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Wer war Ulrich Zwingli?

Ulrich Zwingli gehört – neben Johannes Calvin –  zu den Wegbereitern der schweizerischen Reformation!

Werdegang

Herkunft, Militärseelsorger und Priester

Nach Schulbesuch in Basel und Bern sowie erfolgreich abgeschlossenen Studien in Wien und Basel, übernahm der aus bäuerlichem Elternhaus stammende Ulrich/Huldrych Zwingli (1484-1531) 1506 als leitender Pfarrer das Kirchenpatronat in Glarus (Stadt im gleichnamigen Kanton der deutschsprachigen Schweiz).

Zwischen 1512 bis 1515 beteiligte er sich als Militärseelsorger an den so genannten Italienischen/Renaissance Kriegen(1) in der Lombardei, stand fortan dem Krieg mit ausgeprägtem Missfallen gegenüber, näherte sich stattdessen in umfassenden Studien den von Erasmus von Rotterdam (um 1467-1536) vertretenen Ideen des Humanismus an und ging 1519 als Diözesanpriester nach Zürich.

Äußere Umstände

Wie fast überall im Europa der damaligen Zeit, hatte sich unter den Gläubigen der Schweiz ebenfalls zunehmend Unmut über die politischen Ambitionen - bis hin zu militärischen Aktionen - und den Reichtum der Institution Kirche breitgemacht. Und all das, unter anderem, finanziert mit einem florierenden Ablasshandel. Mit Billigung der jeweils amtierenden Päpste.

Beziehung zu Martin Luther

Zwingli und Luther

Ebenso wie Martin Luther (1483-1546), der sich am 31. Oktober 1517 mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg gegen die Befreiung aller Sünden gegen Geld ausgesprochen hatte, setzte sich nun auch Zwingli für eine Erneuerung der Kirche ein. Allerdings ging er in seinen 1523 veröffentlichten 67 Thesen noch darüber hinaus.

Sittliche Ordnung

Zwar durchaus übereinstimmend mit Luthers Credo, dass nicht ausschließlich dem Klerus die Unterweisung des rechten Glaubens zuzubilligen, sondern einzig Gottes Wort, also die Bibel, als Quelle des Glaubens verbindlich festzuschreiben sei, strebte Zwingli gleichzeitig auch notwendige Veränderungen in weltlichen und politischen Lebensbereichen an.

So wurde der "Große Rat" (Kantonsparlament) zur obersten kirchlichen Behörde umfunktioniert und ein ins Leben gerufenes Sittengericht wachte über die Einhaltung der neuen, streng einzuhaltenden sittlichen Ordnung – was Zwingli nicht zwingend gut fand.

In der Ruhe liegt die Kraft

Beharrlich, ruhig und geschickt setzte Zwingli im Laufe der Zeit – zum Beispiel – die Möglichkeit eines Klosteraustritts und damit mittelfristig die Aufhebung der Klöster, die Abschaffung des Zölibats, des Fastens, der Wallfahrten und Prozessionen und die Abschaffung allen Kultischen (Bilder, Altäre, Kirchengewänder etc.) durch.

Lediglich die Predigt blieb. Und – trotz aller sonstigen Übereinstimmung mit Luther – Zwinglis gegensätzliche Auffassung des Abendmahls.

Während sich nämlich bei Luther Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln, dieser also tatsächlich gegenwärtig ist, ist Christus bei Zwingli, sinngemäß, ausschließlich nur in der Vorstellung, sozusagen im Herzen der Gläubigen, zugegen.

Die letzten Jahre

Das Ende und was bleibt

Ulrich Zwingli wurde nach der verloren gegangenen Schlacht bei Kappel/Kanton Zürich im Oktober 1531 (Zweiter Kappelerkrieg) gegen die Reformgegner, die so genannten Altgläubigen der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, zuerst verwundet, dann – wie es heißt – bereits tot als Verräter und Ketzer auf hässliche Art hingerichtet.

Mit seinem Wirken gilt Zwingli als Begründer einer reformierten Bewegung, der so genannten "Zürcher reformierten Kirche", die nach ihm vom protestantischen Theologen Heinrich Bullinger (1504-1575) und Johannes Calvin (1509-1564) weitergeführt wurde ...

Autor:

Fußnote:

  • (1) Italienische/Renaissance Kriege: Eine Reihe von Kriegen zwischen 1494 bis 1559 auf italienischem Terrain unter Beteiligung aller größeren europäischen und diverser italienischer Staaten um Macht und Einfluss. Osmanen waren dabei ebenfalls mit von der Partie.

Quellen:

  • "Deutsche Geschichte, Band 3" (Bertelsmann Lexikon Verlag, 1998)
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