Unter Schirmherrschaft von
Factory Seven Media & Consulting
navigator-allgemeinwissen.de
   X   

[Allgemeinwissen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Navigator-Allgemeinwissen

Völkerwanderung: Fragen und Antworten

Welche Völker haben sich wann wo und warum auf Wanderung begeben? Lässt sich die Zeitspanne der Völkerwanderungen wissenschaftlich einordnen? Wann und wie kommen die Langobarden ins Spiel? Diese und weitere Fragen möchten wir kurzgefasst mit diesem Beitrag beantworten.

Begrifflichkeit

Völkerwanderung: Was ist darunter zu verstehen?

Spricht man über den Begriff Völkerwanderung, ist gemeinhin die Wanderungsbewegung germanischer Stammesgruppen in der Zeit zwischen dem Einfall der Hunnen nach Ost-Mitteleuropa (375 n. Chr.) und dem Vorstoß der Langobarden nach Italien (568 n. Chr.) gemeint.

Ursachen

Ausgelöst wurde diese wahrscheinlich mehr oder weniger unfreiwillig angetretene Umsiedelung – so wird angenommen – durch Klimaveränderungen, Naturkatastrophen (Überflutungen), eine durch die explosionsartig wachsende Bevölkerung (Überbevölkerung) verursachte Land- und Hungersnot (Missernten) sowie durch den Druck einfallender fremder Völker.

Indikator

Obwohl, genau genommen, diese so genannten Wanderungsbewegungen spätestens bereits im zweiten vorchristlichen Jahrhundert mit den Kimbern und Teutonen eingesetzt haben, wird der mit dem Begriff Völkerwanderung bezeichnete Zeitabschnitt, wie gesagt, zwischen 375 und 568 eingegrenzt und markiert im geschichtswissenschaftlichen Sprachgebrauch gleichermaßen den Übergang von der Antike zum Mittelalter.

Wirkung

Die diversen Germanenstämme, wie zum Beispiel die Goten, Vandalen, Burgunder u.a.m., drangen ins römische Imperium vor, machten schließlich und endlich der römischen Vorherrschaft den Garaus, errichteten auf ehemals römischem Territorium germanische Teilreiche und trugen letztlich – neben einigen anderen Gründen – maßgeblich zum Untergang des Römischen Reiches bei.

Exkurs

Besteht ein Unterschied zwischen der o. gen. Völkerwanderung und der in 2015 einsetzenden Flüchtlingsbewegung?

Eigentlich kaum. Zwar haben sich die Zeiten geändert, die Gründe sind im Wesentlich gleich geblieben.

Heute

Heute fliehen die Menschen aus Ländern wie beispielsweise Syrien, Mazedonien, Eritrea, Irak, Afghanistan, Albanien, Serbien und anderen unter anderem vor Krieg, Zerstörung, Verfolgung, Klimaveränderungen sowie damit einhergehender Katastrophen, Armut und Ausweglosigkeit ihrer wirtschaftlich miserablen Situation, haben aber keineswegs die Absicht Europa militärisch zu annektieren.

Damals

Die Germanen – damals, vor nunmehr gut sechzehn Jahrhunderten – flohen im weitesten Sinne aus den gleichen Gründen, erkämpften sich ihr Vordringen in den Süden und Südwesten Europas dagegen allerdings durchaus auch schon mal mit Waffengewalt.

Gleichwohl gelang es den Römern, die Germanen mittelfristig in ihre Kultur und Lebensweise einzubinden, das heißt, die Migranten – also Menschen, die in ein anderes Land, eine andere Gegend auswandern (müssen) – wurden weitestgehend integriert. Die Heimatvertriebenen reihten sich ein, erlernten die Sprache, schlossen sich dem römischen Militär an, bewirtschafteten Acker, Feld und Wiese, zahlten Steuern und wurden über Generationen sozusagen peu á peu selbst zu Römern.

Was lehren uns also die Römer? Na, scheint doch zu klappen, das mit der Integration. Wenn man's richtig anpackt ...

Langobarden

Was haben die Langobarden mit der Völkerwanderung zu tun?

Wenn man so will: Auf den ersten Blick wenig! Bis auf das Jahr 568 n. Chr. Das war das Jahr, in dem die Langobarden in Italien einfielen. In der Geschichtsschreibung wird – aha! – an diesem Datum sowohl das Ende der Völkerwanderung, als auch gleichzeitig der Übergang von der (Spät-) Antike zum (Früh-)Mittelalter festgemacht.

Aus der Kälte Skandinaviens ...

Die Langobarden (Langbärte?) waren ein (vermutlich) aus Skandinavien stammender germanischer Volksstamm. Etwa um Christi Geburt herum siedelten sie im heutigen Nord- und Ostdeutschland, wanderten weiter nach Süden, wurden um die Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert vorübergehend in Pannonien (heute: Westungarn) sesshaft, entschieden aber, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein konnte.

... in den wärmeren Süden

Wieder zogen sie weiter, fielen um 568 in Italien ein und gründeten in der – später nach ihnen benannten – Lombardei (Oberitalien) unter ihrem König Alboin (um 526-573) ihr gut zweihundert Jahre bestehendes Königreich mit der Hauptstadt Pavia.

Autor:

Quellen:

  • "Die Germanen" (Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel Hg./Goldmann – Spiegel Buchverlag)
  • "Die ersten Deutschen" (S. Fabian Fischer/Droemer Knaur)
  • "Allgemeinbildung Weltgeschichte" Martin Zimmermann/Arena Verlag, Würzburg)
  • "Römisches Reich" (rororo: Das farbige LIFE Bildsachbuch)
  • "Die Indoeuropäer-Wissen" (Harald Haarmann/C.H. Beck Verlag, München)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentar schreiben

Inhaltsverzeichnis Top
Anzeige
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.