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Wer war John Locke?

John Locke (1632-1704), Engländer, Arzt und Philosoph, war – wie zum Beispiel auch Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Thomas Hobbes, Gotthold Ephraim Lessing und andere mehr – einer der herausgehobenen Exponenten der im 17. Jahrhundert einsetzenden Epoche der Aufklärung. Eines Zeitabschnitts also, in dem blitzgescheite, kompetente und einfallsreiche Geistesgrößen versuchten, der bis dahin vorherrschenden kirchlichen Bevormundung und weltlichen Willkürherrschaft den Garaus zu machen. Und zwar mit der Heranbildung selbstbestimmter und somit mündiger Bürger.

Biografie

Wie verlief John Lockes Laufbahn?

  • 1632: geboren nahe Bristol/England in einem gut situierten Elternhaus,
  • 1647: Besuch der Westminster School in London,
  • 1652: Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Medizin in Oxford,
  • 1656: Bachelor of Arts,
  • 1658: Master of Arts,
  • 1660/62: Dozent für Griechisch, Rhetorik und Ethik,
  • 1667-1675: tätig als Arzt und Sekretär des späteren Earl of Shaftesbury (1621-1683) und wohnhaft im sogenannten Exeter House (benannt nach den Earls of Exeter) in London,
  • 1675-1679: Aufenthalt in Frankreich,
  • 1679-1683: zurück in England,
  • 1683-1688: Station in Holland,
  • 1689: Ablehnung eines von Wilhelm von Oranien angebotenen Regierungsamtes,
  • 1690: Rückzug auf's Land,
  • 1696: Übernahme eines Jobs im Handelsministerium,
  • 1704: Tod im Landhaus in der Grafschaft Essex 

Werke 

Worin manifestiert sich John Lockes Schaffen im Besonderen?

Zu John Lockes wichtigsten Veröffentlichungen gehören:

  • 1689: "Brief über die Toleranz",
  • 1690: "Ein Versuch über den menschlichen Verstand",
  • 1690: "Zwei Abhandlungen über die Regierung" sowie
  • 1693: "Gedanken über Erziehung".

Message

Warum wird John Locke auch "Vater des Liberalismus" genannt?

Weil er sich für einen Staat aussprach, der nicht nur Sicherheit und Schutz seiner Bürger zu gewährleisten hat, sondern auch vehement für deren individuelle Freiheits- und Grundrechte eintritt. 

Während die Rationalisten die Vernunft sowie logisches Denken in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellten, war John Lockes Herangehensweise dagegen die Überzeugung, dass der Mensch nicht per Geburt sofort genau wisse, wie es im Leben so läuft, sondern sich seine individuellen Vorstellungen und Einsichten (Erkenntnistheorie) erst im Laufe vieler, vieler Jahre durch Erfahrung (lat.: empiricus/Empirismus) entwickeln.

John Locke komprimiert

Schlicht gesagt und in ‚Wahrigs Deutschem Wörterbuch‘ kurz und bündig erklärt,

  • '... bedeutet die Lehre des Empirismus, dass alle Erkenntnis nur auf Erfahrung beruht...'.

Neben Lockes Erkenntnistheorie gewann darüber hinaus aber auch seine oben erwähnte politische Staatstheorie von 1690: ‚Zwei Abhandlungen über die Regierung‘ (‚Two Treatises of Government‘) eine bis heute nicht zu unterschätzende Bedeutung.

Setzte er sich darin doch engagiert, hier vereinfacht und verkürzt gesagt, für die Menschenrechte ein. Beispielsweise für die Unverletzlichkeit von Freiheit, Gleichheit, Besitz, Gesundheit sowie für die Gewaltenteilung einer demokratisch legitimierten Legislative und Exekutive. Was gleichsam einem "Adieu" des Absolutismus entsprach.

Ausklang

Was bleibt?

Heute gilt John Lockes liberale Staatsphilosophie sozusagen als Empfehlung für ein von allen Menschen legitimiertes Staatswesen.

So bildeten – neben anderen – seine Gedanken und seine Sicht der Dinge nicht nur den Nährboden für die

  • Französische Revolution 1789,

sondern fanden mehr oder weniger Eingang in so gut wie fast allen Verfassungen demokratisch regierter Länder – zum Beispiel die der

Apropos

Lockes zwei Gewalten, die Legislative (Gesetzgebung) und die Exekutive (Polizei) wurden 1748 von Charles de Montesquieu (1689-1755) in dessen Hauptwerk "Vom Geist der Gesetze" (De l'esprit des lois), um die dritte Gewalt, die Judikative (Rechtsprechung) ergänzt.

Quellen:

  • "Wahrig – Deutsches Wörterbuch" (Bertelsmann Lexikon Verlag)
  • "Staatsbürger-Taschenbuch" (C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung München 1997)
  • "Philosophie – kompakt & visuell“ (Stephen Law/Dorling Kindersley)
  • "50 Klassiker-Philosophen" (Edmund Jacoby/Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
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