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Heinrich VIII.: Fragen und Antworten

Wer war Heinrich VIII.? Wie sah er aus? Woher kamen die Tudors? Welche Sportarten übte Heinrich VIII. aus? Warum wurde er mit zunehmendem Alter immer unansehnlicher? Wer verzehrte wann 2.200 Schafe? Was ist das "Goldene Zeltlager"? Wann besiegte Heinrich den schottischen König Jakob IV.? Wie hielt es Heinrich VIII. mit der katholischen Kirche? Wie gestaltete sich Heinrichs VIII. Nachfolge? Fragen, die wir in diesem Beitrag beantworten möchten.

Geburt, Elternhaus, erster Auftritt

Wann lebte Heinrich VIII. (Henry VIII.)?

Heinrich VIII. von England wurde am 28. Juni 1491 in Greenwich als Sohn von Heinrich VII. geboren. Also ein Jahr vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Heinrich starb am 28. Januar 1547.

In England heißt der Tudor-König mit den vielen Frauen Henry VIII.

Wer waren die Eltern Heinrichs VIII. (Henry VIII.)?

Der Vater war Heinrich VII. (1457-1509), der erste König aus der walisischen Familie der Tudors; die Mutter, Elizabeth of York (1466-1503), Schwester Eduards V. und Nichte Richards III.

Elisabeth wurde eigentlich nur deshalb Gemahlin von Heinrichs Vater, Heinrich VII., und Königin von England, weil der französische Ludwig XI. die Verlobung mit ihr mir nichts dir nichts auflöste. Sonst wäre sie eher in die französische Geschichte eingegangen.

Die Hochzeit mit Heinrichs Vater, Heinrich VII., war dann 1486. Ihr erster Sohn war Arthur Tudor, Prince of Wales, der 1502 als 15jähriger starb. Dann folgte Heinrichs ältere Schwester Margaret Tudor (1489-1541), dann als drittes Kind und zweiter Sohn Heinrich (1491).

Sie, die Mutter, verstarb am 11. Februar 1503 im Kindbett. Heinrich war zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt. Knapp ein Jahr zuvor war sein älterer Bruder Arthur gestorben (wodurch Heinrich zum Thronfolger wurde). Diese Jahre waren eine mit Tragödien besetzte Zeit für den kleinen Henry.

Wann trat Heinrich VIII. das erste Mal öffentlich auf?

Heinrich VIII. hatte seinen ersten großen öffentlichen Auftritt im Alter von drei Jahren. Sein Vater, Heinrich VII., ernannte ihn 1494 zum Herzog von York, was in einer der damals üblichen großen Zeremonien gefeiert wurde. Der dreijährige Heinrich ritt zu diesem Anlass in Begleitung zahlreicher Adelsleute, übrigens allein auf seinem Pferd sitzend, in London ein.

Dass der Königssohn schon in so jungen Jahren zum Herzog ernannt wurde (und zur gleichen Zeit als Ritter in den Bath-Orden aufgenommen wurde), hatte vor allem politische Gründe. Erstens war Heinrich (nur) der zweitälteste Sohn seines Vaters und hatte damit keinen Anspruch auf den Thron. Das Herzogtum von York galt damals gewissermaßen als Trostpreis.

Tod des älteren Bruders

Zweitens, und viel wichtiger, musste sich sein Vater, Heinrich VII., damals eines Widersachers namens Perkin Warbeck erwehren, der sich Herzog von York nannte und aufgrund angeblicher Verwandtschaft Anspruch auf den Thron erhob (er gab sich als Heinrichs Onkel Richard aus, der eigentlich als verstorben galt). Um hier ein klares Zeichen zu setzen, zog Heinrich VII. die Ernennung seines dreijährigen Sohnes zum Herzog kurzerhand vor.

Offizieller Thronnachfolger wurde Heinrich VIII. dann erst, als sein ältester Bruder, Arthur, überraschend starb.

Äußere Erscheinung

Wie sah Heinrich der Achte eigentlich aus?

Vorher

Man darf annehmen, in jungen Jahren recht gut. Das berühmteste Gemälde von Heinrich VIII. zeigt ihn in höherem Alter, als er extrem fettleibig wurde (er wog angeblich am Ende 160 kg). Aber in seiner Jugend muss er attraktiv gewesen sein, will man den Chronisten glauben.

Heinrich der Achte war von früher Jugend an sehr sportlich und für seine Zeit ungewöhnlich groß. Mit seinen rund 1,80 m war er für Zeitzeugen ein "Hüne". Verbürgt ist, dass Heinrich VIII. bei seiner Thronbesteigung vom Volk vielerorts gefeiert wurde, weil der Prinz so jung und attraktiv war.

Nachher

Dass Heinrich VIII. sechs Ehefrauen hatte, ist weithin bekannt. Dass er am Ende seines Lebens extrem fett wurde, weniger. In den letzten Jahren musste sein Bett deshalb eigens mit Holzbalken verstärkt werden, damit es nicht zusammenbricht.

Auslöser seiner zunehmenden Fettleibigkeit war ursprünglich eine Turnierverletzung, die er sich am Oberschenkel zugezogen hatte und die nie mehr komplett ausheilte und ihn nunmehr stark beeinträchtigte und seinen Bewegungsdrang eindämmte. Heinrichs unbändige Fresssucht sowie ein weiteres Geschwür an seinem linken Bein taten ihr übriges. Zum Schluss – gepeinigt von unerträglichen Schmerzen, das Stehen fiel ihm schwer, seine Laune wurde noch unerträglicher als ohnehin schon – soll der vormals durchaus charismatische englische König zum Ende seines Lebens 160 kg gewogen haben. Immerhin doch noch knapp weniger, als all seine sechs Ehefrauen zusammen.

Sport und Mystizismus

Welche Sportarten betrieb Heinrich VIII.?

Die Frage mag für den Verlauf der Weltgeschichte nicht entscheidend sein, aber interessant ist sie allemal. Der englische König Heinrich der Achte war nicht nur für seine vielen Frauen berühmt, sondern auch dafür, vor allem in seinen jungen Jahren sehr sportbegeistert gewesen zu sein.

Aber was tat man damals, wenn man Sport machen wollte? Tennis, Ringen und Bogenschießen, lautet die Antwort. Und natürlich das berüchtigte "Lanzenstechen" (Tjost) auf den Ritterturnieren. Heinrich war erst 17 Jahre alt, als er an seinem ersten Turnier teilnahm. Er soll damals schon seinen Gegnern überlegen gewesen sein, schreiben die Chronisten. Aber wer schmeißt schon gern den künftigen König mit einer Lanze in den Dreck ...

Warum ist die Zahl 28 für Heinrich VIII. von besonderer Bedeutung?

Heinrich VIII. (Henry VIII.), König von England aus dem Hause der Tudors, wurde am 28. Juni 1491 geboren. Auch sein Vater (Heinrich VII.) war an einem 28. geboren worden, nämlich dem 28. Januar 1457.

Exakt 90 Jahre später, am 28. Januar 1547, starb Heinrich VIII. in Westminster.

Take-off

Wann wurde Heinrich VIII. König von England?

Das war 1509. Henry, wie ihn die Engländer nennen, war damals 18 Jahre alt. Er löste seinen Vater, Heinrich VII. als König ab, der kurz zuvor gestorben war. Heinrich VIII. regierte England als König bis zu seinem Tod, 1547.

Was ging als das "Goldene Zeltlager" in die Geschichte ein?

Das Goldene Zeltlager ("Camp du Drap d'Or") bezeichnet ein Königstreffen zwischen Franz I. von Frankreich und Heinrich VIII. von England. Es fand 1520 in der Nähe von Calais statt. Übrigens auf englischem Boden, wenn auch grenznah (kleine Teile des Festlandes gehörten damals nämlich zu England).

Die Zusammenkunft sollte der Verbesserung der diplomatischen Beziehungen zwischen England und Frankreich dienen. Es wurde aber vor allem ein Treffen der Zuschaustellung von Prunk. Da sich die beiden Regenten bzw. ihre Mitstreiter offenbar nachhaltig beeindrucken wollten, wurde das "Zeltlager" mit allem nur erdenklichen Pomp ausgestattet. So entstand vor Ort unter anderem eine Art künstlicher Palast mit Innenhof und allem drum und dran. Auch die Gefolge der beiden Könige waren gigantisch. Und berühmt wurden auch die zahlreichen goldbestickten Kostüme, die man eigens für dieses Ereignis hatte anfertigen lassen.

2.200 Schafe

Das Treffen dauerte einen ganzen Monat. Obwohl es diplomatisch gesehen um nichts Weltbewegendes ging, übertraf es damit andere artverwandte politische Zusammenkünfte um Längen. Ein Beispiel für die Ausmaße: Während des einen Monats wurden von Regenten und Gefolge allein 2.200 Schafe verzehrt.

Wo zu viel Eitelkeit im Spiel ist, entsteht selten Gutes. Die beiden Könige wurden trotz ihrer gemeinsamen Interessen gegen Kaiser Karl V. zeitlebens nie vertrauensvolle Verbündete und beharkten sich später noch mehrmals auch militärisch.

England vs. Schottland

Wann besiegte Heinrich VIII. den Schottenkönig Jakob IV.?

Das war 1513. Die Auseinandersetzung läuft in der britischen Geschichte als "Schlacht von Flodden Field".

In der "Schlacht von Flodden Field" besiegte Heinrich VIII., Tudor-König von England, den Schottenkönig Jakob IV. Dabei kamen nicht nur Jakob IV. und viele Adelsleute, sondern auch um die 10.000 seiner Untertanen ums Leben.

Strafverfahren

Wie wurden Hochverräter in England des 15.-16. Jahrhunderts bestraft?

Zartbesaitete sollten sich diese Antwort schenken. Hochverräter wurden zu Zeiten Heinrich VIII. erst halb gehängt (so dass sie noch am Leben blieben), dann ausgeweidet, dann gevierteilt und abschließend geköpft. Häufig wurde der Kopf des "Verräters" dann noch wochenlang auf einen Pfahl gespießt und öffentlich ausgestellt.

Angesichts solcher Abscheulichkeiten mag man kaum glauben, dass die Könige, Staatsmänner und Richter, die hinter diesen Urteilen standen, überwiegend humanistisch gebildet waren. Andererseits muss man gar nicht weit in die Geschichte zurückblicken, um andere Greueltaten zu entdecken, die Menschen Menschen antun, häufig sogar legal gestützt (Kriege, Folter etc.).

Könnten wir eine Zeitreise machen, wäre es schön zu entdecken, dass die Menschheit in naher Zukunft einen Entwicklungsstand erreicht, der ohne sich gegenseitig Leid anzutun auskommt. Solange das nicht der Fall ist, fällt es schwer, sich als das höchst entwickelte Lebewesen auf diesem Planeten zu betrachten.

Übrigens

Unter der Herrschaft König Heinrichs VIII. soll es in etwa 70.000 Hinrichtungen gegeben haben, wobei die bekanntesten Opfer unbestritten seine beiden Ehefrauen Anna Boleyn und Catherine Howard waren.

Heinrich VIII. vs. Papst

Wann sagte sich Heinrich VIII. von der katholischen Kirche und dem Papst los?

Das war 1534. Heinrich VIII. war damals 43 Jahre alt.

Das Erstaunliche daran: Henry VIII. (so nannte man ihn in England) war gläubiger Katholik. Und er war alles andere als ein Lutheraner. Sein Grund für den Bruch mit Rom: Der Papst weigerte sich, der Scheidung von Heinrichs erster Ehefrau, Katharina von Aragon, zuzustimmen. Diese Ehe hatte Heinrich ein Jahr zuvor für nichtig erklären lassen (aus nichtigen Gründen, er wollte eine andere, Anna Boleyn).

Eine der wichtigsten und bedeutsamsten Kirchenspaltungen in der Geschichte entstand also letztlich wegen einer Frau: Henry sagte sich von Rom los und gründete die anglikanische Staatskirche, die fortan eine Sonderstellung zwischen katholischer und evangelischer Kirche einnahm.

Wann löste Heinrich VIII. die Klöster in England auf?

Zwischen 1534 und 1536, also unmittelbar nach der Lossagung von der römisch-katholischen Kirche, löste Heinrich VIII. die Klöster in England auf.

Deren Güter und Besitztümer wurden eingezogen und an die Gentry (wohlhabenere Bürgerschicht) weiterverkauft. Letztlich entstand dadurch eine neue Schicht unterhalb der Adelsgeschlechter: die der reichen Grundbesitzer.

Nachfolge

Wer wurde Nachfolger von Heinrich VIII.?

Die Nachfolge Heinrichs VIII., der am 28. Januar 1547 in gesundheitlich desaströsem Zustand verstorben war, gestaltete sich buntgewürfelt und spannungsreich.

Zunächst folgte ihm sein einziger Sohn,

  • Eduard VI. (1537-1553) aus der dritten Ehe mit Jane Seymore, auf den Thron. Eduard war zu diesem Zeitpunkt freilich erst 9 Jahre alt. Die Regierungsgeschäfte wurden von den Staatsmännern Edward Seymour und John Dudley übernommen. Eduard VI. blieb nur bis 1553 englischer König. Er starb bereits im Alter von 15 Jahren, vermutlich an Tuberkulose.

Zuvor hatte er per Testament seine Halbschwestern Elisabeth und Maria/Mary von seiner Nachfolge ausgeschlossen. Stattdessen präferierte er eine gewisse Jane Grey (1536-1554).

  • Die "Neun- bzw. Dreizehntagekönigin" genannte Jane wiederum unterlag – im Ringen um die Königinnenwürde – allerdings der erzkatholischen Tochter Heinrichs aus erster Ehe mit Katharina von Aragon: Mary I. (1516-1558). Jane wurde enthauptet. 1554 im Tower of London.

Mary I. regierte von 1553-1558,

  • ließ unzählige Protestanten hinrichten,
  • erhielt daraufhin den Beinamen "Bloody Mary",
  • ehelichte im Sommer 1554 den Habsburger Philipp II. (1527-1598) aus Spanien,
  • versuchte, den Katholizismus in England wieder durchzusetzen und
  • verstarb – nachdem sie kurz zuvor ihre Halbschwester Elisabeth aus Heinrichs VIII. zweiter Ehe mit Anne Boleyn (1501/07-1536) zu ihrer Nachfolgerin erklärt hatte – im November 1558 an Influenza.

Unmittelbar darauf wurde Elisabeth zur Königin ausgerufen. Als Elisabeth I. (1533-1603) regierte sie England bis zu ihrem Tod 1603.

Autoren:

Quellen:

  • "Heinrich VIII. – Mein Leben" (Margaret George/Schneekluth Verlag, München)
  • "Die Stunde der Wahrheit" (Karl Zuchardt/Mitteldeutscher Verlag Halle/Saale)
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