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Martin Luther: Fragen und Antworten

Woher stammt Martin Luther? Was veranlasste ihn Mönch zu werden? Wodurch und womit brüskierte Luther die römisch-katholische Kirche? Von wem wurde Luther mit der Reichsacht und dem Kirchenbann belegt? Was hat Luther mit dem Wormser Edikt zu tun? Diese und weitere Fragen, möchten wir versuchen in diesem Beitrag zu beantworten.

Herkunft

Wer war Martin Luther?

Elternhaus, Kindheit, Jugend

Luther wurde 1483 in Eisleben/Sachsen geboren.

Seine Kindheit und Grundschulzeit dagegen hat Luther in der nur wenige Kilometer von Eisenach entfernten Bergbaustadt Mansfeld verbracht. Und zwar deswegen, weil der Vater den Wohnsitz der Familie aus beruflichen Gründen – er arbeitete im Kupferbergbau, wo er es als Hüttenmeister und (möglicher?) Besitzer einer eigenen kleinen Kupferhütte zu bescheidenem Wohlstand gebracht haben soll – dorthin verlegt hatte.

Mit Vierzehn (1497) besuchte Luther ein Jahr lang die Magdeburger Domschule, lebte zwischen 1498 und 1501 bei Verwandten in Eisenach, vervollkommnete dort an der Pfarrschule zu St. Georgen sein Latein, studierte daran anschließend auf Anraten seines Vaters Jura an der Universität Erfurt und trat 1505 – mit zweiundzwanzig Jahren und für den entsetzten Vater total unverständlich – dem Augustinerorden in Erfurt bei.

Aha-Erlebnis

Der Grund für den unvermittelten Abbruch des Jurastudiums sowie den Wechsel zum Mönch bei den Augustinern soll ein fürchterliches Gewitter gewesen sein, von dem Luther auf dem Rückweg von Mansfeld nach Erfurt überrascht wurde. Möglicherweise sorgten Blitz und Donner, einhergehend mit entsprechenden Ängsten vor den Naturgewalten, für den Sinneswandel und sein Gelübde, Mönch zu werden.

Kurzum: Luther hat das Unwetter überlebt, und sich definitiv für das Klosterleben entschieden.

Werdegang

Wie verlief Luthers weiterer Lebensweg?

Glaubenssatz

Was war (kurzgefasst) Luthers Lehrmeinung?

Für Martin Luther galt ausschließlich die Bibel als Offenbarungsquelle und Richtschnur für christliches Handeln.

Demnach waren seiner strikten und unumstößlichen Meinung zur Folge, Erlösung und Gottes Gnade keinesfalls durch die Lehren und etablierten Traditionen der Kirche mit ihrem forcierten Ablasshandel – mit dem sich die Gläubigen von allen Sünden freikaufen konnten (und der Institution Kirche zu nicht unerheblichen finanziellen Einnahmen verhalfen) – zu erlangen.

Nach Luther ist der Weg zu Gott also nicht durch gute Werke des gläubigen Christen, die Anbetung von Reliquien oder gar durch den Kauf von Ablasszetteln zu finden, sondern einzig durch das Vertrauen in das Evangelium und den Glauben an die Gnade Gottes. Folglich habe allein die Predigt über Gottes Wort im Mittelpunkt des Gottesdienstes zu stehen.

Martin Luther hat diese Grundüberzeugung wie folgt auf den Punkt gebracht:

  • "sola scriptura" – allein durch die Schrift,
  • "sola gratia" – allein durch die Gnade,
  • "sola fide" – allein durch den Glauben,
  • "solus Christus" – allein durch Jesus Christus

Abendmahl

Und in Bezug auf das Abendmahl hielt Luther an seiner Überzeugung fest, dass Jesus Christus tatsächlich – also seine Körperlichkeit im Brot und sein Blut im Wein – bei diesem Akt gegenwärtig sei.

Im unüberbrückbaren Gegensatz zu ihm konnten die Schweizer Reformatoren Johannes Calvin (1509-1564) und Huldrych (Ulrich) Zwingli (1484-1531) diese Ansicht nicht teilen. Für sie hatte die so genannte Anwesenheit Jesu beim Abendmahl lediglich symbolischen Charakter.

Was bedeutet eigentlich der Begriff Lutherische Kirche?

Der Begriff Lutherische Kirche geht auf die Reformation Martin Luthers zurück, und bezeichnet die daraus entstandenen evangelischen und/oder protestantischen Kirchen.

Exkurs: Wormser Edikt

Was genau führte zu Luthers Ächtung und zur Reichsacht?

Staat und Kirche waren zu Luthers Zeit eng verbunden. Beide betrachteten sich als von Gott eingesetzter Herrschaftsapparat. Allerdings hielt sich die Kirche für über dem Staat stehend.

Martin Luther dagegen empfand die Kirche als nicht sonderlich an der Erfüllung ihrer Pflichten interessiert. Seiner Meinung nach müsse sich daher der Staat einer notwendigen Reform der Kirche annehmen. Darüber hinaus hielt er von den sieben katholischen Sakramenten nur zwei für relevant, da die anderen fünf im Neuen Testament nicht nachzuweisen seien.

Als er dann noch eins drauf setzte, und nicht ausschließlich dem Klerus die Unterweisung des rechten Glaubens zubilligte, sondern einzig Gottes Wort, also die Bibel dem Glauben als allein verbindlich festschrieb, erfolgte Luthers Exkommunikation durch Papst Leo X. (1475-1521).

Wenige Wochen nach dem Reichstag zu Worms 1521, unterstrich der habsburgische Kaiser Karl V. (1500-1558) mit seinem Wormser Edikt die Ächtung Luthers, indem er die Reichsacht über ihn verhängte.

Was bleibt?

Kirchenbann und Reichsacht hin oder her, bildet die Lehre des Priesters, Theologieprofessors und Reformators Martin Luther bis heute die Basis der evangelischen Glaubenslehre.

Autor:

Quellen:

  • "Der Mensch Martin Luther" (Lyndal Roper/S. Fischer Verlag)
  • "Die Reformation" (Dietmar Pieper, Eva-Maria Schnurr – Hg./Deutsche Verlags-Anstalt, München/Spiegel-Buchverlag)
  • "Religionen der Welt" (Philip Wilkinson/Dorling Kindersley Verlag GmbH)
  • "Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten" (Christian Nürnberger, Petra Gerster/Gabriel Verlag, Stuttgart)
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