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Talleyrand: Wer war das?

Der französische Staatsmann Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord (1754-1838) war einer der einflussreichsten Männer Frankreichs: Während der französischen Revolution, in der Zeit unter Napoleon, auf dem Wiener Kongress (1814/1815) und – von 1830 bis 1834 – als Botschafter in Großbritannien.

Opportunismus

Warum wurde Talleyrand als Wendehals bezeichnet?

Talleyrands politische Laufbahn liest sich wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle, hin und her geworfen im Chaos der Zeit. Aber das täuscht. Sie ist getragen von Kalkül und Windschnittigkeit – und natürlich auch von einer großen Portion an Gerissenheit und Intelligenz. Alles in allem diente Talleyrand fünf verschiedenen Herrschafts- bzw. Regierungsformen.

Die französische Revolution beispielsweise, bietet einige schöne Beispiele dafür, wie man als Politiker stürmische Zeiten überstehen kann, indem man ständig seine Meinung ändert und immer das gut findet, was gerade "en vogue" ist. Einer der klassischen Vertreter dieser Karriere-Taktik war Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord.

Veränderung & Verstaatlichung

Umstieg

Warum wechselte Talleyrand vom Revolutionär zum Napoleon-Jünger?

Weil das Revolutionsklima ungemütlicher wurde. Die Schreckensherrschaft unter Robespierre nahte. Aber Talleyrand war rechtzeitig weg. Er flüchtete erst nach England, dann in die USA, während in Paris die Köpfe seiner ehemaligen Mitstreiter rollten.

Erst 1796 kehrte er nach Frankreich zurück. Robespierre war Geschichte, das sogenannte Direktorium regierte. Talleyrand wurde Außenminister.

Drei Jahre später trat er zurück. Napoleon (1769-1821) stand kurz vor der Machtübernahme. Nicht schlau also, dann noch in der Regierung zu sitzen. Und so kam es. Napoleon war kurze Zeit später Frankreichs neuer Herrscher. Talleyrand hatte zuvor schon persönliche Bindungen geknüpft und wurde erneut Außenminister. Und in den Jahren darauf einer der engsten Vertrauten von Bonaparte. Talleyrand war es auch, der Napoleons Ernennung zum Kaiser international durch setzte.

Metamorphose

Wieso erinnert Talleyrand an ein Chamäleon?

Weil er es bis zuletzt klug verstand, sein Mäntelchen nach dem Wind zu drehen.

Zwar war Talleyrand unter Napoleon auch durchaus mutig – zum Beispiel riet er dem Kaiser intensiv vom Krieg gegen Österreich und Preußen ab – konnte sich aber nicht durchsetzen. Er trat als Außenminister zurück, bekam dafür aber ein anderes hohes Regierungsamt: Vice-Grand Electeur.

Dann kam 1815 der endgültige Sturz Napoleons. Aber als sich der Nebel lichtete, war Talleyrand immer noch da. Nunmehr Außenminister unter König Ludwig XVIII. (1755-1824), dem er zuvor auf den Thron geholfen hatte.

Später, während der Juli-Revolution 1830, unterstütze Talleyrand dann auch noch Frankreichs letzten König, Louis-Philippe I. (1773-1850), und wurde unter ihm französischer Botschafter in Großbritannien.

Aber auch solch ein Leben geht mal zu Ende: Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord starb 1838 friedlich in Paris.

Zeit der Opportunisten

Talleyrand war natürlich nicht der Einzige, der sich auf diese Weise erfolgreich durch wechselvolle Zeiten mogelte. Ein Lieblingsfeind von ihm machte es fast auf die gleiche Weise: Joseph Fouché (1759-1820), erst Kirchenmann, dann Polizeiminister während der Revolution, unter Napoleon und unter Ludwig XVIII. Die dazugehörige Karriere-Taktik gibt es übrigens auch heute noch. Sowohl in der Politik als auch in vielen großen Firmen.

Autoren:

Quellen:

  • "Talleyrand: Virtuose der Macht 1754-1838" (Johannes Willms/Verlag C.H. Beck, Becksche Reihe)
  • "Joseph Fouché" (Stefan Zweig/S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
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