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Odysseus und die Odyssee: Fragen und Antworten

Von wem stammt die Geschichte der Odyssee? Wie lange dauerte Odysseus' Heimfahrt von Troja nach Ithaka? Welche Abenteuer erlebte Odysseus auf dieser Reise? Diese und weitere Fragen sollen in diesem Kapitel kurzgefasst beantwortet werden. 

Ursprung

Von wem stammt die Odyssee?

Die „Odyssee“ ist neben der „Ilias“ (in der es inhaltlich um den „Trojanischen Krieg“ geht), das zweite Epos aus der Feder des großen Dichters Homer. Dabei nutzte Homer zwar die durch Jahrhunderte überlieferten Sagen, hat aber auch darüber hinaus das eine oder andere hinzugefügt, weggelassen oder verändert.

In der „Odyssee“ schildert Homer die zehn Jahre währende Abenteuerfahrt, die Odysseus und seine Leute im Anschluss an den „Trojanischen Krieges“ zu bestehen haben. Noch heute wird von einer „Odyssee“ gesprochen, wenn jemand – zum Beispiel – auf einer Reise eine von unangenehmen Widrigkeiten strotzende Irrfahrt hinter sich hat.

Über die Lebensdaten Homers gibt es so gut wie nichts Nachweisbares. Angenommen wird, dass er, wenn es ihn überhaupt gab, seine Dichtungen die "Ilias" und die "Odyssee" um das 8. Jh. v. Chr. herum verfasst haben soll. Wie auch immer. Zumindest haben ihm die alten Griechen die Urheberschaft der beiden Epen zuerkannt.     

Overtüre

Was hat Odysseus in Troja bewirkt?

Das glückliche Ende der griechischen Belagerung Trojas! Odysseus, König von Ithaka (Ionische Insel/Griechenland), ist in Homers "Ilias" einer der Helden des Trojanischen Krieges. Blitzgescheit, ausgefuchst und tricky rät er den Griechen zum Bau des so genannten "Trojanischen Pferdes" – einer Holzkonstruktion, die die Trojaner törichterweise als Geschenk betrachten und es in die Stadt gelangen lassen. Dumm gelaufen. Denn im Inneren des hölzernen Pferdes verbargen sich die Griechen, kletterten in der Nacht heraus und eroberten schließlich Troja. Nach diesem blutigen Spektakel macht Odysseus sich auf den Heimweg. 

Die Odyssee

Wie konnte Odysseus sich und seine Männer vor Polyphem retten?

Nun, Polyphem hatte inzwischen eine Handvoll von Odysseus´ Männern verspeist, als der die Idee hatte, Polyphem betrunken zu machen. Kaum getan, griffen sich Odysseus' Leute ein Stück Holz, formten daraus eine Waffe und stießen diese dem Riesen in sein einziges Auge. Blind und wütend rief Polyphem seine Zyklopen-Kollegen zur Hilfe. Die kamen prompt, fragten nach dem Namen des Übeltäters, konnten aber nichts mit Polyphems Antwort anfangen. Wer sollte das sein: „Niemand“? Achselzuckend, und im Ergebnis für Polyphem unbefriedigend, zogen sich die Zyklopen wieder zurück.

Das war natürlich ein ausgesprochen günstiger Umstand für den listigen Odysseus und seine Männer. Denn kurz darauf – versteckt an der Unterseite von Schafen – gelang ihnen, nach einigen blutigen Handgreiflichkeiten, Schmähungen und Ehrverletzungen die Flucht. Bis auf die von Polyphem Verspeisten, war Odysseus' Mannschaft wieder gesund und munter zurück auf den Schiffen.

Ende gut, alles gut? Nicht wirklich.

Der übertölpelte und wutschnaubende Zyklop Polyphem dagegen schaute in die Röhre – worüber Odysseus sich köstlich amüsierte. Wohl noch unter Adrenalin stehend und möglicherweise in einem Anflug von Überheblichkeit, rief Odysseus dem Riesen höhnisch seinen richtigen Namen hinterher. Das allerdings sollte sich später als bedauerlicher Fehler herausstellen. Denn Poseidon, Polyphems Vater, bei dem der Sohn sich umgehend über den Vorfall beschwert hatte, schwor grimmige Rache – die vorerst allerdings noch etwas auf sich warten ließ.

Wer schenkte Odysseus günstige Winde?

Das war König Aiolos, Herrscher über die Winde!

Nachdem Odysseus und seine Gefolgsleute dem Riesen Polyphem entkommen waren, segelten sie bei günstigen Winden in Richtung der sieben Äolischen Inseln (auch: „Liparische Inseln“ oder „Isole Eolie“ an der Nordküste Siziliens), wo sie vom dortigen König Aiolos freundlich empfangen und beköstigt wurden.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul

Als sich die Gäste nach mehreren Wochen wieder auf den Weg machen wollten, erhielt Odysseus vom Gastgeber ein außergewöhnliches Abschiedsgeschenk. Und zwar einen Beutel, in den König Aiolos freundlicherweise sämtliche heiklen und unerquicklichen Winde gepackt hatte.

Dumm nur, dass Odysseus´ raffgierige Skipper den Inhalt für Gold hielten, den Beutel kurz vor ihrer Ankunft in Ithaka öffneten und alle Schiffe von den entweichenden Winden zurück zu den Äolischen Inseln getrieben wurden.

Welchen Ratschlag bekam Odysseus vom blinden Seher Teiresias?

Nachdem Odysseus etwa ein Jahr mit Müßiggang verbracht hatte, schien es an der Zeit, Kirke und die Insel Aiaia zu verlassen. Kirke schlug vor, im Hades (der Unterwelt) den blinden Seher Teiresias aufzusuchen, der gewiss Rat geben könne, wie Odysseus schnell und sicher in seine Heimat, Ithaka, zurückgelangen könne. Was der blicklose Vorhersager auch macht. Allerdings, jetzt kommt die Einschränkung, sollten sich Odysseus und seine Männer vor den Rindern des Sonnengottes Helios fernhalten. Die Bedeutung dieser geheimnisvollen Aussage bleibt – da hat Homer geschickt einen Cliffhanger gesetzt – aber erst einmal abzuwarten. Folgt allerdings schon bald.

Wie überwand Odysseus die Sirenen, Skylla, Charybdis und Apollo?

Wieder an Bord und die Weiterfahrt angetreten, hatte Odysseus sich erneut einer Herausforderung zu stellen. Den Sirenen! Das waren in der griechischen Mythologie Vögel mit Frauenköpfen. Ob hübsch oder nicht, lag wohl im Auge des Betrachters. Jedenfalls konnten sie singen. Geradezu betörend. Schlecht nur, wenn es ihnen gelang, mit ihrem Gesang vorüberziehende Seeleute an Land zu locken. Dann war Schluss mit Lustig – die dem Tirilieren Verfallenen wurden ohne großes Bohei getötet.

Nicht so Odysseus! Der erinnerte sich an Kirkes Warnung, verordnete seiner Mannschaft Wachs für die Ohren und ließ sich selbst an den Mast binden. Ohne Wachs in den Ohren. Als er den wunderschönen Stimmen der Sirenen lauschte, wurde er fast verrückt vor Sehnsucht und bat seine Leute, ihn loszubinden. Die konnten ihn wegen der verstopften Ohren aber nicht hören. So zog das Schiff an den Sirenen vorüber, ihr Gesang verklang in der Ferne, die Männer waren gerettet.

Skylla und Charybdis

Nicht genug der bisherigen Mühsal, mussten Odysseus und seine Mitstreiter auf ihrem Weg in die Heimat jetzt auch noch eine Meerenge (Straße von Messina?) durchkreuzen. Diese Meerenge wurde auf der einen Seite von Skylla, und von Charybdis auf der anderen Seite bewacht. 

Skylla war ein grässliches Meeresungeheuer. Sein Oberkörper entsprach einer jungen Frau, deren Unterkörper mit sechs Hundeköpfen ausgestattet war. Alles, was diesem Monstrum vor diese Köpfe kam, wurde gefressen. Charybdis war ein nicht minder unangenehmes Scheusal. Ein paar Mal pro Tag sog der Typ Meerwasser ein, um es anschließend brüllend wieder auszuspucken. Pech für jene, die sich zum Zeitpunkt dieser widerlichen Prozedur in der Nähe befanden.

Während also (nur) sechs Männer der Besatzung von Skylla gefressen wurden, hatte Charybdis gerade Saugpause. Odysseus, samt seiner restlichen Begleiter, kam ungeschoren davon.

Was hatte Odysseus mit Poseidon zu tun?

Durch die Fürsprache des Göttervaters Zeus endlich Kalypso und ihrem penetranten Werben entronnen, glaubte Odysseus sich jetzt endlich auf dem finalen Weg in die Heimat. Also saß er auf seinem Floß, glaubte sich sicher und war guter Dinge. Leider hatte er Poseidon nicht mehr auf der Rechnung. Der hatte ja noch eine Rechnung mit Odysseus offen. Vor langer, langer Zeit hatte Poseidon seinem Sohn Polyphem versprochen, ihn für die durch Odysseus erlittene Schmach zu rächen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen.

Als Poseidon den auf seinem Floß treibenden Odysseus bemerkte, versuchte er, den Verhassten mittels eines gewaltigen Sturmes umzubringen. Der Versuch misslang.

Rettung durch Leukothea

Zwar wurde das Floß zerschlagen, aber Odysseus hatte – wieder einmal – Glück im Unglück. Mit Unterstützung der Meeresgöttin Leukothea rettet er sich auf die Insel der Phaiaken.

Was sind Phäaken – und wie kam Odysseus mit ihnen zurecht?

Gut! In Homers Odyssee werden die Phäaken als gastfreundliches Seefahrervolk geschildert. Auch Odysseus wurde freundlich aufgenommen. Als die Phäaker erfuhren, dass es sich bei dem Ankömmling um den berühmten Odysseus handelte, veranstalteten sie sogar ein Fest für ihn, und baten um eine Schilderung seiner Abenteuer.

Odysseus ließ sich nicht lange bitten. Gern berichtete er König Alkinoos und dessen Gefolge seine abenteuerliche Geschichte. Er erzählte vom Trojanischen Krieg und von seinen Irrfahrten danach.

Von Odysseus und dessen Abenteuern derart begeistert, stattete Alkinoos ihn mit allem aus, was Odysseus für seine endgültige Heimfahrt benötigte – Schiff, Mannschaft und Proviant.

Heimkehr

Wie gestaltete sich Odysseus´ Ankunft in Ithaka?

Die Ankunft auf der Insel Ithaka hatte Odysseus an Bord verschlafen. Die freundlichen Seeleute aus Phaiakien, die ihn nicht hatten wecken wollen, brachten ihn samt seines Hab und Gutes an Land, ließen ihn schlafen und machten sich umgehend auf den Rückweg. Irgendwann erwachte Odysseus, schaute sich verwirrt um und erkannte nicht sofort, wo er war. Alles schien ihm fremd.

Da traf es sich gut, dass Athene zu ihm kam, ihn aufklärte, ihm von den hunderten Verehrern berichtete, die um Penelope, Odysseus´ Gattin, wie Motten ums Licht schwirrten und anbot, ihm dabei zu helfen, sich dieser Nebenbuhler zu entledigen.

Wie fanden Penelope und Odysseus schließlich doch noch zueinander?

Tja, nach Überwindung einiger Hindernisse mit tödlichem Ausgang für Penelopes faunische Belagerer!

Alles fing damit an, dass Penelope ihre Verehrer einen Pfeil durch zwölf hintereinander hängende Ringe schießen ließ. Wer das schaffe, den würde sie heiraten. Natürlich schaffte das keiner dieser Loser.

Dann macht sich Telemachos, der ja wusste, wer der Tippelbruder in Wirklichkeit war, dafür stark, dass auch sein als Vagabund verkleideter Vater sein Glück versuchen durfte.

Fatale Endrunde

Flugs spannte Odysseus den Bogen, schoss den Pfeil zielgenau durch die Ringe und tötete mit weiteren Pfeilen einen Bewerber nach dem anderen. Bis auf zwei, die baten um Nachsicht. Den einen erschlug Odysseus mit dem Schwert, den anderen – einen Musiker – ließ er gnädigerweise am Leben. Er hatte eben etwas übrig für Musik.

Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Zum Schluss dieses blutigen Wettstreits – Penelope war immer noch nicht überzeugt – sollte Odysseus das Ehebett verrücken. Nun, eine leichte Aufgabe für Odysseus. Er wusste nämlich genau, dass das überhaupt nicht möglich war. Denn seit Menschengedenken stand das Bett – unlösbar verbunden – auf einem Baumstumpf. Und da nur er, sozusagen als rechtmäßiger Bettgenosse, darüber Bescheid wissen konnte, erkannte auch Penelope endlich ihren nach zwanzig Jahren heimgekehrten Ehemann.

Odysseus war wieder zu Hause, seine Odyssee glücklich beendet.

Epilog

Wer sind eigentlich Odysseus und Penelope?

Odysseus (lat. Ulyssés), Sohn des Argonauten Laertes, ist in der griechischen Mytholgie König von Ithaka, einer kleinen Insel im Ionischen Meer sowie unumstrittener Held in Homers vor gut 2800 Jahren verfassten Heldenepen „Ilias“ und „Odyssee“.

Mit seiner Ehefrau Penelope, einer gut aussehenden und wohlhabenden Prinzessin aus Sparta, hatte er einen Sohn, Telemachos.

Außerehelich soll Odysseus – während seiner Irrfahrten im Anschluss an den Trojanischen Krieg – auch etwas mit der Zauberin Kirke (oder Circe) gehabt und unter anderen mit ihr den Sohn Telegonos gezeugt haben. Man weiß es nicht, aber in der Mythologie ist ja so ziemlich alles möglich.

Quellen:

  • "Sagen des klassischen Altertums" (Gustav Schwab/Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart)
  • "50 Klassiker – Mythen" (Gerold Dommermuth-Gudrich/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
  • "Mythologie für Dummies" (Christopher W. Blackwell, Amy Hackney Blackwell/mitp-Verlag, Bonn)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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