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Hinduismus: Fragen und Antworten

Ist der Hinduismus wirklich die älteste aller Religionen? Wie viele Anhängern gibt es? Warum sind die Kühe heilig? Warum spielt das Kastenwesen immer noch eine wichtige Rolle? Auf all diese Fragen bekommen Sie in diesem Beitrag Antworten.

Was ist Hinduismus?

Genau genommen ist der Begriff Hinduismus geografischen Ursprungs.

Denn als zwischen 2500 bis 1700 v. Chr. aus Zentralasien eindringende Nomadenstämme nach Nordindien kamen, trafen sie auf ein dort am Fluss Indus lebendes Volk, dem sie den Namen Hindus gaben.

Aus der Vermischung beider Kulturen mit unterschiedlichen religiösen Sitten und Gebräuchen, entwickelte sich im Verlauf der Jahrhunderte die Religion der Hindus.

Der Hinduismus ist weder in Wort und Gedanken eines einzelnen Glaubensstifters festgehalten, noch gibt es fest umrissene Dogmen.

Unter einer Vielzahl von Göttern gelten als die wichtigsten von ihnen Brahma (der Schöpfer), Vishnu (der Erhalter) und Shiva (der Zerstörer).

Obwohl der Hinduismus also eine Heerschar möglicher Verehrungsobjekte bietet, erlaubt er dem Gläubigen gleichzeitig unbegrenzt Mittel und Wege, um das jeweils individuelle Heil zu erlangen. Der Idee nach will der Hinduismus als „ewige Religion (sanatana dharma)“ in einer sich ständig verändernden Welt gesehen werden, die fortwährend aufs Neue zu interpretieren ist.

Das Ziel ist letztendlich die Erlösung des Menschen sowie damit verbunden die Beendigung des Kreislaufs seiner Seelenwanderungen. Mit diesen Seelenwanderungen kann er – je nach Lebensführung – entweder als Mitglied einer der so genannten Kasten, oder auch als Tier ununterbrochen neu geboren werden.

Der Hinduismus gilt als älteste aller Religionen und ist heute mit etwa neunhundert Millionen Anhängern vor allem in Indien verbreitet.

Welche Bedeutung haben „heilige Kühe“ im Hinduismus?

Bereits seit dem Eindringen der indoarischen Völker in Indien während des 2. Jahrtausends v. Chr. gelten Kühe im Hinduismus als „heilig“.

Entsprechend der Mythologie geht die "Heiligsprechung" der Rinder auf den Gott Krishna zurück, der zum Schutz vor angedrohtem Ungemach unmittelbar nach seiner Geburt vorsorglich aufs Land geschickt wurde, dort lange Zeit unter Hirten und deren Tieren lebte und den Nutzen der Rinder schnell erkannte.

Da diese Tiere alle Arten von Milchprodukten, Häute zur Herstellung von Kleidung sowie auch Dung zum Heizen und für den Hausbau lieferten, verglich Krishna sie mit liebevollen und aufopferungsbereiten Müttern und erklärte sie daher für ganz besonders verehrungswürdig.

Zwar werden Rinder in Indien seitdem nicht angebetet, aber fortan galten sie als heilig. Sie werden verehrt und dürfen nicht geschlachtet oder in irgendeiner Weise behindert werden.

Während Rinder allerdings heutzutage in Indien durchaus auch als Last- oder Zugtiere in der Landwirtschaft eingesetzt werden, laufen sie in den Städten dagegen scheinbar herrenlos herum, obwohl sie auch hier ihre Besitzer haben.

Da es aber in der Stadt keine Weiden gibt, wo die „heiligen Kühe“ grasen und sich ernähren könnten, lässt man sie einfach ihr Futter dort suchen, wo sie es finden – auf Straßen und Plätzen. Sie ernähren sich von Unrat, Kehricht und Abfall, beseitigen somit einen Teil des Mülls und übernehmen damit gleichsam so etwas wie gemeinnützige Aufgaben.

Was sind „Kasten“?

Im Hinduismus ist das Universum in jeder Betrachtung ein geordnetes Ganzes. Die darin lebenden Geschöpfe sind von Geburt an nach ihren Begabungen und Aufgaben streng zu unterscheiden.

In der Tradition des Hinduismus sind demnach auch innerhalb der Menschheit Unterschiede vorhanden, die – entsprechend der jeweiligen Bestimmung des Einzelnen – so genannten Kasten zugeordnet werden und streng voneinander abgegrenzt sind.

Obwohl das Kastensystem heute aus der indischen Verfassung gestrichen ist, spielt es im täglichen Miteinander der Gesellschaft immer noch eine gewichtige Rolle.

Nach wie vor wird ein Mensch in eine bestimmte Kaste hineingeboren, der er sich nur unter besonders günstigen Gegebenheiten entziehen kann.

Das traditionelle Kastenwesen gliedert sich in:

    • die höchste Kaste der Brahmanen als intellektuelle Sachwalter der Menschen,
    • die zweite Kaste der Krieger, Fürsten und hohen Beamten,
    • die dritte Kaste, die sich um Viehzucht, Ackerbau und Handel kümmert,
    • die vierte Kaste der Handwerker, wie zum Beispiel Wäscher, Töpfer, Weber, Gerber, Fischer und niedere Arbeiter sowie in
    • die fünfte Kaste der Ärmsten der Armen, der Ausgestoßenen und Unberührbaren, die streng genommen allerdings keine traditionell eigenständige Kaste bilden, da sie von der Gesellschaft verachtet werden.

Quellen:

    • "Religionen der Welt - kompakt & visuell" (Philip Wilkinson/Dorling Kindersley Verlag, München)
    • "Die fünf Weltreligionen" (Helmuth von Glasenapp/Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf, Köln)
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