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Schmalkaldischer Bund: Was war das?

Aufgrund der Reform der katholischen Kirche durch Martin Luther tummelten sich nun im deutsch-römischen Reich sowohl Katholiken als auch Protestanten. Es folgten hitzige Debatten um den rechten Glauben, dem sich auch die höheren Kreise der Gesellschaft anschlossen. Der Schmalkaldische Bund wurde ins Leben gerufen, der dann sechzehn Jahre später, 1547, von Karl V. (1500-1558) und Papst Paul III. (1468-1549) im Schmalkaldischen Krieg sozusagen endgültig ad acta gelegt wurde.

Zusammenschluss

Wie kam es zum "Schmalkaldischen Bund"?

Im Kern ging es dem Bund um Glaubensfragen. Der Reichstag 1521 in Worms, der mit dem sogenannten Wormser Edikt, sprich: Der Verhängung der Reichsacht über Martin Luther durch Kaiser Karl V. endete, hatte die dort versammelten Kurfürsten, Reichsfürsten und Vertreter des (Reichs-)Städtekollegiums in Fragen des rechten Glaubens verwirrt und unsicher zurückgelassen. Die Beteiligten schwankten zwischen dem bisher obligatorischen Katholizismus und den Ansichten des Reformators Martin Luther (1483-1546).

Nach längerem Hin und Her auf den nachfolgenden Reichstagen in Nürnberg und Speyer, setzten sich schließlich die Anhänger des alten Glaubens durch. Fortan sollte ausschließlich nach den Festlegungen des Wormser Edikts zu handeln sein – was aber faktisch nicht zur Anwendung kam. Im Gegenteil.

Dieses Ansinnen führte zu Widerspruch innerhalb des evangelischen Establishments. Eine Reihe empörter Kurfürsten, Land- und Markgrafen sowie eine erkleckliche Anzahl Reichsstädte protestierten (Protestanten) vehement gegen diese Zumutung.

Um ihren Standpunkt deutlich zu machen, überreichten sie Karl V. zwar eine Zusammenfassung ihrer lutherischen Glaubenssätze (Confessio Augustana), doch eine Einigung kam nicht zustande.

Stattdessen kam es 1531 unter Führung des Landgrafen Philipp I. von Hessen (1504-1567) und des Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-1554) zur Gründung des Schmalkaldischen Bundes.

Der Name dieses durchaus auch militärisch ausgerichteten protestantischen Bundes ist zurückzuführen auf den Tagungsort Schmalkalden in Thüringen.

Aber trotz dieses für Karl V. eigentlich nicht zu akzeptierenden Bündnisses, ließ er vorerst Protestanten Protestanten sein, da er – unter anderem – über Gebühr von den gegen Wien vorrückenden Türken, räuberischen Piraten um Spanien herum und dem um seine Pfründe fürchtenden König Franz I. von Frankreich (1494-1547) in Anspruch genommen wurde.

Währenddessen breitete sich die Idee der Reformation in weiten Teilen Europas aus.

Auseinandersetzung

Wie kam es zum „Schmalkaldischen Krieg“?

Weil Karl V. irgendwann, genauer gesagt: Nach dem Friedensschluss 1544 mit König Franz I. von Frankreich (1494-1547) in Crépy/Frankreich, die Faxen dicke hatte.

Karl, der nun wieder mehr Zeit hatte, sich um die zu befürchtende Kirchenspaltung zu kümmern, kündigte das bisherige Stillhalteabkommen gegenüber den Protestanten auf und suchte nach einer endgültigen Lösung des Streits.

Anwendung von Gewalt schloss er dabei nicht aus.

Als der Schmalkaldische Bund 1546 die Einladung zur Teilnahme am Konzil von Trient/Norditalien, das in drei Sitzungsperioden zwischen 1545 und 1563 stattfand, boykottierte, war Schluss mit Lustig.

Karl tat sich mit Papst Paul III. (1468-1549) zusammen, der sich naturgemäß ebenfalls nicht mit dem protestantischen Gedankengut identifizieren konnte,

  • belegte die Rädelsführer Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen mit der Reichsacht,
  • ging gegen den Schmalkaldischen Bund militärisch vor

und besiegte deren Truppen erfolgreich im April 1547 in der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe in Brandenburg.

Autor:

Quellen:

  • "Luther" (Lyndal Roper/S. Fischer Verlag Frankfurt a.M.)
  • "Deutsche Geschichte" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
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