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Wer war Spartacus?

Einschlägigen Forschungen zur Folge, hat es Spartacus tatsächlich gegeben. Und bis heute gilt er als berühmtester und bekanntester Anführer der Sklavenkriege im Laufe der etwa von 500 bis 27 v. Chr. währenden Römischen Republik.

Überlieferung

Von wem stammen die Kenntnisse über Spartacus?

Das Wenige, was heute über Spartacus gewusst wird – und das ist in erster Linie seine Teilnahme am Dritten Sklavenkrieg, dem sogenannten Spartacus-Aufstand um die Jahre 73-71 v. Chr. – stammt im Wesentlichen aus der Feder zweier antiker Schriftsteller und Geschichtsschreiber:

  • Plutarch (45-125 n. Chr.) und
  • Appian (um 90-160 n. Chr.)

Weniger ins Gewicht fallend dagegen sind, so heißt es, die vagen Erwähnungen der Geschichtsschreiber Sallust (86-34 v. Chr.) und eines gewissen Florus, der möglicherweise im 2. Jahrhundert n. Chr. gelebt haben soll.

Herkunft

Was haben Plutarch und Appian über Spartacus herausgefunden?

Nach Plutarch und Appian soll Spartacus

  • in Thrakien aufgewachsen sein, einer Gegend, die heute in etwa den Landschaften Bulgariens, Griechenlands und der Türkei entspricht,
  • angeblich der Spross des Adelsgeschlechts der Spartakiden gewesen sein,
  • sich – ausgestattet mit Intelligenz, Charisma, politischem Weitblick, Besonnenheit und stattlichem Körperbau – für die Freiheit, also gegen Tyrannei und Unterdrückung, engagiert haben,
  • letztlich aber von den Römern gefangen genommen und als Sklave an eine der diversen Gladiatorenschulen in Capua (Kampanien/Süditalien) verkauft worden sein.

Sklaven

Welche Rechte hatten Sklaven im Römischen Reich?

Keine. Sklaverei lag seinerzeit bei den alten Griechen, als auch bei den Römern der Antike im Trend. Ein Sklave wurde nicht als Person, sondern als Sache gesehen. Sklaven hatten grundsätzlich keinerlei Rechte. Sklavenhandel auf Sklavenmärkten entsprach dem Zeitgeist.

Im besten Fall wurden Sklaven eingesetzt im Haushalt, in Werkstätten jeglichen Gewerbes sowie in einer Vielzahl weiterer – gesellschaftlich angesehener – Tätigkeitsfelder.

Und, das gab es auch: Erst als von ihrem Herrn und Meister Freigelassener, konnte der eine und andere Sklave durchaus die römischen Bürgerrechte erhalten. Manchmal. Mussten die Sklaven dagegen in Steinbrüchen, Bleibergwerken, bei schwerer Feldarbeit, auf Galeeren oder als Gladiator malochen, sah ihre Welt nicht wirklich günstig aus.

Rebellion & Gegenwehr & Strafaktion

Wann gelang Spartacus der Ausbruch und – was hat er bewirkt?

Günstig waren die Gladiatorenkämpfe für Spartacus ebenfalls nicht. Trotz eines immerhin besseren Gladiatorenlebens, als das der Mehrzahl seiner Leidensgenossen. Dennoch wollte Spartacus nichts wie raus aus seinem winzigen und lichtlosen Verwahrraum. Irgendwann im Jahr 73 v. Chr. gelang ihm, gemeinsam mit etwa siebzig Kumpanen, die Flucht.

Dass auf ihrem Weg in die Freiheit kräftig geplündert, gezündelt, gestohlen und gemeuchelt wurde, konnte Spartacus – trotz seiner Versuche, den Aufstand, auch oder gerade gegenüber den Gegnern, in einem menschenwürdigen Rahmen zu halten – nicht verhindern.

Aber, sei’s wie es sei, immerhin erbeutete die keineswegs militärisch ausgebildete, aber auf Rache an der Machtelite fixierte Schar gefrusteter Ex-Unterjochten die für ihre Absichten notwendigen Waffen.

Und, mit dem Zulauf Tausender anderer entflohener Sklaven – es sollen schlussendlich um die 70.000, 100.000 oder sogar noch mehr (die Zahlen schwanken je nach Quelle) Mitstreiter gewesen sein, die Rom gute drei Jahre auf Trab hielten – besiegte Spartacus‘ bunte Truppe im weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen nicht nur eine ganze Reihe römischer Heeresaufgebote, sondern hielt gegen Ende auch einen Großteil Süditaliens unter Kontrolle. Was bei den Römern nicht gut ankam.

Für Rom hieß es nun, Kante zu zeigen. Also wurden schließlich drei der fähigsten Senatoren und Feldherren:

  • Marcus Licinius Crassus (um 115-53 v. Chr.),
  • Cäsars Gegenspieler Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 v. Chr.) und
  • Lucius Licinius Lucullus (117-56 v. Chr.) –

ins Feld geschickt.

Wer hat schließlich den Aufstand niedergeschlagen?

Verliefen die heftigen Scharmützel zu Beginn noch halbwegs ausgeglichen zwischen den Kontrahenten, änderte sich das Bild umgehend und ausgesprochen drastisch, als Uneinigkeiten unter Spartacus‘ Unterführern und Mannschaften auftraten.

Als auch der verzweifelte Versuch seitens Spartacus, sich nach Sizilien abzusetzen, scheiterte, gelang es den Römern unter Crassus, die inzwischen plan- und strukturlos agierenden Rebellen in der Schlacht von Lukanien (71 v. Chr.), mit hohen Verlusten auf beiden Seiten, endgültig niederzuringen – wobei auch Spartacus den Tod fand.

Wie wurde mit den Befreiungskämpfern abgerechnet?

Auf niederträchtige und grausame Art.

Der zwielichtige, skrupellose, korrumpierbare und in Rom unbeliebte Zeitgenosse Crassus, der jetzt aber für Rom zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz war, hat, wie es in den Annalen heißt, etwa 6000 der überlebenden, aber gefangengenommenen armen Teufel an Kreuze schlagen lassen. Entlang der Straße zwischen Capua und Rom. Und, sozusagen im Nachgang und um ein Exempel zu statuieren.    

Und den mehreren Tausend, denen zuvor die Flucht gelungen war, wurde auf eine ebenfalls nicht gerade feine englische Art der Garaus gemacht. Von Pompeius‘ Legionären.

Das war’s mit den Sklavenaufständen im Römischen Reich. Protestaktionen ähnlicher Art sind in Rom nicht mehr vorgekommen.

Tipp

Wo lässt sich etwas über Spartacus erfahren?

Etwa eine gute Handvoll Kino- und TV-Filme, ein Musical sowie allerhand Historienromane über Spartacus, den unerschrockenen und gerechten Kämpfer gegen Knechtschaft, Unterjochung und Sklaverei hat es in den vergangenen Jahrzehnten gegeben.

Der wohl populärste Beitrag zum Thema Spartacus ist der Monumental- und Historienfilm gleichnamigen Titels von 1960 unter der Regie von Stanley Kubrick.

Zwar nicht bis in die letzte Szene historisch immer korrekt, vermitteln – unter anderen –

  • Kirk Douglas, (1916-2020) als Spartacus,
  • Peter Ustinov, (1921-2004) als Betreiber einer Gladiatorenschule,
  • Laurence Olivier, (1907-1989) als Marcus Crassus,
  • Tony Curtis, Charles Laughton und viele andere,

letztlich aber doch eine spannende und bemerkenswerte Sicht auf den Spartacus-Aufstand im 1. Jahrhundert v. Chr.

Autor:

Quellen:

  • "Römisches Reich" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
  • "Die Macht des Gewissens" (S. Fischer-Fabian/Droemer-Knaur)
  • "Glorious Book for Heroes" (Ian & Jeff Kennedy/Verlagsgruppe Random House-cbj)
  • "Rom – Aufstieg einer antiken Weltmacht" (Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel Hg./DVA-Spiegel Buchverlag)
Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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