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Persisches Reich und Iran: Fragen und Antworten

In der langen und wechselhaften persisch-/iranischen Geschichte gaben sich bis heute, sage und schreibe, mindestens 42 Dynastien – einem Staffellauf gleich – den Stab weiter.

Die einen waren sehr erfolgreich, andere weniger und einige der Dynastien übten ihren Einfluss nur vorübergehend aus. Natürlich gab es zwischendurch auch Niederlagen. Das verschaffte den Beteiligten Verschnaufpausen zwischen zwei Kriegen. Zeit, darüber nachzudenken, wie die territoriale Machterweiterung fortgesetzt und der Machterhalt gesichert werden konnte.

Vorzeit

Gab es frühe Zuwanderungen in das Gebiet Persiens?

Durchaus. Aber lässt man in dieser Betrachtung die Vorgeschichte Persiens, zum Beispiel

  • die ersten Kulturen etwa ab 7000 v. Chr.,
  • die Elamiter (3450-3100 v. Chr.),
  • die Einwanderung indoeuropäischer Volksstämme (2100-600 v. Chr.),
  • die Meder (715-550 v. Chr.) sowie in geringerem Umfang die
  • die Mannäer und Skythen (8./7. Jahrhundert v. Chr.)

unberücksichtigt, wird der eigentliche Beginn des antiken Perserreiches wissenschaftlich mit den Begriffen "Altpersisches- und Neupersisches Reich" belegt.

Namensgebung

Woher stammt mutmaßlich der Name Perser/Persien?

Die Namen Perser bzw. Persien sollen, so wird vermutet, auf die Region Persis/Parsa (heute: Fars) im Südwesten des Iran zurückzuführen sein.

Altpersisches Reich (559-330 v. Chr.)

Wann und mit wem beginnt die geschichtliche Sicht auf Persien?

Die Geschichte des sogenannten Altpersischen Reiches begann mit der von Kyros II. um 559 v. Chr. gegründeten Dynastie der Achämeniden, die bis 330 v. Chr. Bestand hatte.

Es folgten, beginnend mit den Nachfolgestreitigkeiten (Diadochenkriegen) um das Erbe Alexander des Großen (356-323 v. Chr.),

  • das nach dem babylonischen Satrapen (Statthalter) Seleukus I. benannte Reich der Seleukiden (etwa von 320/312-129 v. Chr.),
  • die in Persien kurzzeitig (etwa von 331-310 v. Chr.) mit dabei gewesenen Argeaden sowie das
  • vom skythischen Nomadenführer Arsakes I. gegründete Partherreich der Arsakiden (vermutlich nach der antiken Landschaft Pathien im Norden des heutigen Iran benannt), das etwa von 250/240 v. Chr. bis 224 n. Chr. andauerte.

Neupersisches Reich (224 v. Chr.-650/51 n. Chr.)

Wer gründete das Neupersische Reich?

Dann, und so kann´s gehen, machte der renitente Partherfürst Ardaschir I. dem letzten maßgeblichen Vertreter der Parther, dem Arsakiden Artabanos IV., den Garaus, und gründete kurzerhand das von 224 bis etwa 651 n. Chr. bestehende Neupersische bzw. Zweite Persische Großreich der Sassaniden.

Den Namen dieser von Ardaschir I. ins Leben gerufenen Dynastie soll er, so heißt es, einer mehr oder weniger mythischen Figur namens Sassan entlehnt haben, über die in den Quellen allerdings nicht wirklich viel berichtet wird.

Komplettierung

Was folgte auf die Dynastie der Sassaniden im Mittelalter?

Mittelalter

In die Zeit nach Mohammeds Tod 632 und des Eindringens muslimischer Araber in Persien, entwickelte sich eine Flut weiterer – miteinander immer mal wieder rivalisierender – Dynastien. Hier im Schnelldurchgang:

  • Umaiyaden (661-750)
  • Abbasiden (748-1258)
  • Saffariden (861-1003)
  • Samaniden (819-1005)
  • Siyariden (931-1090)
  • Buyiden (932-1062)
  • Ghaznawiden, Kakuyiden, Nasriden
  • Seldschuken (1038-1194), gefolgt von zehn weiteren Herrscherfamilien, und dann noch
  • die Timuriden (1380-1507)
Und wie ging es in der Neuzeit und im 20. Jahrhundert weiter?

Neuzeit

  • Safawiden (1501 bis 1765),
  • Afschariden, die Zand-Dynastie (1736-1796),
  • die Kadscharen (1794 bis 1925),

20. Jahrhundert

  • die Pahlavi-Dynastie (1925 bis 1979) und
  • die "Islamische Republik Iran" (1979 bis heute ...)

Pahlavi-Dynastie (1925-1979)

Wer gründete wann die Pahlavi-Dynastie?

Das war Reza Chan (1887-1944), Oberst der persischen Kosakenbrigade, Verteidigungs- und Premierminister sowie – nach der Absetzung der Kadscharendynastie Ende Oktober 1925 – Schah von Persien (Reza Schah Pahlavi). Staatsform: Monarchie. Auf seine Initiative hin, nennt sich Persien seit 1935 Iran ("Land der Arier" oder auch "Von edler Herkunft").

Ziel seiner Politik war, Iran nach westlichem Vorbild zu modernisieren und das Rechts-, Bildungs- und Gesundheitssystem des Landes zu reformieren. Das Tragen des Tschadors wurde abgeschafft und Teheran städtebaulich – nach westlichem Muster – auf die Höhe der Zeit gebracht.

Mit der britisch-sowjetischen Invasion im Zuge des 2. Weltkrieges, war Schluss mit den Reformen. Ultimativ forderten Briten und Sowjets seinen Rücktritt, dem Reza Schah im Frühherbst 1941 nachkam. Zu Gunsten seines Sohnes Mahammed Reza.

Reza Schah Pahlavi ging ins Exil nach Johannesburg/Südafrika, wo er 1944 verstarb. Das zu seinen Ehren erbaute Mausoleum wurde – nach der Islamischen Revolution 1979 – auf Betreiben Ayatollah Khomeinis in Schutt und Asche gelegt.

Wer führte die Monarchie und die Pahlavi-Dynastie weiter?

Schah Mohammed Reza Pahlavi (1919-1980) bestieg, protegiert von den USA im Besonderen und dem sogenannten Westen im Allgemeinen, unmittelbar nach der Abdankung seines Vaters 1941 den persisch-iranischen Thron.

Mohammed Reza forcierte, unter anderem,

  • die Industrialisierung Irans,
  • setzte sich ein für die Abschaffung des Feudalsystems,
  • führte das Frauenwahlrecht ein,
  • steuerte Iran in einen sich halbwegs erfreulich entwickelnden Staat –

und verlor die Bodenhaftung.

Absetzung, Flucht, Tod

Während der Schah – der sich 1967 im Rappel der Selbstüberhebung zum "Schahanschah", zum König der Könige, also zum Kaiser hatte krönen lassen – mit seiner Entourage in einer übertrieben komfortablen, fast märchenhaft wirkenden Welt lebte, kam der durch den Ölreichtum des Landes untermauerte wirtschaftliche Aufschwung nur bei den Wenigsten seines Volkes an.

Da Mohammed Reza darüber hinaus auch noch eine

  • autokratisch-diktatorische Herrschaftsform entwickelte,
  • die Opposition mit voller Härte unterdrückte,
  • Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung abblockte,
  • zu allem Überfluss die Religiosität im Land an Boden verlor und
  • die USA unter ihrem Präsidenten James Earl "Jimmy" Carter (*1924) Iran die Unterstützung entzog,

ging an seiner Absetzung kein Weg mehr vorbei.

Im Januar 1979 setzte er sich ab. Nach flüchtigen Aufenthalten in Marokko, auf den Bahamas und in Mexiko, fand Schah Mohammed Reza Pahlavii schließlich Unterschlupf in Ägypten, wo er im Juli 1980 verstarb.

Islamische Republik Iran (ab 1979 bis heute)

Was und wer folgte auf Schah Mohammed Reza Pahlavi?

Wer folgte, war der Anfang Februar 1979 aus dem Pariser Exil nach Iran zurückgekehrte Ayatollah Khomeini (1902-1989). Gemeinsam mit seinen religiös-fundamentalistischen Anhängern begann er, das Rad in Sachen Religion und Gesetz wieder zurückzudrehen.

In dem Land mit einer Jahrtausende alten Kulturgeschichte sowie deren zahlreicher Hinterlassenschaften in den Ausgrabungsstätten und Museen des Landes, ist der Islam heute – vom Wächterrat und der Religionspolizei auf Einhaltung der religiösen Regeln (charia-Vorschriften) kontrolliert – Staatsreligion.

Meinungs- und Pressefreiheit? Wie es zur Zeit aussieht: Mission impossible ...

Autor:

Quellen:

  • "Iran verstehen" (Gerhard Schweizer/Klett Cotta Verlag)
  • "Die Perserkriege" (Wolfgang Will/C.H. Beck-Wissen)
  • "Geschichte kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)
  • "Geschichte und Stätten des Islam" (Alfred Renz/Prestel Verlag, München)
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