuholen,
  • und weil er sich darüber hinaus nicht daran störte, dass Menelaos seine Helena nicht freiwillig herzugeben bereit war, und Paris sie daher sozusagen in einer feindlichen Übernahme entführen musste.

Alles Umstände, die zwangsläufig zur Mobilmachung der Spartaner unter Menelaos und dessen Bruder Agamemnon, König von Mykene, gegen Troja führten.

Schlüsselpersonen

Wer trug wie zum "Trojanischen Krieg" bei?

Helena

Über Helenas Rolle im Trojanischen Krieg lesen Sie hier.

Paris

Über die Rolle von Paris im Trojanischen Krieg lesen Sie hier.

Agamemnon

Über Agamemnons Rolle im Trojanischen Krieg lesen Sie hier.

Heimkehr

Was wurde aus Agamemnon, Helena und Menelaos?

Nach zehnjährigem, aber letztlich doch siegreich bestandenem Kampf um Troja, wurde Agamemnon unmittelbar nach seiner Heimkehr von seinem Ehegespons Klytämnestra und deren Liebhaber Aigisthos gemeuchelt.

Zum Zeitpunkt der Tat hatten die beiden ja keine Ahnung, dass Iphigenie in Wahrheit nicht vom Vater geopfert worden war, sondern von Artemis immer noch bei den Taurern auf der Halbinsel Krim festgehalten wurde. Dumm gelaufen!

Auge um Auge, Zahn um Zahn

Denn unverzüglich und mit Unterstützung der Schwester Elektra und seines besten Freundes Pylades, übte Orest – Sohn des Agamemnon und Bruder Iphigenies – Vergeltung für die Ermordung des Vaters. Die Mutter, Klytämnestra, und ihr Lover Aigisthos folgten Agamemnon in die ewigen Jagdgründe – woraufhin Orest berechtigterweise als Muttermörder abgestempelt wurde.

Vor wem war Orest auf der Flucht?

Erst einmal war er so etwas wie Dr. Kimble auf der Flucht. Hier war es selbstverständlich nicht Harrison Ford, der sich vor Tommy Lee Jones verstecken muss, sondern Orest und sein Freund Pylades, die von den Erinnyen (röm.: Furien) gejagt wurden.

Irgendwann erreichten sie die Gegend, in der Iphigenie nach wie vor ihren Aufgaben als Opferbegleiterin nachkam. Bevor nun aber die Erinnyen final zuschlagen konnten, wurden Orest und Pylades von Iphigenie erkannt und gerettet. Zwar erst in letzter Minute, aber zeitlich immerhin doch noch günstig genug, um sich umgehend aus dem Staub machen und nach Griechenland zurückkehren zu können ...

Happy End für Helena und Menelaos

Helena heiratete Paris' Bruder Deiphobos. Was allerdings nicht von langer Dauer war. Denn nach dem endgültigen Fall Trojas wird sie von ihrem ersten Gatten, Menelaos, gönnerhaft wieder aufgenommen. Gemeinsam kehren beide zurück nach Sparta, wo beide noch lange Zeit glücklich und zufrieden leben.

Die Helden

Wer war Achilles?

Über die Rolle von Achilles im Trojanischen Krieg lesen Sie hier.

Wer war Hektor?

Hektor ist in Homers "Ilias" der Sohn des trojanischen Königs Priamos, Bruder des Paris und heldenhaftester Krieger der Trojaner im Trojanischen Krieg.

Er kämpft erfolgreich

  • gegen Patroklos, den besten Freund des Achilles,
  • unentschieden gegen Ajax, den griechischen Kraftprotz und schließlich – weniger erfolgreich –
  • gegen Achilles, der ihn nach längerem Kampf tötet.
Wer war Priamos, und was ist der "Schatz des Priamos"?

In Homers "Ilias" ist Priamos König von Troja. Zwar schon sehr alt, aber unermesslich reich. Den Trojanischen Krieg hat er nicht überlebt. Kurz vor Beendigung dieses zehn Jahre dauernden Krieges, wurde er von Neoptelemos, dem Sohn des Achilles hinterrücks gemeuchelt.

Sein so genannter Schatz dagegen, scheint dagegen die Jahrtausende überdauert haben.

Denn das, was Heinrich Schliemann 1873 in Troja ausgegraben hat, nämlich mehrere tausend Gegenstände (zum Beispiel Vasen, Kelche, diverse Schmuckstücke aus Gold, Silber und Kupfer und eine Vielzahl anderen Kleinkrams), wurde von ihm, Schliemann, unvoreingenommen dem guten Priamos zugeschrieben. Seitdem wird Heinrich Schliemanns Glücksfund – ob zu Recht oder nicht – "Schatz des Priamos" genannt.

Wo ist der Schatz des Priamos geblieben?

Heinrich Schliemann, euphorisiert von seiner 1873 in Troja gemachten Entdeckung, brachte den – von ihm, Schliemann, Priamos, dem König von Troja, zugeschriebenen – Schatz auf mehr oder weniger legalem Weg nach Griechenland.

Selbstverständlich waren die Türken sauer, aber nach längerem Hin und Her einigte man sich auf die Zahlung von, wie es heißt, zehntausend Franc, die aber von Schliemann auf fünfzigtausend Franc aufgestockt wurden. Damit war der "Schatz des Priamos" Schliemanns offizielles Eigentum.

Nach erfolglosen Versuchen, seinen Fund gewinnbringend zu verkaufen, übergab Schliemann 1881 seine Kostbarkeiten an das Museum für Völkerkunde in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schatz von den Russen konfisziert. Lange Zeit galt er als verschollen.

Erst in den Neunzigern des 20. Jahrhunderts wurden die Raritäten in Russland "wiederentdeckt". Allerdings nicht herausgerückt. Er, der Schatz, hat jetzt seinen Platz im Moskauer Puschkin-Museum gefunden. Und seit 2009 können Kopien sowie einige wenige Originale des legendären "Schatzes des Priamos" im Neuen Museum in Berlin besichtigt und bestaunt werden.

Wer war Patroklos?

Patroklos ist in Homers "Ilias" ein guter Freund des Achilles, wenn nicht sogar der beste.

Als Achilles wegen des Streits mit Agamemnon (wie schon gesagt, dabei ging es schlicht um Weibergeschichten) den Dienst an der Waffe verweigerte, obwohl die Trojaner gerade dabei waren, verlorenes Terrain zurückzuerobern, stülpte Patroklos sich kurzentschlossen die Kriegsausrüstung seines Freundes über, und warf sich todesmutig in die Auseinandersetzung mit den Trojanern.

Zu Beginn leidlich erfolgreich, wurde Patroklos letztendlich aber von Hektor, dem Pendant des Achilles auf trojanischer Seite, niedergestreckt und getötet.

Wer war Ajax?

Ajax ist, neben Achilles, so etwas wie der schwarzeneggersche Terminator unter den griechischen Haudegen. Mächtig von Wuchs und mit mutigem Herzen, ist Ajax ebenfalls eine der wichtigen Figuren in Homers "Ilias".

Nach der zwischenzeitigen Kriegsverweigerung des Achilles wegen der "Frauengeschichten" immer noch sauer auf Agamemnon, bekommt Ajax den zweifelhaften Vorzug, sich mit dem Trojaner Hektor im Kampf zu messen. Obwohl beide, Ajax und Hektor, einen ganzen Tag lang aufeinander einprügeln, gibt es keinen eindeutigen Sieger. Ihr Schlagabtausch endet unentschieden.

Was hat Ajax mit Odysseus´ Schafherde zu tun? 

Nach dem Tod des Achilles, der von Paris tödlich an seiner Achillesferse von einem Pfeil getroffen worden war, stellte sich Ajax einem rhetorischen Duell mit Odysseus. Dabei ging es um den Besitz der Kriegsausrüstung des Achilles – dessen Erbe sozusagen. Aber Ajax hatte keine Chance gegen die Sprachgewalt des Odysseus. Er verlor nicht nur den Wettkampf der Redekunst, sondern – wohl auch bedingt durch diese Niederlage – zusätzlich den Verstand.

In seiner Verwirrung verwechselte Ajax daraufhin eine Schafherde mit den Feinden, tötet die Viecher und dann, als er wieder bei Sinnen war und seine unsinnige Tat bereute, sich selbst. Such is life ...

Wer war Diomedes?

In Homers "Ilias" ist Diomedes einer der wichtigsten und tapfersten Anführer der griechischen Truppen. Bekannt geworden ist Diomedes durch seinen so genannten "Feldzug der Epigonen", mit denen er – anders als zuvor sein Vater – die Stadt Theben erfolgreich eroberte.

In der weiteren Folge wurde Diomedes

  • König von Argos (griechische Stadt im Nordwesten des Peloponnes),
  • warb chancenlos um die Hand Helenas, die sich für Menelaos, den König von Sparta, entschieden hatte,
  • verlor sein Reich Argos in Abwesenheit zwischenzeitig an Agamemnon, König von Mykene und Bruder des Menelaos, und
  • ließ sich schließlich trotz allem von Agamemnon zum Heerführer im "Trojanischen Krieg" überreden.

Dafür, und weil er somit gleichzeitig half, den durch den Raub seiner schönen Helena brüskierten Menelaos zu rehabilitieren, erhielt Diomedes Argos zurück. Nach Beendigung des "Trojanischen Krieges" begab er sich – gemeinsam mit Odysseus – auf Abenteuer- und Entdeckungsreise.

Das "Trojanische Pferd"

Was ist unter der Bezeichnung "Trojanisches Pferd" zu verstehen?

Ursprünglich kommt der Begriff Trojanisches Pferd aus Homers Heldenepos "Die Ilias". Das ist die Geschichte einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Griechen und Trojanern, die mit dem Raub der schönen Helena durch Paris ihren Anfang genommen hat. Erzählt werden in der "Ilias" die Ereignisse des letzten Jahres des bis dahin bereits zehn Jahre andauenden Krieges.

Die Story endet mit der Niederlage Trojas, die durch das Einschleusen des so genannten Trojanischen Pferdes möglich wurde. Darin hatten sich griechische Krieger versteckt, die ihren Kumpeln später die Stadttore öffneten. Alle gemeinsam machten dann der Stadt und den Bewohnern den endgültigen Garaus.

Heute wird vom Trojanischen Pferd zum Beispiel dann gesprochen, wenn es einer – wie  auch immer ausgerichteten (einer staatlichen, wirtschaftlichen oder sonstigen) – Organisation gelingt, die eigenen Leute in die gegnerischen Reihen zu lancieren.

Aber, was ist das "Trojanische Pferd" denn nun?

Das Trojanische Pferd war eine riesige Figur in – wie das Wort schon sagt – Gestalt eines Pferdes. Aus Holz. Die Idee, es zu bauen, stammte vom listigen Odysseus. Nachdem nämlich der Raub des "Palladions", das war eine der Göttin Athene geweihte Statue, keinerlei Aussicht auf Beendigung des Krieges bot, ließ Odysseus seine Griechen ein übermannsgroßes Pferd aus Holz bauen, um es den Trojanern als Zeichen eines möglichen Friedens zum Geschenk zu machen.

Dummerweise fühlten sich die vertrauensseligen Trojaner tatsächlich geehrt und öffneten Tor und Tür, um das angebliche Präsent in die Stadt zu lassen. Natürlich handelte es sich bei dem monströsen Pferd keineswegs um eine freundliche Aufmerksamkeit. Ganz im Gegenteil! Denn im Inneren dieser vermeintlichen Zuwendung saß in Wirklichkeit mindestens ein Dutzend tatendurstiger Krieger.

In der Nacht, die leichtgläubigen Trojaner hatten sich zur Ruhe begeben, krochen die Kombattanten aus dem Pferd, öffneten ihren vor der Stadt wartenden Kameraden die Stadttore – und metzelten gemeinsam die Bevölkerung Trojas dahin ...

Was ist das "Palladion", wo stand es – und wer hat es warum entwendet?

Das "Palladion" war eine Statue in der antiken Stadt Troja.

Obwohl im zehnten Jahr des Trojanischen Krieges fast alle Helden (Achilles, Hektor, Ajax und andere) gefallen oder ermordet waren, schien kein Ende der Belagerung Trojas absehbar zu sein. Troja war nämlich im Besitz des "Palladions", einer Statue, die der Göttin Athene geweiht war. Und schon deshalb galt das "Palladion" (auch: Palladium) den Trojanern als Zeichen der Unbesiegbarkeit.

Was also tun, fragte sich Odysseus, der augenscheinlich ebenfalls von diesem unseligen Krieg die Nase voll hatte. Nun, Odysseus und Diomedes, ein weiterer Heerführer der Griechen, huschten, als obdachlose Stadtstreicher verkleidet, durch die Tore der Stadt, um das "Palladion" zu entwenden. Zwar gelang ihnen der Coup, Troja aber blieb trotzdem bis auf Weiteres uneinnehmbar ...

Was geschah, als das "Trojanische Pferd" in der Stadt war?

Begeistert über den vermeintlichen Abzug der Griechen, feierten die Trojaner erst einmal ausgelassen. Allerdings gabs in Wirklichkeit nichts zu feiern.

Denn in der Nacht, die Stadt war ruhig, entstiegen Odysseus, Diomedes und die anderen Krieger dem Trojanischen Pferd, öffneten ihren griechischen Guerilleros von den zurückgekehrten Schiffen die Stadttore – und alle gemeinsam machten sie der Stadt, den Bewohnern und dem König Priamos endgültig den Garaus.

Wie wurden die Trojaner überzeugt, das "Trojanische Pferd" anzunehmen?

Wieder durch eine perfide List des Odysseus. Der hatte einen undercover arbeitenden Agenten in die Stadt Troja einschleusen lassen – und das durchaus in der gewollten Absicht, dass die Trojaner ihn gefangen nehmen würden, was sie auch taten. Und der erzählte ihnen etwas vom so genannten Pferd, was irgendwie tatsächlich auch zum Trojanischen Pferd passt.

Odysseus' Räubergeschichte:

Das Pferd sei eine Wiedergutmachung für den Raub des "Palladions" (Statue der Athene) und – so sei es angeblich den Griechen geweissagt worden – würde sich das Pferd als der reinste Glücksbringer für die Trojaner erweisen. Und die nahmen das für bare Münze. Als dann auch noch der ewige Zweifler Laokoon von Seeschlangen vertilgt wurde, hielten die Trojaner das für ein göttliches Zeichen. Das Holzpferd wurde in die Stadt geholt.

Wie wurden die Trojaner über den Abzug der Griechen getäuscht?

Nun, Odysseus ließ den Rest der Truppe das Feld räumen, oder wenigstens so tun, als ob. In Wirklichkeit blieben die Griechen – nur unweit von Troja entfernt – mit ihren Schiffen in der nächstgelegenen Bucht. Das inzwischen mit Odysseus, Diomedes und einer Handvoll weiterer Krieger besetzte Holzpferd wurde im – scheinbar aufgegebenen – Lager zurückgelassen.

An anderer Stelle wird davon gesprochen, dass das so genannte Trojanische Pferd ein Geschenk an die Trojaner gewesen sein soll. In unfreundlicher Absicht, selbstverständlich.

Wie gingen die Trojaner mit dem "Trojanischen Pferd" um?

Auch hierüber gibt es unterschiedliche Versionen. Eine davon geht so:

In erster Linie sollen die Trojaner über den vermeintlichen Abzug der Griechen froh und glücklich gewesen sein. Sie feierten die vermeintliche Befreiung. Dann erst kümmerten sie sich um das merkwürdige Holzpferd, das mit der Aufschrift, es sei der Göttin Athene geweiht, deklariert war. Sozusagen als wiedergutmachendes Abschiedsgeschenk!.

Während die vertrauensselige Mehrheit der Trojaner dafür war, das Pferd als Geschenk anzunehmen, taten sich dennoch Zweifler hervor.

  • Kassandra zum Beispiel, die Tochter des trojanischen Königs Priamos und Schwester Hektors und des Paris, die mit hellseherischen Gaben ausgestattet war, oder
  • Laokoon, ein Priester, der – allerdings erfolglos – mit verschiedensten obskuren Mitteln den Beweis erbringen wollte, das Pferd sei vielleicht doch eine Finte.

Aber letztlich wurden die Trojaner doch unsicher. Sie entschlossen sich, das Pferd erst einmal draußen stehen zu lassen. Aber nicht lange. Die Neugier war zu groß. Das ist verständlich, war aber nicht schlau. Denn, wie weiter oben schon gesagt: In der Nacht, die Stadt war ruhig, entstiegen Odysseus, Diomedes und die anderen Krieger dem Trojanischen Pferd, öffneten ihren griechischen Guerilleros von den zurückgekehrten Schiffen die Stadttore – und alle gemeinsam machten sie der Stadt, den Bewohnern und dem König Priamos den Garaus.

Finitum

Womit endet der "Trojanische Krieg" in Homers "Ilias"?

Der Trojanische Krieg endete mit dem Tod Hektors, der Verbrennung seiner Leiche und einer anschließenden Trauerfeier der Trojaner.

Zuvor wird Hektor von Achilles, der wegen des Todes seines Freundes Patroklos (durch eben diesen Hektor) blutige Rache geschworen hat, nach längerem Hin und Her tödlich mit dem Schwert durchbohrt. Aber, damit nicht genug, wurde sein Leichnam zwölf Tage – das muss man sich einmal vorstellen: Zwölf Tage! – von Achilles um das Grab des Patroklos geschleift.

Autor:

Quellen:

  • "Sagen des klassischen Altertums“ (Gustav Schwab/Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart)
  • "50 Klassiker – Mythen" (Gerold Dommermuth-Gudrich/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
  • "Mythologie für Dummies" (Christopher W. Blackwell, Amy Hackney Blackwell/mitp-Verlag, Bonn)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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