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Wann entstand der älteste noch existierende Globus?

Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg wird der älteste heute noch erhaltene Erdglobus aufbewahrt. "Martin Behaims" Erdapfel, der 1492 eben von diesem Martin Behaim in Nürnberg geschaffen wurde.

Vorab

Wo befindet sich noch heute der älteste Globus?

Obwohl bereits, zum Beispiel, die

  • Griechen und Römer der Antike,
  • die Abbasiden, eine etwa von 750 bis 1258 regierende muslimische Herrscherdynastie des Früh- bzw. Hochmittelalters,
  • Mathematiker, Astrologen und andere mehr mit Beginn der Renaissance und der Epoche der Entdeckungsreisen zwischen 1400 und 1520/31

die Erde verschiedentlich als eine Kugel erkannt und als verkleinertes Modell der Erde dargestellt haben, findet man jedoch den ältesten noch erhaltenen Erdglobus, den so genannten "Behaim-Globus", im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Wegbereiter

Wer brachte die Erstellung des ersten Globus' in Gang?

Initiator und Ideengeber dieses ersten Erdglobus’ war der gelernte Nürnberger Tuchhändler Martin Behaim (1459-1507), dem es – im Einvernehmen mit dem Nürnberger Rat (Stadtregierung) – zwischen 1491 und 1492/93 gelang, ein Team aus Handwerkern, Kosmografen und Künstlern für die Herstellung eines Globus’ zu gewinnen.

Zur Person

Wer war dieser Martin Behaim?

Wirklich viel ist über ihn nicht bekannt. Es heißt, er sei ein unsteter Geist, ein Durchreisender gewesen, und habe verschiedentlich seinen Wohnsitz gewechselt.

Seine Ausbildung habe er

  • von 1476 bis 1478 in und um Antwerpen (Flandern/Belgien) herum eine Tuchhändlerlehre absolviert,
  • dann in den frühen 1480-igern zwischen Nürnberg und Antwerpen gependelt sein,
  • um dann für längere Zeit seine Zelte in Lissabon aufzuschlagen.

Von dort aus soll er

  • eine Seereise nach Namibia unternommen haben,
  • Berater des portugiesischen Königs Joáo II./Johann II. (1455-1495) gewesen und von diesem zum Ritter geschlagen worden sein,
  • die Tochter eines Gouverneurs von den Azoren geehelicht haben,
  • Vater eines Sohnes geworden und
  • etwa 1491 wieder in Nürnberg aufgetaucht sein.

Dort, in Nürnberg, habe er sich dann mit großem Engagement für die Herstellung des "Behaimschen-Erdapfels" eingesetzt. Vermutlich irgendwann in 1493 sei er aufs Neue nach Portugal zurückgekehrt, wo er – angeblich verarmt – 1507 verstarb.

Das Produkt

Wie sah er aus, der Behaim-Globus?

Bei aller Umtriebigkeit und Unbeständigkeit in der Wahl seiner Aufenthaltsorte, hat Martin Behaim es aber dennoch geschafft, die Anfertigung eines Globus’ durchzusetzen.

Sein 1492/1493 in Nürnberg fertiggestelltes Modell der Erde, orientiert sich allerdings vornehmlich am zu seiner Zeit bekannten Weltbild der Antike und des Mittelalters. Also an dem, was zu der Zeit geografisch überhaupt zugeordnet werden konnte.

Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 blieb dabei – aus Gründen zeitlicher Überschneidung – unberücksichtigt. Australien und der Pazifik fehlen naturgemäß ebenfalls. Die verbliebenen weißen Flecken wurden mit Darstellungen aus der Welt der Märchen und Sagen ausgeschmückt.

Der Begriff "Erdapfel"

Der von Martin Behaim geprägte Begriff Erdapfel für den von ihm initiierten Globus, lässt sich möglicherweise darauf zurückführen, dass der Apfel ohnehin schon in der Bibel und in der Mythologie, unter anderem, als Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit herangezogen wurde. Oder, seit dem Mittelalter, zum Beispiel der Reichsapfel, der der Macht von Kaisern und Königen Ausdruck verleihen sollte. Warum sollte man ihn dann nicht auch für die Erde in Form einer Kugel gleich Erdapfel nutzen? 

Wie auch immer! Der Siegeszug der Globen in Ämtern, Schulen und Haushalten war fortan nicht mehr aufzuhalten …

Quellen:

  • "Focus Behaim-Globus, Teil 2" (Karl Wilhelm Willers/Katalog Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
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