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Heinrich der Löwe: Wer war das?

Heinrich der Löwe (1130-1195) stammte aus der Familie der Welfen, einem bereits im 8. Jahrhundert auf der geschichtlichen Bildfläche auftauchenden fränkischen Fürstengeschlechts.

Kurzbiografie

Wer war Heinrich der Löwe?

Heinrich der Löwe war gebürtiger Schwabe, verbrachte Kindheit und Jugend sowohl in Bayern, als auch in Sachsen, und war ab 1142 Herzog von Sachsen und ab 1156 auch Herzog von Bayern.

In den Überlieferungen als stattlich, gutaussehend und clever beschrieben, machte Heinrich schnell Karriere. Obwohl er einige Zeit lang seinen Cousin Barbarossa auf dessen Feldzügen in Italien und Polen tatkräftig unterstützte, lag sein Hauptaugenmerk aber doch mehr auf dem Ausbau und der Sicherung der welfischen Hausmacht.

Heinrich nahm 1147 am sogenannten Wendenkreuzzug gegen die nord- und ostelbischen Slawenstämme teil,

  • eignete sich dabei Teile des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns sowie die Insel Rügen an,
  • machte Braunschweig zu seiner Residenz,
  • legte den Grundstein der Stadt Lübeck,
  • trennte sich (etwa 1166) ganz nebenbei von seiner ersten Frau Clementia von Zähringen und
  • heiratete knappe zwei Jahre darauf eine gewisse Mathilde, ihres Zeichens Tochter König Heinrichs II. (Henry Plantagenét) von England.

Bei all seinem Tun und Handeln blieb Heinrich naturgemäß keine Zeit, sich, wie in seinen Anfängen, engagiert für seinen Vetter Barbarossa (1122-1190) einzusetzen. Und der nahm in der Tat übel.

Begriffserklärung

Was ist unter Sachsen zur Zeit Heinrichs des Löwen zu verstehen?

Heinrichs des Löwen Sachsen hat nichts mit dem heutigen Bundesland, dem Freistaat Sachsen, zu tun.

Die Sachsen waren ein im 4. Jahrhundert bekannt gewordener westgermanischer Stammesverband, deren populärste Vertreter die Cherusker waren. Ihr Siedlungsgebiet umfasste – grob gesagt – das

  • heutige Niedersachsen,
  • Teile Westfalens,
  • Holsteins und der
  • östlichen Niederlande.

Als Heinrich der Löwe – wegen seiner Weigerung, Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1176 bei dessen Feldzug gegen den Lombardenbund in Italien zu unterstützen – 1179 von seinem Vetter, Barbarossa, mit der

  • Reichsacht belegt und
  • ein Jahr später enteignet wurde,

fiel Bayern an Otto I. von Wittelsbach (1117-1183), der seit 1156 als Otto VI., Pfalzgraf von Bayern fungierte und nun zum Herzog von Bayern wurde.

Der westliche Teil von Heinrichs des Löwen Herzogtum Sachsen ging als

  • Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln

und der östliche Teil an die

  • Askanier (Adelsgeschlecht aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt).

Im Jahr 1181 erhielt der Askanier Bernhard aus Wittenberg nicht nur offiziell den entsprechenden Landstrich zugesprochen, sondern bekam obendrauf noch den Titel Herzog von Sachsen – womit, so könnte man sagen, der Begriff Sachsen vom ursprünglichen Territorium zu den heutigen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg "gewandert" war.

Familienbande

Wieso und wie war Heinrich der Löwe mit Barbarossa verwandt?

Das ist der seiner Zeit üblichen und durchaus gewinnbringenden, heutzutage aber kompliziert erscheinenden, Heiratspolitik der Adelshäuser untereinander geschuldet.

Begonnen hatte es mit

  • Heinrich dem Schwarzen (1075-1126), Welfe und Herzog von Bayern, der die Tochter des letzten Sachsenherzogs aus dem Haus der Billunger ehelichte.

Beide bekamen sieben Kinder, von denen an dieser Stelle zwei zu nennen sind:

  • Heinrich der Stolze (1102/08-1139) und die Tochter
  • Judith.

Heinrich der Stolze heiratete Gertrud von Sachsen, die Tochter Kaiser Lothars III. von Supplinburg (1075-1137), Judith den Herzog von Schwaben Friedrich II., den Einäugigen (1090-1147).

Letztere waren die Eltern Barbarossas, erstere die von Heinrich dem Löwen – womit die beiden Knaben zu Cousins wurden.

Namenszusatz & Meriten

Quellen:

  • "Friedrich Barbarossa" (Knut Görich/C.H. Beck Verlag, München)
  • "Deutsche Geschichte: Bd.2" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
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