Unter Schirmherrschaft von
Factory Seven Media & Consulting
navigator-allgemeinwissen.de
   X   

[Allgemeinwissen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Navigator-Allgemeinwissen

Theater: Ursprung und Entwicklung

Wie entstand das Theater? Woraus haben sich die Theaterkulturen der verschiedensten Kulturen entwickelt? Warum gilt das Theater der griechischen Antike als der Beginn allen Theaterschaffens? Wann und wo entstanden die Amphitheater? Diese und weitere Fragen versuchen wir mit diesem Beitrag – kurz gefasst – zu beantworten.

Ursprung

Wo liegen die Wurzeln des Theaters?

Die Wurzeln des Theaters liegen, wenn man so will, in der Kultur, im Brauchtum und dem jeweils vorherrschenden religiösen Verständnis fast aller Völker in der sprichwörtlich grauen Vorzeit. Insbesondere einer aus diesem Verständnis resultierenden Götterverehrung.

Demnach haben die Menschen Rituale entwickelt, denen sie mit Tänzen und Gesängen Ausdruck verliehen. Aus diesen Gepflogenheiten entwickelten sich im Laufe der Zeit die Uranfänge des Theaters.

Und da Theater im Wesentlichen immer nur ein Ort ist, an dem ein Spiel zur Schau gemacht wird, war es zu jener frühen Zeit ganz und gar unerheblich, an welchen Orten genau – ob auf einer Wiese, einem Marktplatz, in einem offenen oder geschlossenen Raum – die Kulthandlungen stattfanden.

Der wirklich entscheidende Anstoß für die Entwicklung des Theaters, ist, so heißt es, auf die so genannte "hellenische" Antike des fünften Jahrhunderts v. Chr. in Griechenland zurückzuführen.

Wann entstanden die frühesten Theaterstätten?

Die frühesten Theaterstätten, die allerdings nur entfernt dem entsprachen, was heute darunter verstanden wird, entstanden etwa um 330 v. Chr. in Griechenland.

Das waren zu Beginn relativ einfache

  • Freilufttheater aus Holz,
  • später, so um 55 v. Chr., wurde auch Stein zum Bau verwandt und
  • annähernd seit 29 v. Chr. sind Amphitheater bekannt.

Zusammenfassung

Seit wann gibt es das Theater – und wie hat es sich entwickelt?

Grundsätzlich entbehrt die sich über die Jahrtausende ständig den äußeren Umständen und Gegebenheiten der jeweiligen Zeit anpassende Geschichte des Theaters nicht einer gewissen Komplexität.

Wie alles seinen Anfang nahm

So gut wie sicher zurückzuführen auf religiöse Riten zu Ehren der tonangebenden Gottheiten in grauer Vorzeit, haben die Menschen, so lässt sich vermuten, ihren rituellen Handlungen mit Tänzen und Gesängen Ausdruck verliehen und daraus über Jahrhunderte nicht nur ein kultisches Zeremoniell entwickelt, sondern gleichzeitig den Grundstein zu den Uranfängen des Theaters gelegt.

Und immer wieder die alten Griechen

Die bestimmende und ins Gewicht fallende Bedeutung für den weiteren Entwicklungsprozess des Theaters ist allerdings der griechischen Antike (etwa von 1600 bis 27 v. Chr.) zuzuschreiben. So sind aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. erste theaterähnliche Aufführungen bekannt, die allerdings ebenfalls mehr oder weniger zum Ruhme der Götter zum Besten gegeben wurden. Wie zum Beispiel die Dionysien, also die Festspiele im antiken Griechenland zu Ehren des Gottes des Weines, der Fruchtbarkeit, der Ekstase und überhaupt des Verfechters jeglichen Vergnügens, Dionysos.  

Thespis mit dem Karren

Es soll, so heißt es, der Tragödiendichter, Theaterschaffende und Schauspieler Thespis aus Athen gewesen sein, der seine Stücke nicht nur mutmaßlich auf dem nach ihm benannten Thespiskarren aufgeführt hat, sondern dem auch eine weiterentwickelte Form und Gestaltung der Tragödie zukommt.

Dadurch nämlich, dass er in seinen Inszenierungen erstmals einen Sänger aus dem Chor löste und diesen sozusagen als Schauspieler agieren ließ, gab Thespis der bis dahin gepflegten Darstellungsform der Dionysos-Feste so etwas wie eine dramaturgische Handlung.

Das Sprechtheater war erfunden – und wurde im 5/4. Jahrhundert v. Chr. unter anderen von den Dichtern

  • Aischylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes und Aristoteles

mit erweiterter Rede und Gegenrede (Dialog) mehrerer Schauspieler ergänzt und weiter ausgestaltet.

Frühe Spielstätten

Fanden die ursprünglichen – also die der Würdigung der Götter gewidmeten – rituellen Kulthandlungen noch schlicht auf einer Wiese, einem Marktplatz oder sonstiger Lokalitäten statt, entstanden in Griechenland etwa um 330 v. Chr. die frühesten Theaterstätten.

In den Anfängen des antik-griechischen Sprechtheaters waren das Freiluftbühnen aus Holz, die dann später, etwa um 55 v. Chr., auch durch Bauten aus Stein upgedatet wurden. Diese Konstruktionen waren sitzplatzmäßig amphitheatralisch (Arena) angelegt, hatten eine kreisrunde, später eine halbierte Spielfläche für Chor und Tänzer (Ochestra) sowie ein so genanntes Bühnenhaus (Skene).

Die ersten Tragödien und Komödien

Der wirklich entscheidende Anstoß für die Entwicklung des Theaters bis in unsere Zeit, wurde im fünften Jahrhundert v. Chr. in Griechenland gegeben. Mit ihren Tragödien und Komödien, die mit sinnvollen dramaturgischen Gesetzen den Ablauf einer Handlung bestimmen, wurden während der Jahre 525 bis 406 v. Chr. die Dichter

  • Aischylos,
  • Sophokles und
  • Euripides

die eigentlichen Begründer des Sprechtheaters.

Später, im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., hatten auch

  • Aristophanes und Aristoteles

wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung und zukünftigen Bedeutung der darstellenden Kunst.

Letzterem, Aristoteles, verdankt die Nachwelt darüber hinaus mehr oder weniger theoretische Ansichten über die Intention und Bedeutung des griechischen Theaters.

Schlusslicht Deutschland ...

Hatte allerdings das Theater – zum Beispiel – bereits

  • in England mit William Shakespeare (um 1564-1616),
  • in Spanien u.a. mit Miguel de Cervantes (1547-1616),
  • in Italien mit der ‚Commedia dell’Arte‘ (‚Stegreiftheater mit Masken‘) und
  • in Frankreich u.a. mit Jean Baptiste Moliére (1622-1673)

im positiven Sinne sozusagen für Furore gesorgt, gab es

  • in Deutschland zu der Zeit nach wie vor von Laienschauspielern gestaltete Fastnachts-, Passions- und Mysterienspiele.

... aber dennoch nicht auf der Strecke geblieben

Das änderte sich etwa ab 1600 mit dem Auftreten englischer Wandertruppen, die, wenn man so will, Vorbild und Signalgeber für das Berufsschauspielertum in Deutschland waren.

Einen ersten Anlauf, das Theater weg von Spaß, Ulk und Clownerie und hin zu Inhalten mit gesellschaftlich-politischem Anspruch zu führen, ist – mit Unterstützung der zu der Zeit populären Schauspielerin Karoline Neuber (1697-1760) – auf den Leipziger Gelehrten Johann Christoph Gottsched (1700-1766) zurückzuführen.

Fortgeschrieben und erweitert wurde dieser Ansatz dann etwa ab 1800 durch die Werke Lessings, Kleists, Goethes, Schillers und etlichen anderen.

Das Ensembletheater fasste Fuß, und die Inszenierungen wurden eindeutig der inhaltlichen Aussage des aufzuführenden Stücks angepasst. Regie, Sprache und schauspielerische Darstellung der im Bühnenstück handelnden Charaktere durch die Akteure gewannen an Gewicht.

Lage der Dinge heute

Darauf aufbauend und trotz der sich laufend verändernden gesellschaftlichen und politischen Strömungen, richtet sich das Theater heute keineswegs mehr nur an eine betuchte Oberschicht oder an ein durch Brot und Spiele zu befriedigendes Publikum, sondern ist in all seinen Spielarten – zum Beispiel Tragödie, Komödie, Oper, Musical, Ballett bis hin zum so genannten "absurden Theater" – offen für jeden, der an unterhaltenden, kritischen und/oder schlicht unserer Zeit entsprechenden Inhalten interessiert ist ...

Wer waren die Hauptvertreter des „absurden Theaters“?

Samuel Beckett ("Warten auf Godot", 1952) und Eugène Ionesco ("Die Stühle", 1951 ; "Die Nashörner", 1959).

Beckett und Ionesco wollten mit dem "absurden Theater" die Absurdität und Unvernünftigkeit des menschlichen Daseins wiedergeben. Stilmittel des absurden Theaters waren fehlende Handlungslogik und unzusammenhängende, "sinnlose" Dialoge.

Autor:

Quellen:

  • "Reclams Schauspielführer" (Reclam)
  • "Geschichte des Theaters" (Robert Pignarre/Verlag Johannes Maria Hoeppner Hamburg)
  • "Geschichte des deutschen Theaters" (Friedrich Michael, Hans Daiber/Suhrkamp Taschenbuch)
  • "Theater der Gegenwart" (Siegfried Melchinger/Fischer Bücherei)
  • "Deutschland – Das Land in dem wir leben" (Bertelsmann Verlag)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentar schreiben

Inhaltsverzeichnis Top
Anzeige
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.