Unter Schirmherrschaft von
Factory Seven Media & Consulting
navigator-allgemeinwissen.de
   X   

[Allgemeinwissen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Wer waren die Argonauten?

Die Argonauten sind in der griechischen Mythologie, in der Argonautensage, eine Handvoll ambitionierter Männer, die sich – gemeinsam mit ihrem Anführer Jason – per Schiff auf die Jagd nach dem so genannten "Goldenen Vlies" machen. Entsprechend des Schiffsnamens "Argo", nannten sie sich die "Argonauten".

Hauptakteure

Aus wem bestand die Gruppe, und wieso nannten sie sich Argonauten?

Die namhaftesten dieser Männer (und Frauen) waren:

  • Herakles (lat. „Herkules“),
  • Orpheus (berühmter Sänger und König Thrakiens auf dem Balkan),
  • Kastor und Polydeukes (lat. „Castor“ und „Pollux“ = Zwillingsbrüder von Helena und Klytaimnestra),
  • Peleus (Vater des Achilles),
  • Theseus (Sohn des Poseidon) sowie – um einer vorweggenommenen „Frauenquote“ gerecht zu werden –
  • Atalanta, eine erfolgreiche Jägerin.

Jason

Jason war der Neffe des Königs Pelias, der dessen Vater hatte entmachten lassen, um Jason von der ihm eigentlich rechtmäßig zustehenden Thronfolge auszuschließen.

Als Jason eines Tages seinen Anspruch auf den ihm zustehenden Königstitel geltend machte, bot der Onkel ihm an, den Platz frei zu machen, wenn es Jason gelänge, ihm für dieses Entgegenkommen das „Goldene Vlies“ zu besorgen. Jason sagte zu, sammelte eine Reihe strahlender Helden um sich und gründete die Interessenvertretung der Argonauten. Da an dem Segler, mit dem sich alle gemeinsam auf den Weg machten, der Name "Argo" angebracht war, nannte sich die Truppe um Jason eben schlicht "Die Argonauten".

Goldenes Vlies

Was ist das?

Das "Goldene Vlies" ist das Fell eines Widders. Allerdings ist dieses Fell aus purem Gold. In der Mythologie wollte Hermes, der Schutzgott der Reisenden, mit dem "goldenen" Widder den Königssohn Phrixos davor behüten, den Göttern geopfert zu werden. Auftraggeber dieser Opferung war dessen Vater, der – so, wird es in der Mythologie erzählt – von seiner zweiter Frau, Ino, dazu angestiftet wurde, weil sie sowohl Phrixos, als auch dessen Schwester Helle nicht leiden konnte. Aber der Widder half beiden aus der Patsche, setzte sie auf seinen Rücken und machte sich mit ihnen davon.

Was sollte Jason tun, um an das „Goldene Vlies“ zu kommen?

Natürlich hatte Aiétes nicht die Absicht, das „Goldene Vlies“ Jason und seinen Argonauten freiwillig zu überlassen! Höchstens unter der Voraussetzung, dass Jason die von ihm, König Aiétes gestellte Aufgabe, die mit wilden Stieren, einem Pflug, Drachenzähnen und sich daraus entwickelnden kampfstarken Haudegen zu tun hatte, lösen könne. Obwohl scheinbar eine schier unmöglich zu lösende Aufgabe, nahm Jason die Wette an.

Expedition

Was erlebten die „Argonauten“ auf ihrer Reise zum Land des „Goldenen Vlieses“?

Wie in der griechischen Mythologie nicht unüblich, erlebten die Argonauten Ungeheuerliches! Während Herakles nach dem Tod seines guten Freundes Hylas bereits frühzeitig das Unternehmen verließ, mussten sich die Argonauten erst einmal gegen die Harpyien durchsetzen. Das waren schaurige, gruselige und unappetitliche weibliche Sturmwinde, die zwar für beträchtlichen Ärger sorgten – die Argonauten allerdings nicht nachhaltig aufhalten konnten.

So gelang es den Argonauten,

  • die Symplegaden (in der Mythologie waren das bewegliche Felsen, die die Durchfahrt vom Bosporus zum Schwarzen Meer stark erschwerten) mit List und Tücke zu durchschippern,
  • die sich ihnen entgegenstellenden Amazonen schlicht zu ignorieren,
  • am nach wie vor an den Felsen gefesselten Prometheus vorbei zu segeln, ohne ihm zu helfen,

um schließlich und endlich Kolchis, das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer zu erreichen. Dort herrschte, wie gesagt, König Aiétes, der seit geraumer Zeit – dank Phrixos – im Besitz des "Goldenen Vlieses" war.

Hera, Eros, Medea und das „Goldene Vlies“

Hera, die Gattin des Zeus, muss geahnt haben, das Jason im Erreichen seines Zieles, das „Goldene Vlies“ zurückzugewinnen, nicht allein auf die Unterstützung seiner Gefährten bauen konnte. Also musste Abhilfe geschaffen werden.

Aphrodites Sohn Eros wurde ausgeguckt, um Medea, der Tochter des Königs Aiétes, einen Liebespfeil zu senden. Und tatsächlich – Medea verliebte sich in Jason. Sie unterstützte ihn im Kampf um das "Goldene Vlies", lebte eine Zeitlang glücklich mit Jason in Korinth, bekam zwei Söhne von ihm, wurde aber letztlich – wegen der Tochter des Königs Kreon von Korinth – von Jason verlassen.

Nachspiel

Was erfuhr Jason bei der Übergabe des "Goldenen Vlieses" an Pelias?

Jason und Medea hatten sich nach der Ankunft in Griechenland von den Gefährten, den Argonauten, verabschiedet. Jeder ging wieder seine eigenen Wege.

Jason und Medea gingen zu Pelias, überreichten ihm das "Goldene Vlies" und erwarteten, dass Pelias nun sein Jason zuvor gegebenes Versprechen, ihn im Gegenzug zum Vlies den Thron besteigen zu lassen, einhielt. Doch daran, an diese Zusage, wollte Pelias sich nun überhaupt nicht mehr erinnern. Im Gegenteil! Inzwischen hatte er seinen Bruder, Jasons Vater, genötigt, Selbstmord zu begehen. Außerdem war Jasons Mutter – aus Gram über den Tod ihres Gatten – verstorben.

Das zu hören, machte Jason nicht nur traurig, sondern auch wütend. Er schwor bittere Rache.

Jasons Rache an seinem Onkel Pelias

Die, wie gesagt, in Zauberkünsten bewanderte Medea redete den Töchtern des Pelias ein, sie kenne einen Jungbrunnen für den Vater. Den Beweis für ihr Talent in diesen Dingen, erbrachte Medea mit Hilfe eines altersschwachen Widders (nicht der "goldene"). Sie zerlegte das Tier in Stücke, kochte diese ein, sprach eine Zauberformel, und schwupps, aus dem Bottich sprang ein taufrisches Lamm.

Die Töchter des Pelias waren begeistert, folgten dem Vorgehen der Medea und tranchierten den Vater. Nachdem der zerlegte Pelias gekocht war, warteten die dummen Töchter auf das Abrakadabra der Medea. Aber, sie warteten vergebens. Medea hatte sich längst aus dem Staub gemacht, Pelias war hinüber und Jason hatte seinen Racheschwur eingelöst.

Für wen verließ Jason Medea?

Für die Tochter des Königs von Korinth!

Obwohl Jason mit Medea seit Jahren glücklich verheiratet war und sogar zwei Söhne mit ihr hatte, schien ihm sein familiäres Umfeld nicht mehr zuzusagen. Er wollte standesgemäße, adelige Kinder, die – im Gegensatz zu seinen Söhnen aus der Verbindung mit Medea – erbberechtigt wären.

Also entschied er sich, Medea durch Kreon, König von Korinth, des Landes verweisen zu lassen, dessen Tochter zu ehelichen und mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Dafür, dass Medea ihm in der Vergangenheit in zahlreichen Fällen aus der Klemme geholfen hatte, brachte Jason mit dem Tunnelblick des Frischverliebten nur gleichgültiges Achselzucken auf – was sich rächen sollte.

Ausklang

Wie endet die Geschichte des Argonautenanführers Jason?

Wie so oft in der griechischen Mythologie endete die Geschichte mit Mord, Grausamkeit und offenem Ausgang. Medea, gekränkt durch Jasons Zuwendung zur jungen Tochter des Königs von Korinth, bestrich ein Kleid mit einer giftigen Emulsion, ließ es durch ihre Söhne der Konkurrentin überbringen und wartete ab, was geschieht. Und es geschah Fürchterliches!

Medeas Gegenspielerin zog, möglicherweise erfreut über das wunderbare Geschenk, aber um die drohende Gefahr nicht wissend, das Kleid an – und erlag im gleichen Augenblick, sozusagen unverzüglich, dem tödlichen Gift.

Gut, und nun?

In der weisen Voraussicht, dass ihre Söhne von ihrem Vater, Jason, nichts Positives mehr zu erwarten hatten, wurden sie kurzerhand von Medea getötet. Als schließlich Jason vom Tod seiner Zukünftigen erfuhr, aufgebracht und vor Wut schnaubend zu Medea eilte, seine Söhne dort tot liegen sah – merkte er schnell, dass seine Rachegelüste ins Leere gingen. Denn Medea hatte längst das Feld geräumt und sich dünne gemacht ...

Quellen:

  • "50 Klassiker - Mythen" (Gerold Dommermuth-Gudrich/Gerstenberg)
  • "Mythologie für Dummies" (Christopher W. Blackwell, Amy Hackney Blackwell/mitp-Verlag, Bonn)
  • "Sagen des klassischen Altertums" (Gustav Schwab/Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

Kommentar schreiben

Inhaltsverzeichnis Top
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.