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Kaiser Karl V.: Fragen und Antworten

Wer war Karl V.? Welchen Anteil hatte hatte Jakob Fugger an der Kaiserwahl Karls V.? Warum ging die Sonne in Karls Reich niemals unter? Gegen wen kämpfte Karl hauptsächlich? Wie endete die Erste Türkenbelagerung Wiens? Was war der Schmalkaldische Bund, und um was ging es im Schmalkaldischen Krieg? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Beitrag.

Kick-off

Was ging dem Einstieg Karls V. in die Politik voraus?

Die 1496/97 stattgefundene Doppelhochzeit Philipps I., des Schönen (1478-1506), mit

  • Johanna von Kastilien, der Wahnsinnigen (1479-1555)

und Philipps Schwester Margarete von Österreich (1480-1530) mit

  • Johann von Aragón und Kastilien (1478-1497).

Die Eltern der beiden Paare waren der Habsburger

  • Maximilian I. – römisch-deutscher König und Kaiser von 1468 bis 1519 – und Maria von Burgund sowie
  • Isabella I. von Kastilien (1451-1504) und Ferdinand II. von Aragón (1452-1516).

Das erzkatholische spanische Königspaar pflegte, auf eine im wahrsten Sinne über Leichen gehende Praxis, die Inquisition, war nicht zimperlich im Umgang mit Juden und Muslimen (Reconquista), schuf aber auch – indem sie Christoph Kolumbus ermöglichten Amerika (nicht Indien!) zu entdecken und auszubeuten – die Ausgangsbasis für das spätere spanische Kolonialreich.

Auftakt

Triftiger Grund der genannten Ehegemeinschaften waren die feindseligen Auseinandersetzungen der Habsburger mit den Franzosen, die für sich, vermeintlich erbschaftsbedingt, dringend Teile Burgunds an Land ziehen wollten. Das konnte Maximilian so nicht stehen lassen. Wobei Spanien den Habsburgern Schützenhilfe leistete.

Um nun diesen Schulterschluss zu untermauern, entschloss man sich zu dem oben erwähnten Arrangement einer ehelichen Verbindung beider Häuser.

Vertrag von Villafáfila

Da der Sohn Isabellas und Ehemann Margaretes von Österreich bereits 1497 verstorben war, trat Johanna von Kastilien, Tochter Isabellas, das kastilische Erbe an. Ihr Vater Ferdinand II. von Aragón behielt seine Latifundien und übte darüber hinaus, stellvertretend für Johanna, die Regentschaft in Kastilien aus.

In den folgenden zwei Jahren, bis 1506, kämpfte Philipp der Schöne um seine Machtansprüche. Jedes Mittel war ihm recht. So startete er nicht nur den schofeligen Versuch, seine Gattin Johanna für unzurechnungsfähig erklären zu lassen, sondern versuchte – zielstrebig und beharrlich – seinem ihm in unüberwindbarer Feindschaft verbundenen Schwiegervater Ferdinand die Herrschaft über Kastilien abzuschwatzen. Was Philipp 1506 mit dem Vertrag von Villafáfila schließlich auch gelang.

Philipp war nun der erste Habsburger, der in einem der Hoheitsgebiete auf der iberischen Halbinsel das Sagen hatte. Dummerweise konnte er seinen Status nicht lange genießen. Noch im gleichen Jahr, im September 1506, verstarb er. An einer Infektion. Philipp wurde achtundzwanzig Jahre alt.

Fortführung

Persönlichkeit

Wer und wie war dieser mächtige Kaiser Karl V.?

Heutzutage würde Karl V. (1500-1558) aus dem Hause Habsburg wohl zu denen gehören, die in Deutschland mit dem Begriff Erbengeneration bezeichnet werden. Immerhin war er schon früh (1506) Nutznießer der üppigen Hinterlassenschaften des Vaters (Philipps I. des Schönen; 1478-1506).

Und, als wäre das nicht schon genug, wurde Karls Erbe mit dem Tod des Großvaters (Maximilians I.; 1459-1519) durch dessen umfangreiche Anhäufung von Landbesitz noch einmal beträchtlich aufgestockt.

Zwar verfügte Karl – der zum Zeitpunkt des Ablebens Maximilians seit drei Jahren (ab 1516) König Carlos I. in Spanien war – nun über ein von Europa bis nach Amerika reichendes territoriales Herrschaftsgebiet, war aber – mangels Barem – ständig knapp bei Kasse.

Dennoch soll Karl V., der in den Chroniken als wenig attraktiv geschilderte wird, absolut kein Freund von Traurigkeit gewesen sein. Denn, wie es heißt, pflegte er – seinem Großvater ähnlich – einen lustvollen Lebensstil, hatte Spaß an großartig ausgestatteten Festivitäten, liebte Bier, Wein und opulente Mahlzeiten.

Gefälligkeiten

War Karls Kaisertitel gekauft?

Karls ungeheueren ererbten Besitzungen, verlangten nach dem Kaisertitel. Aber das Wahlgremium der sieben Kurfürsten tat sich schwer, waren doch nicht nur Karl, sondern auch der französische König Franz I. (1494-1547) und sogar Heinrich VIII. von England (1491-1547) im Gespräch.

Papst Leo X. (1475-1521), dem Karl mit seinen Besitzungen um den Kirchenstaat herum unheimlich erschien, brachte dann auch noch Friedrich den Weisen von Sachsen (1463-1525) ins Spiel.

Irgendwann war von Heinrich keine Rede mehr, der Sachse Friedrich trat gar nicht erst zur Wahl an und Franz I. hatte gegen die Bestechungsgelder Jakob Fuggers, dem der Habsburger näher stand als der Franzose, keine Chance.

Ende gut, alles gut

Im Juni 1519 wurde Karl zum

  • römisch-deutschen König gewählt,
  • ein Jahr später in Aachen gekrönt,

nannte sich fortan – wie zuvor schon sein Großvater Maximilian I. und gleichfalls mit Billigung des Papstes – "Erwählter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches" und wurde schließlich von Papst Clemens VII. (1478-1534)

  • 1530 in Bologna ganz offiziell zum Kaiser gekrönt.

Kriegsführung

Resignation, Reichsaufteilung, Tod

Wem übergab Karl V. warum das Reich?

Nicht wirklich zufrieden mit dem erzielten Ergebnis des Augsburger Reichstages, anscheinend amtsmüde und an Gicht, Asthma, Hämorrhoiden und Diabetes leidend,

  • dankte Karl V. 1556 ab,
  • überließ das Kaisertum dem österreichischen Zweig der Habsburger unter seinem Bruder Ferdinand I. (1503-1564),
  • übergab das Königreich Spanien, die Niederlande, die Besitzungen in der so genannten "Neuen Welt" und einiges andere mehr an seinen Sohn Philipp II. (1527-1598),
  • zog sich in den Südwesten Spaniens zurück und

verstarb im September 1558 im Kloster San Jeronimo de Yuste – an, wie es heißt, inzwischen wissenschaftlich einwandfrei nachgewiesener Malaria.

Autor:

Quellen:

  • "Deutsche Geschichte: Bd.3" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
  • "Die Welt der Habsburger" (Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel, Hg./DVA-Spiegel Buchverlag)
  • "Spaniens Mitte" (Gustav Faber/Prestel-Verlag München)
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