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Die Habsburger: Fragen und Antworten

Wann und wo tauchten die Habsburger in der Geschichte auf? Wer war der erste deutsch-römische König aus dem Haus Habsburg? Wie lange hatte die Dynastie der Habsburger Bestand? Wer waren die wichtigsten Protagonisten? Was machen die Nachfahren der Habsburger heute? Fragen, die wir in diesem Beitrag beantworten möchten.

Anfänge und Durchbruch

Wer waren die Habsburger?

Uralter Adel!

Der erste römisch-deutsche König aus der Dynastie der Habsburger war ein gewisser Graf Rudolf IV. von Habsburg (1218-1291). Zwar war Rudolf "nur" Graf und kein Fürst, stammte aber aus einer durchaus angesehenen, wohlhabenden und vormals den Staufern nahestehenden Adelsfamilie aus der deutschsprachigen Schweiz. Genauer: Aus der Gemeinde Habsburg im Kanton Aargau.

Das Tohuwabohu des inzwischen gute zwanzig Jahre andauernden Interregnums mit vier! nicht immer glücklich agierenden Königen (Landgraf Heinrich Raspe, Graf Wilhelm von Holland, Alfons von Kastilien, Richard von Cornwall) hatte fragwürdige Spuren hinterlassen. Zeit also, dem dringend Einhalt zu gebieten. Ein neuer König musste her.

Nach einem mehrere Monate dauernden Königs-Casting – es gab mindestens vier, fünf Bewerber – wählte ein sich an die Spitze der Fürsten gesetztes Gremium aus sieben Kurfürsten:

  • Die Erzbischöfe aus Trier, Mainz und Köln,
  • die Herzöge von Bayern und Sachsen,
  • der Markgraf aus Brandenburg und
  • der Pfalzgraf von Rhein

schließlich 1273 in Frankfurt – mit anschließender Krönung in Aachen – den Grafen aus der Schweiz, jetzt Rudolf I. von Habsburg, zum römisch-deutschen König.

Unter anderem geschah das auf verhaltenen Druck Papst Gregors X. (1210-1276), der aber die Entscheidung letztendlich den Fürsten überließ. Wichtiger als die Einlassungen des Papstes, war den Großkopferten im Land dagegen, dass mit der Wahl Rudolfs gleichzeitig der böhmische König Ottokar II. (1232-1278) mit seinem überbordenden Machtanspruch verhindert wurde.

Konsolidierung und Stabilisierung

Rudolf erwies sich letztendlich als gute Wahl:

  • Mit ihm endete die Zeit des Interregnums, die etwa von 1250/54 bis 1273 angedauert hatte,
  • er bemühte sich um die Zusammenführung der Reichsteile oder gar verloren gegangenen Reichsgüter, die während der Zeit der Übergangsregierungen hauptsächlich durch Regellosigkeit und Unordnung aufgefallenen waren,
  • setzte sich für die Umwandlung der Städtebünde in Reichsstädte ein,
  • sorgte ganz allgemein für ein friedliches Miteinander im Land und war dabei vornehmlich mit
  • der Sicherung der habsburgischen Hausmacht beschäftigt.

Was ihm unter dem Strich auch super gelungen ist. Fortan kam an den Habsburgern niemand mehr vorbei.

Dauerbrenner

Wie lange blieben die Habsburger an der Macht?

Über annähernd 650 Jahre – Pi mal Daumen über zweiundzwanzig Generationen – stellten die Habsburger als Könige und/oder Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" in Österreich, Spanien, Mittel- und Südamerika und noch einigen weiteren Weltgegenden die Weichen.

In all diesen Jahren wurde das Reich dieser Dynastie sowohl durch diplomatisches Geschick, eine kluge Heiratspolitik und, wie auch anders, durch den einen oder anderen Krieg innerhalb der diversen Familien sowie externer Gegenspieler erweitert und zusammengehalten.

Hervorhebung

Wer waren die Topleute von einigem Gewicht?

Hier nur eine Auswahl prominenter Namen aus der unerschöpflichen Vielzahl gekrönter Häupter des Hauses Habsburg, des Hauses Habsburg-Lothringen und der etwa neun bis zehn Seitenlinien:

Rudolf I. (1218-1291),

  • war als Rudolf IV. Graf von Habsburg sowie von 1273 bis 1291 der erste römisch-deutsche König aus dem Hause Habsburg. Nicht zu verwechseln mit

Rudolf IV., Herzog von Österreich (1339-1365)

  • der den Habsburgern 1359 – unter Vortäuschung falscher Tatsachen (Privilegium maius) – den Titel Erzherzog beschaffte,
  • als Stifter neben anderem den Wiener Stephansdom aus- und umbauen ließ und
  • Gründer der Wiener Universität (Alma Mater Rudolphina) war,  

Albrecht (V.) II. (1397-1439),

  • Herzog von Österreich, 1438 römisch-deutscher König und König von Ungarn, Kroatien und Böhmen, 

Friedrich III. (1415-1493),

  • ab 1452 römisch-deutscher Kaiser,

Maximilian I., der letzte Ritter (1459-1519),

  • ignorierte den Papst und rief sich 1508 selbst zum "Erwählten Römischen Kaiser" aus.
  • Als römisch-deutscher Kaiser gilt er als Grundsteinleger des Aufstiegs der Habsburger zur europäischen Großmacht. Seine Vision von uneingeschränkter Macht scheiterte allerdings an permanent knapper Kasse,

Kaiser Karl V. (1500-1558)

Philipp II. (1527-1598)

  • war als König von Spanien nicht nur Herrscher über Spanien, die Niederlande, die
  • Königreiche Neapel, Sardinien und Sizilien,
  • das Herzogtum Mailand,
  • das sich über Amerika, Asien, Afrika und Ozeanien erstreckende Kolonialgebiet, sondern,
  • ab 1580, auch über Portugal, Madeira, die Azoren, die Kapverdischen Inseln, Brasilien und, und, und …,

Kaiser Ferdinand III. (1608-1657)

Leopold I. (1640-1705)

  • von 1658 bis 1705 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches,
  • kämpfte unter anderem ausdauernd gegen die Türken (Osmanen) sowie
  • gegen den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715),

Joseph I. (1678-1711)

  • von 1705 bis 1711 Kaiser Heiligen Römischen Reiches, der
  • hauptamtlich mit dem "Spanischen Erbfolgekrieg" beschäftigt war,

Karl VI. (1685-1740)

  • Erzherzog von Österreich und von 1711 bis 1740 römisch-deutscher Kaiser,
  • legte mit der sogenannten Pragmatischen Sanktion sowohl die ewige Unteilbarkeit aller ohnehin bereits als Erbkönigreich festgeschriebenen habsburgischen Besitzungen
  • plus der darüber hinaus zum Erzherzogtum Österreich (Habsburgermonarchie) gehörenden Territorien, als auch
  • – unter bestimmten Voraussetzungen – die Möglichkeit einer weiblichen Thronfolge fest,

Kaiserin Maria Theresia (1717-1780)

  • nie gekrönt, aber dennoch immer Kaiserin genannt,
  • verheiratet mit Herzog Franz III. Stephan von Lothringen (1708-1765), ab 1737 Franz II. Großherzog der Toskana, ab 1745 Franz I. römisch-deutscher Kaiser. Das Haus Habsburg hieß nun Haus Habsburg-Lothringen.
  • Mutter von sechzehn Kindern,
  • bekannt durch die österreichischen Erbfolgekriege (1740-1748),
  • den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und die
  • fortwährenden Auseinandersetzungen (auch Schlesische Kriege genannt) mit König Friedrich II., dem Großen (1712-1786), von Preußen,

Franz II. (1768-1835)

  • agierte als letzter Kaiser des 844 Jahre durchgängig existierenden "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation",
  • räumte aber 1806 das Feld,
  • womit nun das 844 Jahre andauernde Heilige Römische Reich Deutscher Nation Geschichte war. 
  • Als Franz I. konzentrierte er sich von da an ausschließlich um die Erb-Großmacht Österreich.

Österreich-Ungarn

  • Franz I. österreichisches Kaiserreich mündete 1867 in die Donau- oder auch k.u.k.-Doppelmonarchie Österreich-Ungarn,
  • als die der Vielvölkerstaat der Habsburgermonarchie, bestehend aus
  • Österreichern, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Kroaten, Bosnier-Herzegowinern, Italienern, Serben, Montenegrinern, Rumänen, Polen und Ukrainern,
  • bis 1918 fortbestand.

Nach den auf Franz I. (II.) folgenden Königen und Kaisern dieses Konstrukts:

  • Ferdinand I. (1793-1875) und
  • Franz Joseph I. (1830-1916), war es
  • Karl I. (1887-1922), mit dessen Regentschaft von 1916 bis 1918 als letzter Kaiser von Österreich und König von Ungarn die Monarchie nach nur zweijähriger Herrschaft zerfiel und die Habsburger Dynastie enteignet und entmachtet wurde.

Hinterhergeschoben

Noch heute ist die ehemalige Stammburg, also das Schloss Habsburg, im Schweizer Kanton Aargau zu besichtigen oder für Bankette, Hochzeiten und Seminare zu buchen. Und – es gibt sie noch, die weltweit verzweigte Familie der Habsburger. Seit 1918 zwar nicht mehr als Könige oder Kaiser; dennoch als – unter anderem – durchaus anerkannte und wertgeschätzte Politiker (Otto Habsburg-Lothringen; verstorben 2011), Banker, Diplomaten, IT-Experten, Art Directoren in Werbeagenturen und ähnlichem mehr.

Quellen:

  • "Deutsche Geschichte: Bd.3" (Heinrich Pleticha, Hg./Bertelsmann Lexikon Verlag)
  • "Die Welt der Habsburger" (Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel, Hg./DVA-Spiegel Buchverlag)
  • "Auszug aus der Geschichte" (Dr. Karl Ploetz/A.G. Ploetz-Verlag)
  • "Spaniens Mitte" (Gustav Faber/Prestel-Verlag München)
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