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Wormser Konkordat: Was wurde beschlossen, was waren die Folgen?

Mit dem 1122 in Worms vereinbarten "Wormser Konkordat" verzichtete Kaiser Heinrich V. (1081/86-1125) auf das Recht, als weltlicher Herrscher Bischöfe in kirchliche Ämter einzusetzen. Außerdem sagte er die freie Wahl und Weihe kirchlicher Würdenträger innerhalb seines territorialen Einflussbereiches nach dem kanonischen Recht zu.

Beschlüsse

Was sagte Heinrich V. zu?

Heinrich V. (und mit ihm die Könige/Kaiser nach ihm) verzichtete auf die Investitur mit den kirchlichen Symbolen Ring und Stab, gestattete Wahl und Weihe geistlicher Würdenträger nach kirchlichem Ermessen und machte sich für die Rückgabe konfiszierten Kirchenbesitzes stark.

Was sagte Papst Calixt II. zu?

Papst Calixt II. (Papst von 1119 bis 1124), in Worms vertreten durch einen Bevollmächtigten, billigte, dass in Deutschland die Wahl von Bischöfen/Äbten in Anwesenheit des Königs/Kaisers stattfand, und die Gewählten durch Übergabe des Zepters seitens König/Kaiser gleichsam das weltliche Lehen erhielten, wofür sie ihm, dem König/Kaiser, den Lehnseid zu leisten hatten.

Folgen

Ein fauler Kompromiss für die weltliche Macht

Mit diesem Kompromiss war zwar der Investiturstreit (vorerst) beigelegt, die Einheit von Staat und Kirche aber weitestgehend aufgehoben. Könige/Kaiser verloren in der Folge zunehmend an Macht, die mehr und mehr auf die lokalen Fürsten sowie auf den sich bildenden Stand der geistlichen Reichsfürsten verlagert wurde.

Obwohl die einige Zeit darauf zum König/Kaisertum aufgestiegenen Staufer in der Folge dieser sich anbahnenden Entwicklung beherzt entgegenzutreten versuchten, zerfiel das Heilige Römische Reich im Laufe der kommenden Jahrhunderte letztendlich doch in eine Vielzahl kleiner und kleinster Staaten.

Vorgeschichte

Was ging dem "Wormser Konkordat" von 1122 voraus?

Nun, in Rom war wieder einmal der Bär los. Die römischen Adelshäuser stritten um das Amt des Stadtpräfekten, wobei Papst Paschalis II. (Papst von 1099 bis 1118) kräftig mitwirkte, aber wohl aufs falsche Pferd gesetzt hatte. Als Heinrich V. in Rom ankam, hatte Paschalis kurz zuvor die Stadt verlassen müssen.

An seiner Stelle richtete ein Prälat (jemand, der innerhalb der Kirche höhere Aufgaben wahrnimmt) zu Ostern 1117 eine kirchliche Feierlichkeit für Heinrich aus, in deren Ablauf gleichzeitig auch Heinrichs Gattin, Mathilde, zur Kaiserin gekrönt wurde. Damit hatte der Kirchenmann seine Kompetenzen überschritten, und wurde umgehend von Papst Paschalis exkommuniziert. Dann, inzwischen wieder zurück in Rom, verstarb Paschalis im Januar 1118.

Ohne Wissen Heinrichs V. wurde ein Nachfolger gewählt, der den Papstnamen Gelasius II. erhielt und gut ein Jahr im Amt war.

Als der Mann, dessen Name soviel wie: "Der Heitere" bedeutete, sich seiner Heiterkeit nicht berauben lassen wollte, sich in seine Heimatstadt absetzte und des Kaisers Aufforderung zur Rückkehr schlichtweg ignorierte, berief Heinrich mit Gregor VIII. einen Gegenpapst.

Langer Rede, kurzer Sinn

Papst Gregor VIII. (nicht zu verwechseln mit dem von Oktober bis Dezember 1087 amtierenden rechtmäßigen Papst gleichen Namens) agierte als Gegenpapst immerhin von 1118 bis 1121 neben den Päpsten

  • Gelasius II. (Papst von Januar 1118 bis Januar 1119) und
  • Papst Calixt II. (Papst von 1119 bis 1124).

Letzterer war es dann, mit dem Heinrich V. – auf Druck seiner gegen ihn revoltierenden und immer selbstbewusster auftretenden Reichsfürsten – schließlich und endlich im September 1122 auf einem Hoftag in Worms zu einem Kompromiss im immer noch schwelenden Investiturstreit fand: Dem "Wormser Konkordat".

Autor:

Quellen:

  • "Geschichte: Kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)
  • "Deutsche Geschichte: 1152-1378" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
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