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Was war die "Halsbandaffäre" rund um Marie Antoinette?

Die Halsbandaffäre (1785-1786) ist vor allem deshalb in die Geschichte eingegangen, weil sie eine Art Vorbote für das unheilvolle Schicksal Marie Antoinettes war. Und weil Marie Antoinette völlig unschuldig war. Und vor allem, weil diese Geschichte trotz ihrer Unschuld nur passieren konnte, weil die französische Königin mit ihrem Charakter und Lebensstil den Boden dafür bereitet hatte – also in gewisser Weise doch schuldig war.

Die Affäre selbst ist eine Mischung aus Intrige und Gaunerstück. Hauptpersonen sind eine Hochstaplerin, ein eitler und naiver Kardinal, ein paar Juweliere und Marie Antoinette.

Hoffnungen und Versprechungen

Wer hat wem hoffnungsvolle Versprechungen gemacht?

In Kurzform

Ein Kardinal (Louis de Rohan) wünscht sich mehr Zuneigung von der Königin. Er trifft auf eine Frau, die ihm dabei Hilfe verspricht (Gräfin La Motte). Sie sagt, sie hätte beste Beziehung zur Königin und "beweist" das mit gefälschten Briefen.

Einschub

Die Gräfin La Motte entstammt tatsächlich einem Adelsgeschlecht, ist aber ohne Eltern und ohne Erziehung völlig verarmt aufgewachsen und hat bereits früh gelernt, sich durch Lügen und Gaunereien durchzuwurschteln. Dabei lernt sie einen anderen mittellosen Adligen mit ähnlichen Neigungen kennen und wird mit ein paar gefälschten Dokumenten zur Gräfin.

Den reichen Kardinal Rohan erkennt sie schnell als Goldgrube. Für ihre Vermittlungsdienste zur Königin (die nie stattfinden, weil sie Marie Antoinette überhaupt nicht kennt und weil die Königin Rohan hasst), zahlt Rohan stattliche Summen. Die Gräfin wird reich.

Das diamantene Halsband

Wie ergaunert die Gräfin La Motte das exquisite Halsband?

Wie so viele Reiche wird die La Motte nun auch gierig. Sie hört von einem diamant-besetzten Halsband, das Juweliere der Königin angeboten haben, das diese aber wegen Geldmangels nicht kaufen konnte. Die La Motte erzählt dem Kardinal, die Königin wolle das Halsband kaufen und bitte ihn, den Kardinal, um kurzfristige Zwischenfinanzierung. Der Kardinal schlägt ein.

Als Gegenleistung erhält Rohan über die gefälschten Briefe hinaus noch mehr (vermeintliche) Zuneigung durch die Königin, die – Achtung, nun wird es grotesk – durch ein nächtliches Gespräch mit Marie Antoinette in den Versailler Gärten bestätigt wird. Das Gespräch im Dunkeln führt in Wirklichkeit eine als Marie Antoinette verkleidete und bestochene Laien-Schauspielerin.

Rohan bezahlt das Halsband und die Diamanten. Sowohl das Geld als auch das Schmuckstück landen in den Händen der Übermittlerin Gräfin La Motte. Und verschwinden spurlos.

Der Prozess

Wieso trug der Prozess ausgerechnet Marie Antoinette Minuspunkte ein?

Kurze Zeit später fliegt der Betrug auf. Sowohl Kardinal Rohan (der die Juweliere betrogen haben soll) als etwas später auch die Gräfin La Motte werden verhaftet. Doch im Volk glaubt die Mehrheit, Marie Antoinette sei die Schuldige. Sie hätte das Halsband unbedingt haben wollen und die anderen benutzt. Was nicht stimmt. Aber es zeigt, welches Ansehen die Königin zu dieser Zeit (1786) in Frankreich hat. Es ist das Ergebnis jahrelangen Hochmuts, ihrer weithin bekannten Verschwendungssucht und ihres völligen Desinteresses am Volk.

Und der Prozess endet so, wie es das Volk wünscht. Kardinal Rohan wird freigesprochen. Die Gräfin La Motte wird zwar gebrandmarkt und zu lebenslanger Haft verurteilt, kann aber schon nach kurzer Zeit fliehen und ins Ausland flüchten (wer hat ihr geholfen?). Marie Antoinette bleibt die eigentlich Gedemütigte der Halsbandaffäre, obwohl sie faktisch keine Schuld trägt. Sieben Jahre später endet sie selbst auf dem Schafott.

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