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Kaiser Claudius: Wer war das?

Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (10 v. Chr.-54 n. Chr.) stammte – wie auch seine drei Vorgänger Augustus, Tiberius und Caligula – aus der von Kaiser Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) gegründeten sogenannten "Julisch-Claudischen-Dynastie".

Persönlichkeit

Was war Claudius für ein Typ?

Schwer zu sagen. Die antiken Quellen über Kaiser Claudius sind widersprüchlich. Und nicht immer freundlich. Was wiederum der jeweiligen, entweder positiv oder negativ geprägten, Sichtweise der Chronisten geschuldet sein mag.

Zum einen heißt es, Claudius sei nicht gerade helle, intellektuell überfordert, aber in seinem Handeln durchaus auch skrupellos gewesen. Zum anderen wird er als schlau, belesen, großzügig und unprätentiös geschildert.       

Obwohl Claudius' abschließende Charakterisierung, wie es scheint, noch aussteht, ist dennoch festzuhalten, dass er von seiner Familie zwar nicht sonderlich gemocht wurde, die Öffentlichkeit ihm aber durchaus eine gewisse Wertschätzung entgegenbrachte.

Familienbande

Eine verwirrend seltsame Familie

Die beiden weiter oben erwähnten Begriffe Julier und Claudier, stehen für die Namen zweier altrömischer Patriziergeschlechter, die sich durch Adoptionen und eine ausgebuffte Heiratspolitik, quer durch die Stammbäume, vermischt hatten – nämlich zu einem komplizierten und verwirrenden Knäuel familiärer Zusammengehörigkeiten.

So war zum Beispiel

  • Claudius’ Vater, Drusus, der Stiefsohn Kaiser Augustus’,
  • seine Mutter, Antonia, die Tochter aus der Verbindung des Marcus Antoinius’ mit Octavia, die wiederum die Schwester Kaiser Augustus’ gewesen war,
  • und sein Vorgänger, Caligula (12-41 n. Chr.), stellte in diesem komplizierten Familiengeflecht den Neffen des Claudius.

Inauguration

Wer hat Claudius zum Kaiser gemacht?

Zu Beginn des Jahres 41 n. Chr. wurde Caligula von einigen seiner Leibgardisten ermordet. Die Senatoren des römischen Senats strebten nun zwar die Erneuerung einer republikanischen Staatsordnung an, konnten sich aber nicht einigen. Das kam den zu dem Zeitpunkt machtpolitisch stark ambitionierten Prätorianer entgegen. Flink nutzten sie die Gunst der Stunde, und nahmen das Heft in die Hand.

Bereits einen Tag nach Caligulas gewaltsamen Dahinscheidens, sollen sie durch den Kaiserpalast gestürmt sein, sich den – der Legende nach hinter einem Vorhang versteckenden – Claudius gegriffen und ihn umgehend zum Kaiser ausgerufen haben. Vermutlich gegen seinen Willen und keineswegs im Sinne der Senatoren. Denen blieb allerdings nur noch das Abnicken des Geschehens.

Wirken und Walten

Wie hat Kaiser Claudius das Römische Reich regiert?

Wider Erwarten: Clever, kompetent und umsichtig! Claudius wurde vom angeblichen Trottel zum sattelfesten Herrscher.

Obwohl Claudius von Kindesbeinen an unter einer Reihe körperlicher Unpässlichkeiten litt und wegen seiner scheinbaren Hohlköpfigkeit (die aber, nach neueren Erkenntnissen, möglicherweise von ihm nur vorgetäuscht worden sein soll) als ausgemachter Vollpfosten galt, erwies sich der Fünfzigjährige in den folgenden gut dreizehn Regierungsjahren durchaus als kluger und besonnener Kaiser.

So vergrößerte er beispielsweise den Beamtenapparat,

  • optimierte die Administration,
  • stockte die Vollmachten der Provinzstatthalter auf,
  • annektierte Britannien, Mauretanien, Thrakien (Griechenland) sowie Noricum (heute: in Slowenien, Österreich und Bayern gelegen),
  • gliederte diese Gebiete dem römischen Reich ein

und weitete den Erwerb des römischen Bürgerrechts auch für Nichtrömer aus.

Fast wie nebenbei, ließ Claudius unter anderem die Infrastruktur (z.B. Aquädukte, Straßen, Kanäle, Hafenanlagen) verbessern, versuchte sich in der Trockenlegung des Fuciner Sees in den Abruzzen/Italien (was allerdings, nach einigen weiteren vergeblichen Versuchen, erst 1875 einem Schweizer Ingenieur gelang) und hinterließ – darin unterschied er sich nur unwesentlich von Kaisern, Königen und anderen Potentaten – das eine oder andere unvermeidliche Denkmal seiner Person für die Nachwelt.

Ehestand

War Kaiser Claudius verheiratet?

Mehrmals!

Während über die tatsächlichen Charaktereigenschaften Kaiser Claudius’, wie gesagt, immer noch gerätselt wird, gilt es offenbar als sicher, dass Claudius eindeutig heterosexuell, zweimal verlobt und viermal verheiratet war.

Die Verlobungen blieben ergebnislos. Die eine wurde aufgelöst, die andere scheiterte am plötzlichen Tod der Braut.

Aus der ersten, tatsächlich zustande gekommenen Ehe mit einer gewissen Plautia Urgulanilla, sollen ein Sohn und eine Tochter hervorgegangen sein. Der Knabe verstarb früh (er soll angeblich an einem Stück Obst erstickt sein?); die aus einem Seitensprung seiner Frau stammende Tochter wurde von Claudius nicht anerkannt.

Mit seiner zweiten Frau, Aelia Paetina, hatte Claudius erneut eine Tochter – Claudia Antonia. Die Ehe hielt etwa drei Jahre; die Tochter wurde 65 n. Chr. – 35ig-jährig – von Nero gemeuchelt.

Quellen:

  • "Ich, Claudius, Kaiser und Gott" (Robert von Ranke Graves/dtv)
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