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Cesare Borgia: Wer war das?

Cesare Borgia (1475-1507) war eines der diversen unehelich geborenen Kinder Rodrigo Borgias, des späteren Papstes Alexander VI. (1431-1503) aus dessen Beziehung zu seiner langjährigen Geliebten Vanozza de Cattanei (1442-1518).

Familie, Persönlichkeit, Karriere

Wie wurde Cesare vom Vater protegiert?

Mit seinen drei ebenfalls aus dieser Verbindung stammenden Geschwistern Juan, Lucrezia (1480-1519) und Jofré Borgia, gehörte Cesare zu den vom Vater am meisten vergötterten sowie in dessen Macht- und Familienpolitik eingebundenen Sprösslingen.

Frühe kirchliche Karriere

Der in den Chroniken als gut aussehend und intelligent, aber auch als jähzornig und zu ausschweifendem Lebensstil neigend, beschriebene Cesare war, nach dem Willen des Vaters, für eine kirchliche Laufbahn vorgesehen.

Bereits schon zurzeit Papst Innozenz´ VIII. (1432-1492) und ohne die priesterliche Ausbildung abgeschlossen zu haben, erhielt Cesare in jungen Jahren

  • das Bistum Pamplona/Spanien zugesprochen,

wurde – nachdem der Vater auf "bestechende" Art selbst Papst geworden war – in rascher Folge

  • Erzbischof von Valencia

und schließlich, nach vorangegangener öffentlicher Anerkennung als leibliches Kind des päpstlichen Vaters,

  • Kardinal.

Die Vetternwirtschaft hatte zugeschlagen!

Ehe und Techtelmechtel

Mit wem war Cesare verheiratet, und von wem hatte er Kinder?

Cesare Borgia heiratete im Mai 1499 Charlotte d'Albray (1480-1514), die Schwester des Königs Johann III. von Navarra (1469-1516), hatte mit ihr ein Kind, Louise Borgia (1500-1553), und – wie es heißt – gut ein Dutzend weiterer unehelicher Kinder von verschiedenen Müttern …

Jobwechsel

Wann entschied Cesare sich, vom Kardinalsamt zurückzutreten?

Cesare und das Kardinalsamt – eine unbefriedigende Symbiose.

Statt sich um Gottes Wort und seine Schäfchen zu kümmern, arbeitete er im

  • Vatikan an der Seite seines Vaters als Berater,
  • fühlte sich aber zunehmend seiner militärischen Berufung verpflichtet,
  • entledigte sich 1498 seiner Kardinalstracht und wandte sich,
  • als Oberbefehlshaber der Kirchenstaatsarmee, dem Kriegshandwerk zu.

Letzteres soll er in beeindruckender Weise und durchaus erfolgreich beherrscht haben.

Machtausübung

Wie betrieb Cesare seine Profession?

Im Interesse des Borgia-Clans und der Durchsetzung machtpolitischer Ziele kannte er weder Skrupel noch litt er unter Schuldkomplexen.

In der Umsetzung des familiären Masterplans, nämlich des Machterhalts, schreckte Cesare auch nicht vor unschönen Maßnahmen zurück. Kriegsführung und – sofern erforderlich: Korruption, Heimtücke, Verrat, Hinterhältigkeit, Mord und Totschlag – waren für ihn lediglich Mittel zum Zweck.

Obwohl bei nüchterner Betrachtung ein charakter- und prinzipienloser Widerling, setzte ihm Niccoló Machiavelli (1469-1527) mit seinem Werk "Il Principe" (Der Fürst) ein Denkmal.

Und auch von den Historikern wird Cesare inzwischen durchaus als fähiger Heerführer, Herzog, Fürst und Graf betrachtet. Trotz aller ihm nachgesagten Grausamkeiten.

Götterdämmerung, Flucht und Totschlag

Wer schlug Cesare in die Flucht, und wie verstarb er?

Nach dem Tod des Vaters, Papst Alexanders VI., im August 1503, schien Cesare das notwendige Quäntchen Glück verlassen zu haben.

Auf den 27-Tage-Papst Pius III. (1439-1503) folgte der dem Borgia-Clan so überhaupt nicht gewogene Giuliano della Rovere alias Papst Julius II. (1443-1513). Dem allerdings gelang es, die zuvor von Cesare eroberten italienischen Landstriche (u.a. die Romagna) wieder dem Kirchenstaat zuzuführen und den Borgia-Abkömmling zur Flucht zu zwingen.

Cesare ging nach Neapel, wurde unvorhergesehenermaßen gefangen genommen, nach Spanien verbannt, konnte 1506 fliehen, verbündete sich mit seinem Schwager Jean d´Albret, dem König von Navarra, geriet anlässlich der Belagerung von Viana (Navarra/Spanien) 1507 in einen Hinterhalt – und wurde erschlagen.

Autor:

Quellen:

  • "Alexander VI. Borgia" (Volker Reinhardt/C.H. Beck Verlag, becksche Reihe)
  • "Gottes erste Diener" (Peter de Rosa/Droemer Knaur, München)
  • "Die Päpste" (Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel: Hg./DVA-Spiegel Buchverlag)
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