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Immanuel Kant und sein Kategorischer Imperativ: Fragen und Antworten

Wer war Immanuel Kant? Wo hat er gelebt? Worum drehte sich seine Philosophie? Was bedeutet der Begriff "Kategorischer Imperativ"? Was macht sein Werk "Die Kritik der reinen Vernunft" so bedeutend? Fragen, die wir in diesem Beitrag beantworten möchten. In groben Zügen, sozusagen. 

Wirkungsbereich

Wie, wann und wo hat Immanuel Kant (1724-1804) gelebt?

Der in der Literatur, zum Beispiel in Biografien, gern als kauzig, pedantisch sowie überpünktlich, aber auch als durchaus heiter, mitunter witzig, schlagfertig und unterhaltsam beschriebene bedeutende Philosoph wurde im April 1724 in der ehemals deutschen Stadt Königsberg (seit 1946: Kaliningrad) geboren.

Bis auf den einen oder anderen Abstecher ins nahegelegene Umland, hat Kant seine Geburtsstadt nie verlassen.

Schule, Studium, erste Jobs als Hauslehrer sowie daran anschließender Lehrtätigkeit als Privatdozent – alles fand nahezu in Königsberg statt. Angebote angesehener Universitäten, zum Beispiel aus Erlangen, Jena und Halle, lehnte er ab.

Endlich, 1770, mit inzwischen sechsundvierzig Jahren, erhielt Kant seine lange angestrebte Professur für Logik und Metaphysik an der Königsberger Universität, wo er dann zwischen 1786 und 1788 auch als Rektor tätig war.

An äußeren Ereignissen geschah ansonsten nicht viel. Auch geheiratet hat Kant nicht. Obwohl es wohl mindestens zwei an ihm interessierte Damen gegeben haben soll.

Kant verstarb im Februar 1804. Wo? Natürlich in Königsberg. Heute erinnert eine ihm gewidmete Gedenkstätte am Königsberger Dom an den bedeutenden Denker von nachhaltigem Gewicht.

Wertauffassung

Womit begründete Immanuel Kant die "moderne" Philosophie?

Mit seinen zahlreichen wissenschaftlichen Schriften, Beiträgen und Ausführungen über das menschliche Erkenntnisvermögen allerdings, gehört Immanuel Kant zweifelsfrei zu den wichtigsten Vertretern der Aufklärung. Nach dem Motto (Zitat):

  • Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen‘.

So begründete er – zum Beispiel – mit seinen grundlegenden Werken:

  • ‚Kritik der reinen Vernunft‘,
  • ‚Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung‘,
  • ‚Grundlegung zur Metaphysik der Sitten‘,
  • ‚Kritik der praktischen Vernunft‘,
  • ‚Kritik der Urteilskraft‘,
  • ‚Zum ewigen Frieden‘ und
  • ‚Die Metaphysik der Sitten‘

die "moderne" Philosophie und die philosophische Kritik.

Kategorischer Imperativ

Was ist unter Immanuel Kants Begriff Kategorischer Imperativ zu verstehen?

Dieser auf Immanuel Kant zurückzuführende Begriff wird von ihm in seinem 1788 in Riga erschienenen zweiten Hauptwerk "Kritik der praktischen Vernunft" thematisiert. Kants Überlegungen zu einer moralphilosophischen Regel sind zum Beispiel in den Sätzen (Kategorischer Imperativ):

  • Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde‘

oder auch

  • Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte

zusammengefasst.

Nach Kant trifft der Mensch Entscheidungen nach bestimmten Erkenntnissen, die wiederum sein Tun und Wirken bestimmen. Dabei unterlägen, so der Philosoph, Vernunft und Moral gewissen Grundsätzen oder Maßstäben, nach denen der Mensch sein Handeln ausrichte.

Sinn mache das allerdings nur dann, wenn die moralisch zulässigen Maximen nicht nur für den Einzelnen, sondern für alle, also für die gesamte Menschheit, von Nutzen sind. Ein Gedanke, der den bis heute auf ihn folgenden Denkern ein weites Feld für – durchaus auch kritisch angelegte – Interpretationen bot und noch bietet.

Was Immanuel Kant ganz und gar nicht wollte

Keinesfalls allerdings wollte Kant mit der Volksweisheit:

  • ‚Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu‘

oder, auf den Punkt gebracht:

  • ‚Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst

in Zusammenhang gebracht werden.

So heißt es in einer Fußnote der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten":

  • ‚…man denke ja nicht, dass hier das triviale: quod tibi non vis fieri etc. zur Richtschnur oder Princip dienen könne. Denn es ist, obzwar mit verschiedenen Einschränkungen, nur aus jenem abgeleitet; es kann kein allgemeines Gesetz sein, denn es enthält nicht den Grund der Pflichten gegen sich selbst, nicht der Liebespflichten gegen andere (denn mancher würde es gerne eingehen, daß andere ihm nicht wohlthun sollen, wenn er es nur überhoben sein dürfte, ihnen Wohlthat zu erzeigen), endlich nicht der schuldigen Pflichten gegen einander; denn der Verbrecher würde aus diesem Grunde gegen seine strafenden Richter argumentiren, u. s. w…‘ (Kant: AA IV, S. 430)

Menschenwürde

Wie können Kants menschenfreundliche Gedanken ggf. interpretiert werden?

Nun ist das Verstehen philosophischer Texte mit ihrer verschwurbelten und komplizierten Sprache in aller Regel – und leider – für Laien nur sehr mühsam zu verstehen, geschweige denn wirklich zu erfassen. Dennoch an dieser Stelle ein paar Worte zum Thema Menschenwürde, worüber in Kants Werken an mehreren Stellen ebenfalls nachzulesen ist. Und möglicherweise und im weitesten Sinne beispielsweise in Kants Aussage:

  • Handle so, dass du die Menschheit, das heißt, das Wesen des Menschen, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest‘

anklingt.

Anzunehmen jedenfalls ist mit einiger Sicherheit, dass der Philosoph aus Königsberg den Verfassern des "Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland" vom 23. Mai 1949 bei der Formulierung des Artikels 1, Absatz 1

  • Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt‘

gewiss Pate gestanden hat.

Hat sich doch Kant, so heißt es, zur Menschenwürde – sinngemäß – in etwa so geäußert:

  • '... Dinge seien zwar wertvoll, sofern man sie tatsächlich brauchen könne, der Mensch aber immer einen Wert habe. Egal, ob er krank, ohne Arbeit, weiß, schwarz oder sonst was sei ...'

Appendix & Marginalie

Kritik der reinen Vernunft

Was macht das Werk "Die Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant so bedeutend?

"Die Kritik der reinen Vernunft" gilt nicht nur als Hauptwerk von Immanuel Kant. Das Buch gilt auch als Beginn der modernen Philosophie. Kant (1724-1804) versuchte mit dem Werk, die gegensätzlichen Anschauungen des Rationalismus und des Empirismus durch "kritische" Betrachtung der beiden Philosophie-Richtungen zu versöhnen.

Erkenntnis über die Sinne oder über die Vernunft?

Sehr vereinfacht zusammengefasst kann man sagen, dass im Rationalismus eine Erkenntnis nur durch Vernunft entstehen kann. Sinnliche Erfahrungen sind hingegen störanfällig und nicht objektiv. Erst durch die Vernunft werden diese sinnlichen Erfahrungen geordnet und das "Wahre" von der Täuschung getrennt. Wesentliche Vertreter des Rationalismus waren Descartes, Spinoza und Leibniz.

Für den Empirismus standen vor allem Francis Bacon, John Locke und Thomas Hobbes. Im Gegensatz zum Rationalismus werden hier die sinnlichen Erfahrungen sehr viel höher bewertet. Sie müssen zwar durch den Verstand verarbeitet werden, aber sie sind gleichwohl die einzig "wahre" Quelle der Erkenntnis.

Und was machte Kant daraus? Er unterzog beide Richtungen einer "Kritik". Am Rationalismus ist demnach falsch, dass die sinnlichen Erfahrungen sehr wohl eine Rolle spielen. Der Empirismus wiederum verkennt laut Kant, dass bestimmte "Wahrheiten" durch die Sinne gar nicht direkt erfassbar sind, zum Beispiel einige Naturgesetze.

Besser können wir das leider auch nicht erklären.

Von der Katholischen Kirche verboten

Die erste Ausgabe der "Die Kritik der reinen Vernunft" erschien 1781. Eine wesentlich erweiterte Auflage kam 1787 heraus und gilt heute als das eigentliche Hauptwerk. Da die Schrift nur schwer verständlich ist (selbst Artikel über das Buch sind meist so verworren, dass man geneigt ist, rasch aufzugeben), brauchte die Katholische Kirche 30 Jahre, bis sie das Buch 1827 auf den Index der verbotenen Bücher setzte. Der wachsenden Popularität von Immanuel Kant, auch nach seinem Tod, tat das keinen Abbruch, im Gegenteil.

Quellen:

  • "Deutschland, deine Denker" (Paul-Heinz Koesters/Ein ‚Stern‘-Buch)
  • "Die philosophische Hintertreppe" (Wilhelm Weischedel/dtv)
  • "Philosophie – kompakt & visuell" (Stephen Law/Dorling Kindersley Verlag)
  • "50 Klassiker – Philosophen" (Edmund Jacoby/Anaconda)
  • "Neues Testament" (Privilegierte Württembergische Bibelanstalt)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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