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Das Alte Ägypten: Fragen und Antworten

Wann wurde Ägypten zu einem Reich vereinigt? Wer waren die bedeutendsten Herrscher, wann hatte das Reich seine besten Jahre und wodurch kam es zum Niedergang? Fragen, die im Nachfolgenden beantwortet werden sollen.

Chronologie

Wie und warum wird die ägyptische Geschichte in zeitliche Perioden eingeordnet?

Um der ägyptischen Geschichte eine Struktur, einen Rahmen zu geben. Grundlage dieser von der Wissenschaft vorgenommenen Chronologie in dynastische Zeitperioden, ist die Herrschaftsdauer der jeweils amtierenden Pharaonen.

  • Thinitenzeit – ca. 3000 bis 2700 v. Chr. (1. und 2. Dynastie),
  • Altes Reich – ca. 2700 bis 2200 v. Chr. (3.-6. Dynastie),
  • Erste Zwischenzeit – ca. 2200 bis 2000 v. Chr. (7.-10. Dynastie),
  • Mittleres Reich – ca. 2000 bis 1800 v. Chr. (11.-12. Dynastie),
  • Zweite Zwischenzeit – ca.1800 v. Chr. bis 1600 v. Chr. (13.-17. Dynastie),
  • Neues Reich – ca. 1600 bis 1100 v. Chr. (18.-20. Dynastie),
  • Dritte Zwischenzeit – ca. 1100 bis 750 v. Chr. (21.-24. Dynastie),
  • Spätzeit – ca. 750 bis 332 v. Chr. (25.-30. Dynastie) und
  • Griechisch-Römische Zeit – ca. 332 v. Chr. bis 395 n. Chr.

Vorgeschichte

Wie und mit wem begann Ägyptens Aufstieg zu einer Hochkultur?

Vordynastische Zeit

Erste, so genannte 'prädynastische' Kulturen, zum Beispiel die Badari- und Naqadakultur, sollen, einhergehend mit dem Übergang zu einer bäuerlichen Lebensweise, etwa zwischen 5000/4000 bis 3100 v. Chr. entstanden sein.

Das Niltal wird von Wüsten im Westen und Osten, dem Mittelmeer im Norden und den Granitblöcken des ersten Katarakts bei Assuan (eine der sechs Stromschnellengebiete im südlichen, nubischen Teil des Nils) im Süden begrenzt. Besiedelt wurde das etwa 1.000 km lange und zehn bis zwanzig Kilometer breite Niltal, so heißt es, bereits vor mehr als zehntausend Jahren. 

Begünstigt durch den Oasencharakter, die jährlichen Nilüberschwemmungen und der damit verbundenen fruchtbaren Schlammablagerungen entwickelte sich dann in der Region peu á peu eine Zivilisation mit einer Kultur, die nicht zuletzt wegen ihrer Beständigkeit und Dauer in der Geschichte ohne Beispiel ist.

Schon früh wurden in dieser Gegend von den bis dahin verstreut siedelnden Stämmen Dörfer gegründet, in denen die Menschen lernten, friedlich zusammenzuleben und sich die jährlich von Juli bis Oktober stattfindenden Überflutungen des Nils landwirtschaftlich zu Nutze zu machen.

Frühdynastische Zeit (etwa von 3000-2700 v. Chr.)

Der Start der Hochkultur Ägyptens wird dem ersten altägyptischen König Menes aus der 1. Dynastie zugeschrieben. Obwohl nicht sicher ist, ob es diesen Mann tatsächlich gegeben hat, oder möglicherweise doch mehr der Mythologie zuzurechnen ist, wird sein Name mit der Schaffung eines Königreiches in Verbindung gebracht. Demnach war es also Menes, dem es gelang Ober- und Unterägypten etwa um plus/minus 3000 v. Chr. zu vereinen und – der Legende nach – seinen Regierungssitz in Memphis aufzuschlagen. 

Ebenfalls aus dieser Zeit, der so genannten Thinitenzeit sowie benannt nach der Stadt This (heute: Girga), sind erste Spuren der Hieroglyphenschrift, die Verwendung von Stein am Bau sowie königliche Grabanlagen bekannt.   

Altes Reich (etwa von 2700-2150 v. Chr.)

Ab des Beginns des Alten Reiches (etwa 2700-2200 v. Chr.), gelang es den 'alten' Ägyptern, planmäßig eine der funktionierendsten, dauerhaftesten und stabilsten politischen Einheiten des Altertums zu gestalten. Auch Kultur und Religion nahmen Form an. Die Könige/Pharaonen präsentierten sich als irdische Stellvertreter des Sonnengottes Re. 

Noch deutlicher in der Außendarstellung wird die ägyptische Geschichte des Alten Reiches, als nämlich die Nachfolgepharaonen des mystischen Menes die  kolossalen und pompösen, überwiegend als Begräbnisstätten gedachten, Pyramiden errichten ließen. Womit die gut fünfhundert Jahre des Alten Reichs auch als Zeitalter der Pyramiden bezeichnet werden.

Neben Dutzender dieser Bauten im Land, sind die landläufig wohl bekanntesten:

  • die Stufenpyramide von Sakkara,
  • die Pyramiden von Dahschur und Abusir sowie  die von
  • Gizeh bei Kairo, deren populärsten die Cheops- und Chephrenpyramiden sind. Beide benannt nach ihren Erbauen Pharao Cheops und dessen Sohn Pharao Chephren.

Pharaonen

Welche Bedeutung hatten die Pharaonen?

Mit dem Begriff Pharao bezeichneten sich die Könige im altägyptischen Reich. Bereits 5000 v. Chr. stand im hoch entwickelten Ägypten ein so genannter Pharao (ägyptisch: 'Per-aa'/'Großes Haus') an der Spitze des Staatswesens.

Um 2900 v. Chr. war das Pharao Narmer, der Ober- und Unterägypten vereinigt, und Memphis zur Hauptstadt gemacht hat.

Allerdings waren die Pharaonen, die sich als Verkörperung des Himmelsgottes Horus auf Erden sahen, nicht einfach nur Könige, nein, sie waren sozusagen Gott gleich und so gut wie für alles verantwortlich:

  • für den Nil mit seinen jährlichen Überschwemmungen,
  • für ertragreichen Ackerbau und Viehzucht,
  • für wirtschaftlichen Erfolg des Staates,
  • für die Abwehr von Angreifern auf ihr Reich – sowie
  • allumfassend für das Wohl und Wehe Ägyptens und seiner Menschen.

Ok, das nun alles zu leisten, war beschwerlich und aufwendig. Aber da ein Pharao nach seinerzeitiger Auffassung, wie gesagt, als Gott galt, schien eben nichts unmöglich für ihn zu sein. Trotzdem hatte er selbstverständlich – zwecks Aufgabenteilung – Emissäre, Kuriere und andere Geschäftsträger, die aber lediglich die Stimme ihres Herrn waren. Die Pharaonen herrschten absolut.

Pharaonen im Alten Reich (3. bis 6. Dynastie, etwa 2700-2150 v. Chr.)

3. Dynastie

  • Pharao Djoser (um 2690-2575 v. Chr.)

4. Dynastie

  • die Pharaonen Snofru (um 2575-2465 v. Chr.), Cheops (um 2540-2520 v. Chr.), Chephren (um 2520-2494 v. Chr.) und Mykerinos (um 2530-2500 v. Chr.)

6. Dynastie

  • Pharao Nefer ka Ra (um 2250-2160 v. Chr.)

Religion und Hochkultur

Gab es im alten Ägypten ein Leben nach dem Tod?

Seelenwanderung

Die alten Ägypter glaubten an drei Existenzformen der Seele, die unabhängig vom Körper sind und auch noch nach dem Tode (des Körpers) weiterleben. Der Name dieser drei Seelenformen: Ka, Ba und Ach.

Was genau diese drei Seelen für eine Funktion hatten (oder haben, vielleicht stimmt das ja), ist nur in Ansätzen klar. Denn zum einen sind die schriftlichen Aufzeichnungen dazu spärlich und schwierig zu interpretieren. Zum anderen hat sich die Bedeutung, die Ka, Ba und Ach zugesprochen wurde, im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert.

Der Ka, der Ba und der Ach

Grob vereinfacht kann man sagen:

  • Der Ka ist eine Seele, die mit der Geburt des Körpers "mitgeboren" wird, nach dem Tode aber unabhängig vom Körper weiterlebt und danach in gewisser Weise über den Toten wacht. In mehreren Aufzeichnungen ist Ka eine Art Spiegelbild des Menschen. In den Pyramiden der Pharaonen passierte nach altägyptischer Vorstellung folgendes: Das Ka stieg nach dem Begräbnis des Pharaos bis zur Pyramidenspitze empor und wurde vom Sonnengott Re in Empfang genommen, der die Seele per Sonnenschiff in die Ewigkeit führte.
  • Eine ähnliche Rolle hat der Ba, der aber über viele Jahrzehnte offenbar den Königen vorbehalten war. Für uns Normalsterbliche also nicht ganz so spannend.
  • Der Ach ist eine Seelenform, die erst nach dem Tod überhaupt in Erscheinung tritt. Vorausgesetzt, der Gestorbene schafft es nach seinem Tod, sich die Ach-Kraft anzueignen.

Auch wenn das alles etwas verwirrend und schwer nachvollziehbar erscheint, so ist doch festzuhalten, dass Menschen im alten Ägypten guten Grund hatten, den Tod nicht all zu sehr zu fürchten. Und wer weiß, vielleicht hatten sie ja recht.

Vielgötterei

Darüber hinaus definiert sich der ägyptische Polytheismus (gleichzeitiges Anbeten mehrerer Götter) über eine uneingeschränkte Flexibilität der Gottheiten in Charakter, Gestalt und der jeweils von ihnen darzustellenden Rolle. Anders ausgedrückt: Die ägyptischen Götter treten in Religion und Mythologie in unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf: In menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Gestalt, aber auch als Zeichen, Zepter oder Fetisch.

Was macht die Kultur des alten und antiken Ägyptens so bemerkenswert?

Was macht die Kultur des alten und antiken Ägyptens so bemerkenswert?

Nun ja, um hier nur eine Handvoll dessen aufzuführen, was im besten Sinne nicht nur über gut dreitausend Jahre ägyptischer Epochen erhalten blieb, sondern auch Eingang in die Kultur nachfolgender Völker Eingang fand:

So entstanden im weiteren Verlauf der Jahrhunderte im Land am Nil – unter anderem:

  • Die ägyptische Bilderschrift (Hieroglyphen),
  • ein gut durchorganisiertes Staatswesen,
  • die so genannte 'göttliche' Ordnung (Maat), die für Gerechtigkeit und Wahrheit steht und in der Mythologie als Begleiterin bzw. Tochter des Sonnengottes Re sowie als verantwortliche Göttin für die moralische Weltordnung personifiziert wird,
  • der Aufschwung zur Großmacht und – last but not least – eine bemerkenswerte
  • Architektur, Bildhauerei und Malerei.

Papyrus und die Kunst des Schreibens

Bekannt ist der Begriff Papyrus heute im Wesentlichen aus dem antiken Ägypten. Hier, so heißt es, haben die Ägypter angeblich schon im 3. Jahrtausend den Papyrus als Schreibmaterial genutzt.

Der Name Papyrus ist eine Zusammensetzung altägyptischer Wörter, die – weil ausschließlich die Pharaonen sozusagen die Lizenz zur Herstellung dieses Materials hatten – soviel bedeutet wie 'Besitz des Pharao'.

Neben der Herstellung der Papyrusblätter zum Beschriften, nutzten die Ägypter den Papyrus auch für praktische Zwecke. So wurden zum Beispiel die Fasern der Pflanze zu Tauen und Seilen gedreht. Körbe, Matten, Sandalen, kleinere Möbelstücke und anderes mehr vervollständigten die Liste der Anwendungsmöglichkeiten. Selbst vor dem Bau kleiner, flacher Papyrusboote wurde nicht Halt gemacht.

Der 'Echte Papyrus' (Cyperus papyrus) ist eine Staudenpflanze. Sie wächst vornehmlich an sumpfigen Flussufern und ist überwiegend in Gegenden Asiens, Afrikas, in geringerer Häufung auch in Teilen Floridas/USA und eben in den Marschen des Nildeltas beheimatet.

Was von allem blieb

Alles in allem eine Kultur, die erst mit der Eroberung Ägyptens durch die Römer im letzten vorchristlichen Jahrhundert endete,  deren Hinterlassenschaft sich glücklicherweise aber noch an der Vielzahl archäologischer Ausgrabungsstätten – zum Beispiel bei Abu Simbel, Gizeh, Luxor, Karnak, Memphis und Theben – erfahren lässt.

Wer waren die uns heute bekanntesten Gestalten der ägyptischen Geschichte?

Ohne Frage waren das (ohne Gewähr):

  • Hatschepsut,
  • Echnaton,
  • Nofretete,
  • Tutanchamun und
  • Ramses II.,

die in der Zeit der 18. und 19. Dynastie des etwa von 1500 bis 1200 v. Chr. dauernden 'Neuen Reiches' wirkten. Es war die Zeit, in der das 'antike' Ägypten seine wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und militärische Hochzeit erlebte.

Abwärtstrend

Was oder wer trug zum Sinkflug des alten Ägyptens bei?

Nach dem Tod Ramses' III. (1184-1153 v. Chr.) lief's nicht mehr so richtig gut.

Spätestens ab Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. hatte der schleichende Niedergang des Reiches sozusagen tatsächlich und unabwendbar begonnen. Außer innerpolitischer Querelen und vermutlich weiterer Misslichkeiten, wie beispielsweise Missernten und Hungersnöte, waren es im wesentlichen die Invasoren, die letztlich sukzessive zum definitiven Verfall geführt haben.  

Zuerst übernahmen die

  • Assyrer die Herrschaft, dann kamen
  • die Perser, schließlich
  • Alexander der Große, der 332 v. Chr. die griechische Herrschaft begründete und zuletzt waren es die
  • makedonisch-griechischen Ptolemäer,

die es sich am Nil gut gehen ließen.

Kleopatra und römische Provinz

Nach dem Tod der letzten Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches, Kleopatra VII. (69-30 v. Chr.) – auch Geliebte Caesars und des römischen Politikers und Feldherrn Marcus Antonius – wurde Ägypten unter dem römischen Kaiser Augustus (63 v.-14 n. Chr.) schlussendlich im Jahre 30 v. Chr. römische Provinz.

Autor:

Quellen:

  • "So habt ihr gelebt" (Ivar Lissner/dtv)
  • "Ägypten" (Lionel Casson/rororo – Das farbige LIFE Bildsachbuch)
  • "Götter, Gräber und Gelehrte" (C.W. Ceram/rororo Sachbuch)
  • „Das Ägyptische Museum Kairo“ (Offizieller Katalog/Verlag Philipp von Zabern, Mainz)
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