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Konstantinische Schenkung: Fragen und Antworten

Was hat Konstantin der Große damit zu tun? Welche Macht bekam der Papst dadurch? War die Urkunde ein Fälschung? Diese und weitere Fragen sollen mit diesem Beitrag beantwortet werden.

Auf wen ist die sogenannte „Konstantinische Schenkung“ zurückzuführen?

Als Konstantinische Schenkung wird ein im 8. oder zu Beginn des 9. Jahrhunderts verfasstes Schriftstück bezeichnet, das angeblich von Konstantin dem Großen (270/288-337) aus dem 4. Jahrhundert stammen sollte.

Mit diesem Dokument soll Konstantin den Päpsten – zu jener Zeit war das Papst Silvester I. (Papst von 314-335) sowie der katholischen Kirche in Vertretung sämtliche kaiserlichen Vollmachten über Rom, Italien und weite Teile des römischen Reiches übertragen haben. Was von der katholischen Kirche über Jahrhunderte mit Begeisterung als Freibrief päpstlicher Machtansprüche verstanden wurde.

War die Urkunde der „Konstantinischen Schenkung“ eine Fälschung?

Allerdings – dumm gelaufen. Im Verlauf seines Pontifikats von 996-999 erkannte und erklärte Papst Gregor V. (etwa 972-999) diese angeblich von Konstantin dem Großen im 4. Jahrhundert verfasste Urkunde als plumpe Fälschung.

Gregor verstarb bereits mit siebenundzwanzig Jahren, hatte aber mit der Feststellung, die Konstantinische Schenkung sei ein Fake, quasi den bis dahin andauernden Streit um die Machtstellung zwischen Kaisern und Päpsten beendet.

Fortan sollten sich weltliche und kirchliche Herrscher die Macht gleichberechtigt teilen. Wobei aber wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens war. Denn mindestens bis in die Frühe Neuzeit (etwa 1450 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts) hinein, beriefen sich die Päpste nach wie vor gern auf die Konstantinische Schenkung.

Wer enttarnte die „Konstantinische Schenkung“ wann endgültig als Schummelei?

Hatten die Profiteure der Schenkung, nämlich die römisch-katholische Kirche, über einen langen Zeitraum bereitwillig die Meinung vertreten, Papst Gregors Entdeckung sei als Gefälligkeit gegenüber seinem Kaiser zu betrachten, entlarvten im 15. Jahrhundert ein Italiener und ein Deutscher die Konstantinische Schenkung endgültig als Vortäuschung falscher Tatsachen.

Es waren der italienische Rhetorikprofessor Lorenzo Valla (1405-1457) in Paris und Nikolaus von Kues (1401-1464), ein deutscher Mathematiker, Philosoph und Kardinal, die beide übereinstimmend zu dem einhelligen Schluss kamen, dass die für die Kirche so günstige Konstantinische Schenkung das Papier nicht wert war, auf dem es geschrieben wurde.

Die somit unwiderruflich als Mogelpackung enttarnte Schenkung entkräftete letztlich auch den unterschwelligen Verdacht, Papst Gregor V. hätte sein seinerzeitiges Gutachten sozusagen aus Gründen der weitläufigen Verwandtschaft mit Kaiser Otto III. (980-1002) verfasst. Zum einen waren Gregor und Otto Cousins, zum anderen war Gregor der Urenkel Ottos I. des Großen (912-973). Und der wiederum war der Großvater Ottos III.

Schwer zu durchschauen, diese verwirrenden verwandtschaftlichen Verhältnisse. Uralter Adel eben ...

Autor:

Quellen:

  • "50 Klassiker: Herrscher des Mittelalters" (David Fraesdorff/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
  • "Deutsche Geschichte für Dummies" (Christian v. Ditfurth/Wiley-VCH Verlag, Weinheim)
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