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Erstes und Zweites Triumvirat: Was bedeutet das?

Grundsätzlich wird mit dem Begriff Triumvirat ein aus drei Personen mit ähnlichen Interessen bestehendes Bündnis bezeichnet.

Im Römischen Reich kam es zu zwei Triumviraten. Zwei Dreimännerbündnisse also, die sich vorgenommen hatten, ein wodurch auch immer entstandenes politisches Tohuwabohu gemeinsam wieder in den Griff zu bekommen.

Gründung

Wer bildete wann das Erste Triumvirat?

Nach dem mehr oder weniger freiwilligen Abgang des Diktators Sulla 79/78 v. Chr. und des darauf einsetzenden Vakuums in der Durchsetzung einer soliden Staatsführung, waren das diese drei Männer

  • Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 V. Chr.),
  • Marcus Licinius Crassus (115-53 v. Chr.) und
  • Julius Caesar (100-44 v. Chr.),

die sich – nicht ganz uneigennützig – als Expertengruppe zur Wiederherstellung geordneter Staatsgeschäfte empfahlen.

Qualifikation

  • Pompeius hatte sich bis dahin in der Zurückdrängung der Seeräuberei sowie 63 v. Chr. bei der Eroberung des Mithridatenreiches,
  • der steinreiche Crassus in der Niederschlagung des Sklavenaufstandes unter Spartacus und
  • Caesar als qualifizierter Offizier und Staatsbeamter

hervorgetan.

Im Jahr 60 v. Chr. fand dieses Dreiergespann zusammen und gründeten das "Erste Triumvirat", das 56 v. Chr. verlängert wurde.

Dysharmonie

Wann und warum kam es zu Spannungen? 

Caesar wurde Konsul (59 v. Chr.), eroberte in den nächsten zehn Jahre Gallien und dehnte das Römische Reich bis an den Rhein aus.

Crassus scheiterte 53 v. Chr. in der Schlacht bei Carrhae (an der türkisch-syrischen Grenze) gegen das Partherreich (Persien/Iran) und kam dabei um. Nach seinem und dem Tod der Tochter Caesars, die seit einigen Jahren mit Pompeius verehelicht gewesen war, trübte sich das Verhältnis der beiden verbliebenen Protagonisten des Triumvirats.

Das Tauziehen um die Macht begann 49 v. Chr. Und zwar mit der beabsichtigten Abberufung Caesars von allen militärischen Ämtern durch den obersten Lenker des Senats, Pompeius. Der aber hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht:

  • Caesar marschierte gegen Rom,
  • Pompeius und dessen Anhänger setzten sich nach Griechenland ab,
  • Caesar schlug einen Bogen über Spanien, schaltete die dortigen Verbündeten Pompeius’ aus,
  • setzte nach Griechenland über,
  • vernichtete 48 v. Chr. bei Pharsalus (Thessalien/Griechenland) dessen Getreue und verfolgte den flüchtenden Pompeius bis nach Ägypten.

Aber, bevor Caesar den Exkumpel und jetzigen Kontrahenten Pompeius erwischen konnte, wurde der im Auftrag des ägyptischen Königs Ptolemäus XIII. (180-116 v. Chr.) ermordet.

Was wurde aus Caesar nach dem Scheitern des Ersten Triumvirats?

Caesar kehrte 46 v. Chr. zurück nach Rom, ließ sich zum Alleinherrscher ernennen und gebrauchte seine Macht positiv zum gesellschaftlichen Wohl des Staates. Er reformierte die Verwaltung und das Rechtswesen, führte den "Julianischen Kalender" ein und stieß eine Reihe sinnvoller Bauvorhaben an.

Ein feiger Mord

Aber, dem Tüchtigen gehört nicht immer die Welt. Und auch Caesar hatte Gegner, die mit seinem Wirken nicht einverstanden waren. Im März 44 v. Chr. wurde er von Marcus Iunius Brutus (85-42 v. Chr.), der einer Gruppe Ränke schmiedender Senatoren angehörte, im Rahmen einer Senatssitzung erdolcht. Mit (angeblich) dreiundzwanzig Messerstichen.

Was nach mehrmonatigen Machtkämpfen um Caesars Nachfolge folgte, war 43 v. Chr. das sogenannte Zweite Triumvirat.

Wer waren die Streithansl um die Nachfolge Caesars?

Unmittelbar nach der Ermordung Caesars begann der über Jahre heftig geführte Kampf um seine Nachfolge.

Die maßgeblichen Protagonisten dieser Auseinandersetzung waren Marcus Antonius (82-30 v. Chr.) und Oktavian, der spätere Kaiser Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.).

Antonius hielt sich, wegen seines vormaligen Amtes als Mitkonsul Caesars, als potenzieller Nachfolger legitimiert, und Oktavian warf den Hut in den Ring, weil Caesar in seinem Testament eindeutig ihn, den Großneffen und Adoptivsohn, als seinen Nachfolger vorgesehen hatte.

Im Frühjahr 43 v. Chr. führte die Rivalität der Beiden, in die sich auch der römische Senat unter Leitung des Intellektuellen Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) einmischte, schließlich zur Schlacht von Mutina (heute: Modena, Emilia-Romagna/Italien), die Octavian für sich entscheiden konnte.

Octavian erzwang daraufhin seine Ernennung zum Konsul, ließ die Mörder Caesars verfolgen und Marcus Antonius streckte die Waffen.

Zweites Triumvirat

Wann und von wem wurde das Zweite Triumvirat gegründet?

Um – vordergründig – die Unruhen im Land zu befrieden, bildeten Octavian und Antonius, gemeinsam mit dem Politiker und Heerführer Marcus Aemilius Lepidus (87-13 v. Chr.) im Herbst 43 v. Chr. das sogenannte "Zweite Triumvirat".

Es war lediglich ein Zweckbündnis. Denn was als "Wiederherstellung der Republik" publiziert wurde, entpuppte sich sozusagen als Feldzug gegen tatsächliche und vermeintliche Gegner aller Couleur, einschließlich der Caesarmeuchler Brutus und Cassius, die bei Philippi (heute: nahe Kavala/Griechenland) geschasst wurden.

Unfrieden und Zwist

Warum scheiterte auch das Zweite Triumvirat?

Nach Erledigung dieser Aktivitäten übernahm Marcus Antonius die Regierungsgeschäfte im Osten des Reiches, ging nach Ägypten und begann ein Techtelmechtel mit Kleopatra VII. (*69/°30 v. Chr.), der letzten Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches, die er – vermutlich 36 v. Chr. nach der Scheidung von seiner Frau – auch heiratete.

Oktavian, der inzwischen den Dritten im Bunde, Lepidus, aus dem Amt in den vorzeitigen Ruhestand gemobbt hatte und als Alleinherrscher im Westen des Reiches agierte, wollte nun alles.

In den erneuten, von 32 bis 30 v. Chr. dauernden, militärischen Auseinandersetzungen (Ptolemäischer Krieg) mit Antonius, blieb letztlich Oktavian (Seeschlacht bei Actium/Griechenland: 31 v. Chr.) siegreich.

Quintessenz

Was hielt des Lebens bunte Fülle für Octavius noch so bereit?

Ein knappes Jahr später begingen Kleopatra und Antonius Selbstmord.

Ägypten wurde römische Provinz und Gaius Octavius begründete 27 v. Chr. – in bewährter und noch heute oft zu beobachtender (politischer) Manipulations- und Täuschungsmanier – die bis 284 n. Chr. dauernde "Römische Kaiserzeit", die julisch-claudische Kaiserdynastie.

Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Er wurde dessen erster Kaiser, ließ sich vom Senat mit dem Ehren-Namenszusatz "Augustus" ausstatten und bestimmte (faktisch bereits ab 31 v. Chr.) die Richtlinien der Politik als Alleinherrscher bzw. "Erster Mann im Staat und Verwalter des Reiches" (Prinzipat/Princeps) bis 14 n. Chr.

Die römische Republik war Geschichte …

Nachtrag

Wo hat Octavius/Augustus sonst noch Spuren hinterlassen?

In der Bibel.

Kaiser Augustus war der, der im NT (Lukas 2, 1-14) u.a. mit den Zeilen:

  • "Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde"

und im Weiteren mit der Geburt Jesu in Verbindung gebracht wird.

Und – nicht zu vergessen – seit 8 v. Chr. heißt der 8. Monat sowohl des vormaligen julianischen-(nach Julius Caesar), als auch des heute international gültigen gregorianischen Kalenders: August.

Autor:

Quellen:

  • "Römisches Reich" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
  • "Die Römer" (H.D. Stöver/Econ Verlag Düsseldorf, Wien)
  • "Rom – Aufstieg einer antiken Weltmacht" (Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel, Hg./DVA: Spiegel Buchverlag)
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