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Griechische Götter und Sagen: Fragen und Antworten

Wer waren die Urgötter in der griechischen Mythologie? Wer gründete die Dynastie der Götter des Olymps? Welche Dämonen, Mischgestalten und sonstigen Fürsten der Finsternis finden wo ihren Platz? Welche Rolle spielen die Mänaden, Satyrn, Silenen und andere? Wie heißen die mythischen Orte all der Geschehnisse? Fragen, die wir hier – mit dem Mut zur Lücke – versuchen möchten zu beantworten.

Urgötter

In der griechischen Mythologie beginnt alles mit dem so genannten Chaos, also einer noch nicht fertigen, dunklen Erde. Dafür, dass dennoch etwas daraus wurde, sorgte die erste Göttergeneration, wonach Gaia als Mutter der Erde fungiert, Tartaros den Hüter der Unterwelt gibt, Eros für die Liebe zuständig ist, Erebos die Finsternis verkörpert und Nyx die Nacht.

Wer waren die Urgötter in der griechischen Mythologie?

Als Urgötter der griechischen Mythologie gelten die Erdgöttin Gaia und der Himmelsgott Uranos. Beide stehen für den Anfang aller Götter. Also sozusagen die Götter, die wie aus heiterem Himmel dem so genannten "Chaos", sprich: "leeren Raum", entsprungen sind.

Wer waren Gaia und Uranos?

Gaia gebiert – zwar ohne Körperkontakt, aber doch irgendwie durch Einflussnahme des Eros sowie sozusagen im Schlaf – Uranos, den Himmel. Außerdem erschafft sie die (personifizierten) Berge Ourea und die antike Seegottheit Pontos, also das Meer. Nyx und Erebos, ebenfalls nicht untätig, zeugen die Luft Aither und den Tag Hemera.

Und dann – nichts ist unmöglich –  heiratet Gaia Uranos, den Himmelsgott. Ihrer Beziehung entstammen eine fast nicht zu überschauende Vielzahl Kinder:

  • Aphrodite zum Beispiel.
  • Oder die Zyklopen Arges, Brontes und Steropes,
  • die „hundertarmigen“ Hekatoncheiren,
  • die Titanen sowie, etwas später,
  • die Erinnyen (röm.: „Furien“) und
  • die Giganten.

Diese ungeheure Zeugungsfreudigkeit muss geradezu Programm gewesen sein. Denn auch in der Folge scheint die Mehrzahl der griechischen Götter auf diesem Feld keinerlei Grenzen gekannt zu haben.

Wer oder was sind Zyklopen?

In der griechischen Mythologie sind Zyklopen (Kyklopen), Hekatoncheiren (das waren die so genannten "Hundertarmigen") und Titanen die Söhne sowie Eurynome und Aphrodite die Töchter der Erdgöttin Gaia und des griechischen Himmelsgottes Uranos.

Die drei bekanntesten aus dieser Verbindung hervorgegangenen Zyklopen Arges, Brontes und Steropes waren, wie auch alle anderen, riesige, wilde Typen mit nur einem Auge – und das mitten auf der Stirn.

Was bedeutet der Begriff Zyklopenmauern?

Mykene und Tiryns, im antiken Griechenland sowohl Städte als auch Festungen, waren von mächtigen Mauern umgeben. Die, diese Mauern, sind übrigens noch heute zu besichtigen.

Die damaligen Griechen konnten sich nicht vorstellen, dass diese imposanten Bauwerke von Menschenhand entstanden sein konnten. Lange machten sie sich Gedanken über das "Wie". Schließlich sagten sie sich, wenn schon keine Menschen dazu fähig sind, diese gewaltigen Steine übereinander zu stapeln, dann können es nur die kräftigen Zyklopen gemacht haben.

Bis heute werden diese Mauern daher "Zyklopenmauern" genannt.

Warum waren Zyklopen wichtig für Zeus?

Alles fing damit an, dass der Himmelsgott Uranos die Zyklopen in den Hades (Unterwelt) gesperrt hatte. Dummerweise stand aber der Titan Kronos, einer der Söhne des Uranos und der Erdgöttin Gaia, in Protest zu seinem Vater.

Kronos befreite die Zyklopen. Aber, obwohl er mit deren Hilfe – vorübergehend – Uranos (Kronos hatte ihn entmannt!) in die Schranken verwies, gelang es Uranos dennoch, die Zyklopen erneut in die Unterwelt zu verbannen.

Doch da tauchte Zeus auf,

  • der – ungeachtet der verwandtschaftlichen Beziehungen, immerhin war Kronos sein Vater – gegen ihn kämpfte,
  • dessen Herrschaft über die Titanen stürzte und die
  • Zyklopen zum zweiten Mal befreite.

Während Letztere nun daraufhin dem Zeus so dankbar waren, dass sie fortan die Donnerkeile für ihn schmiedeten, etablierte Zeus mit diesem Sieg über Kronos gleichzeitig die Herrschaft der olympischen Götter.

Übrigens

Wie zuvor schon Kronos seinen Vater Uranos, so hat auch Zeus später – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – ebenfalls den Vater, in diesem Fall Kronos, entmannt. Olympische Götter, rauhe Sitten ...

Wer waren die Hekatoncheiren?

Die drei Hekatoncheiren Briareos, Gyges und Kottos waren ebenfalls Söhne des unglaublich fruchtbaren Ur-Götterpaares Gaia und Uranos.

Mit ihren je fünfzig Köpfen und hundert Händen, und auch sonst nicht besonders ansehnlich, wurden sie unmittelbar nach ihrer Geburt von ihrem Vater Uranos in die Unterwelt abgeschoben – wobei an anderer Stelle zu erfahren ist, dass es die Zyklopen gewesen sein sollen, die in den Hades geworfen wurden. Vielleicht waren es ja auch beide Boygroups aus dieser schrecklich netten Familie. Wie auch immer!

Jedenfalls fand das die Mutter, Gaia, so überhaupt nicht in Ordnung und hetzte ihre Titanensöhne auf Uranos, ihren Gatten. Einer von ihnen, Kronos, entmannte daraufhin seinen Vater. Aber nicht die Titanen befreiten die drei Hekatoncheiren-Brüder. Das übernahm etwas später Zeus.

Als sich Zeus – der Sohn des Kronos – eines Tages im Krieg gegen den Rest der Titanen befand, machte er sich die Kraft der von ihm befreiten Hekatoncheiren zu Nutze. Gemeinsam besiegten sie die Titanen, sperrten sie ein und Zeus machte die treuen Hekatoncheiren zu ihren Wächtern.

Welche Aufgaben hatten die Erinnyen?

Die drei Erinnyen (die Rasenden, röm. Furien) Alekto, Megaira (Megäre) und Tisiphone waren sowohl Rache- als auch Schutzgöttinnen. In dieser Funktion verfolgten sie Mörder, Lügner, Wortbrecher und Personen, die sich der Falschaussage oder der Verletzung bestehender Sitten und Konventionen schuldig gemacht hatten.

Als Schutzgöttinnen wurden sie angesehen, weil sie eben gegen die genannten Verfehlungen vorgingen, und somit Tradition und Brauchtum zu schützen versuchten.

Im Theaterstück des Dichters Aischylos werden die Erinnyen durch eine versöhnliche Geste der Göttin Athene zu Eumeniden (die Wohlgesinnten, Wohlwollenden) „geadelt“.

Wer war Aphrodite – und was hat sie mit Zypern zu tun?

Aphrodite (aphrós/Schaum), griechische Göttin der Liebe, Schönheit, Fruchtbarkeit und Ehe, soll als Tochter der Urgötter Gaia und Uranos auf Zypern – am inzwischen geradezu mythischen Aphroditefelsen (zwischen Páphos und Limassol gelegen) – den schaumigen Wellen des Meeres entstiegen sein. Sie zählt zu den am meisten verehrten Göttern des Olymp.

Irgendwann heiratete sie Hephaistos, den Gott des Erdfeuers, den sie allerdings mit Ares, dem Gott des Krieges, betrog. Als beide von Hephaistos in flagrante erwischt wurden, rief dieser die anderen Götter hinzu und schüttete vor ihnen klagend sein Herz ob dieses Frevels aus – was die um das Lotterbett herumstehenden Götter zum so genannten "Homerischen Gelächter" (schallendes, nicht enden wollendes Gelächter) veranlasste.

Über wen oder was genau da so herzhaft gelacht wurde – ob über das ertappte Liebespaar, den gehörnten Hephaistos oder ganz etwas anderes – lässt sich allerdings weder in Homers "Ilias", noch in der "Odyssee" wirklich erkennen ...

Götter des Olymps

Vorausgeschickt

Der Himmel in der griechischen Mythologie ist voll von Göttern. Aber sie herrschten keineswegs autokratisch. Ihr Auftreten, ihr Tun und Lassen hatte durchaus menschliche Züge. Ihr Verhalten kannte Missgunst, den Konkurrenzkampf, Eifersüchteleien, Jähzorn, Entrüstung und anderes mehr. So konnten sie einerseits in voller Absicht den sprichwörtlichen "Rächer der Enterbten", andererseits gezielt den "Anwalt der kleinen Leute" spielen. Da die Götter auch keine Freunde von Traurigkeit waren und wechselseitig Liebesbeziehungen auch innerhalb der Familie, mit den sogenannten Sterblichen und ab und an auch mit Tieren eingingen, wirkt ihr Göttersystem ausgesprochen konfus und verworren. Soviel vorweg.

Wer sind die Götter des Olymp?

Oh, da gibt's 'ne ganze Menge. Neben dem Göttervater Zeus, gehören zu den Olympiern dessen fünf Geschwister

  • Hera,
  • Hades,
  • Hestia,
  • Poseidon und
  • Demeter

sowie die zehn – mit unterschiedlichsten Gattinnen gezeugten – „göttlichen Kinder“ des Zeus:

  • Ares,
  • Hephaistos,
  • Hebe,
  • Eileithyia,
  • Artemsis,
  • Apollo,
  • Hermes,
  • Athene,
  • Persephone,
  • Dione/Aphrodite.

Später wurden noch Herakles und Dionysos, die aus zwei Verbindungen mit „sterblichen“ Frauen hervorgingen, in den Olymp aufgenommen.

Das macht in der Summe immerhin siebzehn Gründungsgötter des Olymp.

Anmerkung

Es ist verwirrend, in der Tat. Aphrodite hat in der griechischen Mythologie viele Väter und Mütter: Einmal ist sie die Tochter der Gaia und des Uranos, ein anderes Mal die Adoptivtochter des Zeus und wieder an anderer Stelle wird sie als Tochter der Dione und des Göttervaters Zeus genannt. 

Wer war Hades – und warum gilt er als Herr der Unterwelt?

Wie auch Zeus, Hera, Hestia, Poseidon und Demeter war Hades ein Kind der Titanen Kronos und Rhea.

Nach dem von Zeus angeführten langjährigen Krieg gegen Kronos und seine Titanen (Titanomachie), der mit der Befreiung der Zyklopen (Kyklopen) den Sieg brachte, teilten die Brüder (Poseidon und Hades) das Imperium unter sich auf.

Über die Erde wollten sie gemeinsam herrschen, den Himmel aber übernahm Zeus, Poseidon das Meer.

Hades fiel die Unterwelt zu, wo er seitdem als Gott der Toten wirkt. Irgendwann später wurde das Totenreich mit seinem Namen belegt und ebenfalls Hades genannt.

Was wurde aus Hades?

Nach der siegreichen Beendigung des Titanenkampfes (Titanomachie) wurde – sozusagen – die Welt zwischen den Siegern geteilt. Dabei übernahm Zeus den Himmel, Poseidon das Meer und Hades musste sich mit der Herrschaft über die Unterwelt zufrieden geben. Allerdings wurde er so zum Namensgeber für den Hades, also für das Totenreich, die Unterwelt.

Hades, Demeter und Persephone

Persephone, Tochter von Zeus und Demeter, war – nicht ganz freiwillig – mit Hades verheiratet. Der Unterweltler hatte sie ungebeten in sein Schattenreich entführt. Als Persephones Mutter Demeter sich daraufhin weigerte, ihren ursächlichen Aufgaben nachzukommen, hatte das einschneidende Folgen für die Ernährung auch der Götter. Immerhin war Demeter für die Fruchtbarkeit der Erde zuständig.

Um nun aber nicht auf das "tägliche Brot" verzichten zu müssen, verabredeten Zeus und Hades einen Deal. Einen Teil des Jahres durfte Persephone zukünftig bei ihrer Mutter verbringen, den geringeren Teil des Jahres hatte sie bei Hades auszuharren.

Demeter war besänftigt, ging wieder ihrer Tätigkeit nach und Persephone wurde nicht nur bekannt als Göttin der Toten, sondern – durch die anteilige Anwesenheit im Oben und Unten – galt sie auch als Göttin des natürlichen Zustands der Natur, die im Frühling und Sommer blüht und im Herbst und Winter abstirbt.

Zeus – wer war das eigentlich?

Vorweg muss an dieser Stelle einmal gesagt werden, das die Griechen der Antike die Gestalten ihrer Mythen vollkommen unvoreingenommen und unabhängig von Raum und Zeit leben, handeln, zeugen, sterben und wieder auferstehen ließen – ganz wie es in die jeweilige Denke und Geschichten passte.

Auch die merkwürdigsten Ehegemeinschaften – Götter mit Göttern, Halbgöttern, Menschen, ja, sogar mit Tieren, Ungeheuern oder Fabelwesen – waren  gang und gäbe. Es wurde weder vor inzestuösen Beziehungen halt gemacht, noch vor Eltern- und Geschwistermord zurückgeschreckt.

Das gilt natürlich auch für Zeus, der immer wieder in verwirrenden und unterschiedlichsten Verwandlungen das Geschehen prägt. Obwohl Sohn der Titanen Kronos und Rhea, stürzte Zeus im Titanenkampf (Titanomachie) seinen Vater Kronos vom Thron und machte sich selbst zum Herrscher über die Götter des Olymp.

Zeus, Titanen und Zyklopen

Wie weiter oben in einem anderen Zusammenhang schon einmal erwähnt: Alles fing damit an, dass der Himmelsgott Uranos die Zyklopen in den Hades (Unterwelt) gesperrt hatte. Dummerweise stand der Titan Kronos, einer der Söhne des Uranos und der Erdgöttin Gaia, in Protest zu seinem Vater.

Also befreite Kronos die Zyklopen. Aber, obwohl er mit deren Hilfe – vorübergehend – Uranos (Kronos hat ihn entmannt!) in die Schranken verwies, gelang es Uranos dennoch, die Zyklopen erneut in die Unterwelt zu verbannen.

Doch dann kam Zeus,

  • der – ungeachtet der verwandtschaftlichen Beziehungen, immerhin war Kronos sein Vater – gegen ihn kämpfte,
  • dessen Herrschaft über die Titanen stürzte und die
  • Zyklopen zum zweiten Mal befreite.

Während Letztere nun daraufhin dem Zeus so dankbar waren, dass sie fortan die Donnerkeile für ihn schmiedeten, etablierte Zeus mit diesem Sieg über Kronos gleichzeitig die Herrschaft der olympischen Götter.

Warum heißt Europa Europa? 

Der griechischen Mythologie zufolge lebte die Prinzessin Europa, Tochter des phönizischen Königs Agenor und seiner Frau Telephasa, an der Küste Kleinasiens (heute: Anatolien in der Türkei).

Eines Tages – so erzählt es die Sage – verliebte sich der Göttervater Zeus unsterblich in das hübsche Mädchen. Er beschloss, Europa zu entführen. Damit ihn seine argwöhnische Gattin Hera dabei nicht erwischte, verwandelte Zeus sich in einen Stier, setzte Europa auf seinen Rücken und verschwand mit ihr nach Kreta, wo er sich in seine ursprüngliche Gestalt zurückverwandelte.

Motiviert durch eindringliches Zureden Aphrodites, gaben die Nachkommen aus dieser Beziehung dem Erdteil, den sie nun bewohnten, den Namen Europa.

Wer ist Poseidon – und warum trägt er einen Dreizack?

Gemeinsam mit Zeus, war Poseidon der mächtigste der olympischen Götter. Nach dem Ende des Titanenkrieges (Titanomachie), als die drei Brüder – Zeus, Hades und Poseidon – die Welt unter sich aufteilten, erhielt Poseidon die Herrschaft über das Meer. Sein Wahrzeichen, den Dreizack, hatten ihm die Zyklopen (Kyklopen) zum Geschenk gemacht.

Allerdings war Poseidon nicht der erste Meeresgott. Dieser Job wurde vor ihm bereits von Okeanos, eines Sohnes der Urgötter Gaia und Uranos, wahrgenommen. Alle Flussgötter waren – bis zum Amtsantritt Poseidons – Söhne von Okeanos und dessen Gattin Tethys. Als Poseidon auf der Bildfläche erschien, blieb den bisherigen Flussgöttern allerdings nichts anderes übrig, als seine Herrschaft zu akzeptieren. Das fanden die nicht so gut, konnten es aber nicht ändern.

Poseidon und sein Herrschaftsanspruch

Natürlich wollte Poseidon mehr. Erstens war er neidisch auf seinen Bruder Zeus, der mehr zu sagen hatte, und zweitens lastete ihn die Aufgabe als Meeresgott nicht sonderlich aus. Also machte er seine Ansprüche auf Teile des Festlandes geltend und versuchte, mit Hera und Athene zu paktieren. Gemeinsam wollten sie Zeus gefangen nehmen.

Dummerweise scheiterte dieses Unterfangen an der Nereide (Meeresnymphe) Thetis. Weil Thetis sich von Poseidon abgewiesen und missachtet fühlte, befreite sie – mit Unterstützung hundertarmiger Gestalten aus der Unterwelt – den Göttervater Zeus.

Aber wie das so ist mit dem Ehrgeiz – Poseidon gab einfach nicht auf. Er trocknete Flüsse aus, um an die Stadt Argos zu kommen, ließ mit seinem Dreizack Flüsse entstehen, die das Land überfluteten und spaltete auf der Akropolis die Erde, um seine Macht zu demonstrieren. Weil alles nichts nutzte, setzte Poseidon schließlich Attika, eine Gegend um Athen herum, unter Wasser. Diese Tat brachte ihm zwar keine Ländereien ein, aber immerhin konnte er erreichen, dass die Athener ihn jetzt ernster nahmen als zuvor.

Was hat Poseidon eigentlich mit dem Pferd Pegasus zu tun?

Poseidon war ein Pferdenarr. Am Isthmus von Korinth fanden zu seinen Ehren sogar Wagenrennen statt. Einmal soll er angeblich selbst Pferdegestalt angenommen haben. Und zwar, als er der Muttergöttin Demeter nachstellte.

Demeter, nicht dumm, aber trickreich, wollte dem liebestollen Poseidon ein Schnippchen schlagen. Kurzerhand verwandelte sie sich in eine Stute und glaubte sich sicher vor ihrem Stalker. Poseidon allerdings blieb unbeeindruckt, stylte sich zum Hengst, besprang Demeter und zeugte mit ihr das Pferd Areion.

Muss toll gewesen sein, diese Erfahrung. Nicht lange, und er zeugte ein weiteres Pferd: Pegasus. Allerdings dieses Mal nicht mit Demeter, sondern mit Medusa, die daraufhin von Athene zuerst in ein Ungeheuer verwandelt und anschließend von Pegasus und Athene getötet wurde. Oh, oh ...

Wer war Athene?

Zeus beabsichtigte, Metis, die Tochter der Titanen Okeanos und Tethys zu ehelichen. Aber Metis mochte nicht. Sie zierte sich. Letztendlich konnte sie aber Zeus´ Charme doch nicht widerstehen. Metis wurde schwanger.

Nun tauchte ein Orakel auf und weissagte zuerst die Geburt eines Mädchens, dann die eines Sohnes. Der wiederum würde Zeus später allerdings die Herrschaft streitig machen. Das galt es zu verhindern. Aber wie?

Eine Kopfgeburt

Nun, Zeus verschlang seine Bettgenossin Metis nebst ungeborenen Kindern. Leider hatte er dabei übersehen, dass er gleichzeitig auch die für ihn ungefährliche Tochter Athene verschlungen hatte. Lange dachte er über eine Lösung des Problems nach, was nicht gut war. Er bekam schreckliche Kopfschmerzen. Um Linderung zu erhalten, bat er Hephaistos, den Gott der Schmiedekunst, ihm mit einer Axt den Kopf zu spalten – und hups, nicht nur die Schmerzen waren verschwunden, auch Athene entwuchs seinem Kopf.

Eine Kopfgeburt, sozusagen. Und das als ausgewachsenes Individuum und in voller Montur. Unglaublich!

Unter welchen Namen ist Athene sonst noch bekannt?

Das sind zum Beispiel:

  • "Pallas Athene" oder
  • "Athene Parthenos", was soviel wie "Tempel der Jungfrau" heißt. Heute noch zu besichtigen als Athene-Tempel Parthenon auf der Akropolis.

Da Athene, bedingt durch die ungewöhnliche Art ihrer Geburt, dem Göttervater Zeus besonders Nahe stand, durfte Athene den Schild ihres Vaters, den "Aegis", tragen. Das trug ihr den Titel "Aegis tragende Athene" ein. Hin und wieder nannte man sie auch die Hellhäutige, weil sie als ausgesprochen weise galt und helle Augen hatte – was irgendwie komisch ist, denn was hat Weisheit mit hellen Augen zu tun?

Was hat Athene mit Athen zu tun?

Athene, oder auch Athena Parthénos (jungfräuliche Athene), ist nicht nur die Tochter des Zeus, sondern – in Personalunion – auch die griechische Göttin der Weisheit, des Krieges und des Friedens. Da sie als Beschützerin griechischer Städte galt, wurde ihr zu Ehren der Tempel "Athena Polías" (zerstört 480 v. Chr.) auf der Akropolis errichtet – und die Stadt Athen nach ihr benannt.

Fabelwesen

Vorausgeschickt

In der griechischen Mythologie sind Fabelwesen Geschöpfe, die sowohl menschliche-, als auch tierische Züge haben können, aber auch als Mischwesen, also halb Mensch halb Tier, ihr Unwesen treiben. Wie zum Beispiel ...

Wer oder was sind Hesperiden?

Hesperiden sind in der griechischen Mythologie acht Nymphen, die gemeinsam mit einem hundertköpfigen Ungeheuer das Hochzeitsgeschenk der Gäa an Zeus und Hera bewachen. Das ist ein Baum mit goldenen Äpfeln, die den Göttern ewige Jugend verleihen.

Hier lesen Sie mehr zu den Zentauren.

Wer sind die Gorgonen?

Gorgonen sind in der griechischen Mythologie drei geflügelte Fabelwesen – Stheno, Euryale und Medusa, von denen Letztere als einzige sterblich war. Alle drei sollen allerdings so fürchterlich ausgesehen haben, dass jeder, der sie mit ihrem Schlangenhaar sah, unmittelbar zu Stein erstarrte.

Was ist ein Zerberus?

Ein Wächter! In der unerschöpflichen Vielfalt griechischer Mythologie war Zerberus ein Höllenhund, der eisern die Unterwelt bewachte und darauf achtete, niemanden je wieder herauszulassen. Nur zwei Mal konnte er überwunden werden. Einmal gelang es Orpheus und das andere Mal schaffte Herakles (römisch: Herkules) das eigentlich Unmögliche.

Rezeptionist(in)/Concierge

Heute spricht man gern von einem Zerberus, wenn sich – zum Beispiel – eine Sekretärin, eine Empfangsdame, ein Pförtner (oder wer auch immer sonst in ähnlicher Position) vehement weigert, den Besucher zum Chef, zum Arzt, zum Behördenleiter oder sonstigen maßgeblichen Personen vorzulassen.

Was beschützten die Musen?

Damit die schönen Künste keinen Schaden nahmen, bedurfte es selbstverständlich einiger schützender Hände. Neun Göttinnen waren es in der griechischen Mythologie, die Lyrik, Musik, Dichtung, Tanz oder auch Sternkunde hegten, pflegten und beschirmten.

So setzte sich – zum Beispiel –

  • Kalliope für die epische Dichtung ein,
  • Euterpe, im weitesten Sinne, für Musik,
  • Klio war für die Geschichtsschreibung zuständig,
  • Terpsichore für den Tanz,
  • Urania beaufsichtigte die Sternkunde und
  • Thalia kümmerte sich um die Komödie.

Alle neun Musen waren, wie könnte es anders sein, Töchter des Zeus. In diesem Fall aus der Beziehung mit einer gewissen Mnemosyne, Tochter der Urgötter Gaia und Uranos.

Orte von besonderer Bedeutung

Vorausgeschickt

Selbstverständlich spielen auch mythische Orte eine bestimmte Rolle in der griechischen Mythologie. Wenn sie nicht sogar Einfluss auf das Geschehen nehmen, sind sie in den Legenden und Sagen doch von besonderer Bedeutung. Aber was sind das überhaupt für Orte? Und, wie heißen sie?

Arkadien: Was ist das?

Arkadien ist eine Landschaft auf dem Peloponnes in Griechenland. Häufig wird der Begriff Arkadien als Synonym für eine unverfälschte, urbane Landschaft und bäuerlich-rustikale Lebensweise genutzt. Soll heißen: Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Arkadien ist also gefühlt das Land, in dem Milch und Honig fließen. Dort möchte man sein. Dem Stress der Großstädte und des Jobs entfliehen und sich stattdessen an einem heiteren, beschwingten und von äußeren Einflüssen ungetrübten Ort aufhalten.

Bosporus: Auf wen geht der Name zurück?

Den Namen Bosporus erhielt die Meerenge zwischen Europa und Asien (bei Istanbul/Türkei), die das Schwarze- mit dem Marmarameer verbindet, aus der griechischen Mythologie.

Dort wird erzählt, dass die von der Göttin Hera (Gattin des Zeus) in eine Kuh verwandelte Io, Tochter des Flussgottes Inachos, nicht nur vor Hera und Zeus, der ihr nachstellte, sondern auch vor einer so genannten Pferdebremse fliehen musste. Nach langem Hin und Her kam Io an eine Wasserstraße, die es mutig zu durchqueren galt.

Da sie zu dem Zeitpunkt nach wie vor als Kuh unterwegs war, entstand später der Name Bosporus (Kuh-, Ochsen- oder Rinderfurt).

Delphi

Hier lesen Sie mehr über das Orakel von Delphi.

Elysion

Was diese Insel der Seligen darstellt lesen Sie hier.

Okeanos: Fluss oder Ozean?

Der Begriff Okeanos bezeichnet sowohl den aus der ehelichen Verbindung der Urgötter Gaia und Uranos stammenden Vorgänger des Meeresgottes Poseidon, als auch einen im Hades entspringenden so genannten Weltenstrom, der nach der griechischen Mythologie die ganze Erde umflossen haben soll.

Irgendwann später waren es lediglich nur noch die Weltmeere, die Ozeane – was aber letztlich immer noch gewaltig genug ist ...

Styx: Was ist das?

Styx ist ein Fluss, und zwar – der griechischen Sage zufolge – noch ein Fluss in der Unterwelt. Im Hades.

An seinen Ufern sollen die Götter gesessen, sich beraten, möglicherweise Intrigen gesponnen und sich zum Schluss Loyalität, Linientreue und Unverbrüchlichkeit ihrer ausgeheckten Pläne geschworen haben.

Thermodon: Was ist das?

Thermodon, in der griechischen Mythologie ein Fluss an der Schwarzmeerküste, wird unter anderen zum Beispiel von einem gewissen Apollonios von Rhodos und von Ovid in der Argonautensage erwähnt. Angeblich sollen in der Gegend des Flusses die Amazonen gelebt haben. Aber so genau weiß man das nicht.

Oft werden die Amazonen auch mit dem Fluss Amazonas in Brasilien in Verbindung gebracht.

Tartaros: Wo liegt dieser Ort?

Tartaros, ein Ort der griechischen Mythologie, ist der verschärfte Teil des Hades.

In diesen tiefsten und unangenehmsten Teil der Finsternis, verbannte Zeus Opponenten, Kritiker und Rivalen. Das waren im Besonderen die Titanen, aber auch Tantalos und Sisyphos hatten dort ihre Missetaten zu verbüßen.

Sonstige Akteure

Vorausgeschickt

Neben den so genannten Sterblichen, aber dennoch wichtigen Protagonisten, wie unter anderen: Achilles, Andromeda, Ariadne, Daidalos, Danaé, Europa, Medusa, Odysseus, Orpheus, Pandora, Pegasos, Perseus, Sisyphos, Tantalos und Theseus, hält die unendliche Tiefe der griechischen Mythologie, wie könnte es anders sein, auch einige weniger bekannte Figuren bereit. Zum Beispiel:

Wer waren Acheloos, Inachos und Thermodon?

Alle drei sind in der griechischen Mythologie – neben unzähligen anderen – so genannte Flussgötter. Sie stammen  ausnahmslos aus der Verbindung des Titanenpaares Okeaonos und Tethys.

Acheloos gilt als der Kultivierteste unter den Flussgöttern und verkörpert den zweitlängsten Fluss Griechenlands. Inachos wurde bekannt als Vater Io´s, der seine Tochter aus zweifelhaften Gründen Zeus überlassen musste. Der Fluss Inachos nahe der Stadt Argos (Griechenland) ist nach ihm benannt. Wie alle Flüsse in der griechischen Mythologie, wurde auch der in der Argonautensage mit den Amazonen in Verbindung gebrachte Thermodon (heute: "Therme Kay" an der türkischen Schwarzmeerküste) nach dem gleichnamigen Flussgott benannt.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Anemoi"?

Anemoi (Winde) sind in der griechischen Mythologie acht als Menschen mit Flügeln dargestellte Götter der Windrichtungen.

Zu den Anemoi gehören die

  • Windgötter Zephyros, ein lauer Frühlingswind aus Westen;
  • Euros, der aus dem Osten warmen Regen bringt;
  • Notos, verantwortlich für die Herbststürme aus dem Süden;
  • Boreas, zuständig für den aus dem Norden kommenden Winter;
  • Kaikias, der sich nicht zwischen Norden und Osten entscheiden konnte, agierte als Nordostwind;
  • Apheliotes, dessen Pendant für Südost;
  • Skiron, ebenfalls unschlüssig, war maßgebend für Nordwest

und schließlich war da noch Lips, der seine Windkompetenz aus Südwest einbrachte.

Wer war Agenor?

In der griechischen Mythologie werden etwa acht bis zwölf Agenors erwähnt. Der bekannteste scheint allerdings König Agenor aus Tyros/Phönizien (heute: Libanon) gewesen zu sein, der häufig auch als Sohn des Meeresgottes Poseidon dargestellt wird.

In Erscheinung getreten ist dieser Agenor im Besonderen als Vater der schönen Europa, die bekanntermaßen von dem in einen Stier verwandelten Zeus nach Kreta entführt wurde. Und es gibt noch drei Söhne des Agenors: Phoinix, Kilix und Kadmos. Letzterer wurde später als Gründer der griechischen (nicht der ägyptischen) Stadt Theben bekannt.

Wer waren Alkmene und Amphitryon?

Alkmene war in der griechischen Mythologie die Mutter des großen Helden Herakles.

Amphitryon war ihr Ehemann und hätte der Vater sein können – wenn nicht, ja, wenn nicht Zeus sich zuvor in ihn, den guten Amphitryon, verwandelt hätte, um in dessen Gestalt mit Alkmene den prächtigen Herakles zu zeugen. Amphitryon war also sozusagen der "gehörnte" Ehemann ..

Wer ist Andromeda – und wem wurde sie geopfert?

In der unerschöpflichen griechischen Mythologie wurde vor Grenzen nicht haltgemacht. Im heutigen Äthiopien lebten – unter anderen – der König Kepheus, seine Frau Kassiopeia und deren Tochter Andromeda. Da nun Kassiopeia unter Gefallsucht, Dünkel und Überheblichkeit litt, schickte ihr der Meeresgott Poseidon das Seeungeheuer Keto auf den Hals, um ein Exempel zu statuieren. Um Keto friedlich zu stimmen, wurde ihm Andromeda – an einen Felsen gekettet – geopfert.

Wer ist Charon – und welche Aufgabe hatte er?

Hier lesen Sie hier zu Charon.

Wer sind die Chariten?

Chariten – oder auch Grazien – gelten in der griechischen Mythologie als Göttinnen der Holdseligkeit, der Leichtigkeit und des Charmes.  Natürlich sind die drei Grazien Euphrosyne, Thalia und Aglaia Töchter des Zeus.

Über die Person der Mutter herrscht Unklarheit. Da werden unterschiedlichste Namen genannt.

In der römischen Mythologie sollen die drei Grazien wiederum die Töchter des Bacchus und der Venus gewesen sein. Aber so ganz sicher ist auch das nicht. Wie auch immer.

Jedenfalls steht

  • Euphrosyne für Fröhlichkeit und gute Laune,
  • Thalia (nicht zu verwechseln mit der „Muse“ Thalia) war zuständig für Opulenz, oder anders gesagt: Für Überfluss und bestes Wohlergehen bei Feierlichkeiten aller Art und
  • Aglaia, die jüngste Grazie, verkörpert den Glanz.

Aber auch das Wirken Aglaias ist unbestimmt und facettenreich – der Name taucht in der Mythologie in variantenreichen Zusammenhängen auf.

Was war die Lieblingsbeschäftigung des Liebesgottes Eros?

Man könnte jetzt an etwas anderes denken, aber bei der Lieblingsbeschäftigung ging es lediglich um das Abschießen von Pfeilen. Der griechischen Sage nach liebte es der Sohn Aphrodites', Streiche zu spielen. Gern schoss er dabei mit Pfeil und Bogen auf Götter und Menschen. Selbstverständlich wollte Eros (röm.: Amor) mit dieser Schießerei niemanden wirklich töten.

Im Gegenteil! Wer von einem seiner Pfeile getroffen wurde, verfiel der Liebe. Dabei hing es vom Material der Pfeilspitze ab, ob diese Liebe glücklich oder unglücklich verlief. War die Pfeilspitze aus Gold, führte das zu einer glücklichen Liebe, war sie aus Blei, führte sie ins Unglück.

Autor:

Quellen:

  • "Sagen des klassischen Altertums" (Gustav Schwab/Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart)
  • "Mythologie für Dummies" (Christopher W. Blackwell, Amy Hackney Blackwell/mitp-Verlag, Bonn)
  • "50 Klassiker - Mythen" (Gerold Dommermuth-Gudrich/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
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