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Wer war Lenin, und wieso gilt er als Gründer der Sowjetunion?

Im Zuge der Oktoberrevolution (nach dem in Russland seinerzeit noch geltenden Julianischen Kalender: am 25. Oktober 1917; seit Februar 1918: 7. November) übernahmen die Bolschewiki (russisch: bolschinstwo = Mehrheit) – mit tatkräftiger Unterstützung der Roten Garden, also bewaffneter Arbeitermilizen und Soldaten – in weniger als vierundzwanzig Stunden die Macht in Russland. Bereits am Nachmittag dieses Tages verkündete ein gewisser Wladimir Iljitsch Uljanow (*1870, †1924), genannt Lenin, einem begeisterten Auditorium unter anderem: „… Genossen! Die Arbeiter- und Bauernrevolution ist vollbracht.“ Und weiter: „… es lebe die sozialistische Weltrevolution …!“

Intro

Was führte zur Machtübernahme der Bolschewiki?

Während in Russland nach dem „Petersburger Blutsonntag“ 1905 die Verbitterung und Frustration über die verheerenden Lebensumstände der unterprivilegierten Bevölkerung sowie mit dem – seinen Aufgaben allem Anschein nach nicht gewachsenen – Zaren stetig wuchs, gingen die Meinungen zu Fragen politischer Mitbestimmung von Arbeitern und Bauern sowie deren Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand bereits schon im 19. Jh. auseinander.

In den Industrieländern entwickelte sich die für Reformen offene Sozialdemokratie, andere wiederum – Kommunisten, Sozialrevolutionäre – setzten auf die „Diktatur des Proletariats“.

Weder mit dem einen, geschweige denn mit dem anderen, wollte Zar Nikolaus II. (*1868, †1918) sich anfreunden, glaubte er doch, weiterhin an der über Jahrhunderte in Russland praktizierten absolutistischen Staatsform festhalten zu können. Im Laufe des Ersten Weltkriegs (1914-1918) eskalierte die Situation.

Nikolaus II. wurde entmachtet, dankte im März 1917 ab, kam – sozusagen – in Isolationshaft und wurde schließlich, im Juli 1918, gemeinsam mit der ganzen Familie, von einem bolschewistischen Erschießungskommando ermordet.

Umsturz & Treibende Kräfte

Lenin

Wer war dieser Mann, woher kam er und was trieb ihn an?

Herkunft und Ausbildung

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, wurde am 22. April 1870 in Simbirsk, einer kleinen Stadt an der Wolga, geboren. Seine Mutter, Maria Alexandrowna (*1835, †1916), hatte deutsch-jüdische Wurzeln, sein Vater, Ilja Nikolajewitsch Uljanow (*1831, †1886), staatstreu und religiös, wurde 1874 – oder, je nach Quelle: 1882 – vom Zaren zum Staatsrat ernannt. Fortan gehörte die Familie zum sogenannten niederen russischen Erbadel.

Lenin, dessen Kindheit zwar streng, dennoch aber – bis auf den frühen Tod des älteren Bruders Alexander (*1866, †1887), der wegen seiner Mitgliedschaft in einer revolutionären Organisation sowie deren geplanter Ermordung Zar Alexanders III. (*1845, †1894) in der St. Petersburger Schlüsselburg gehängt wurde – sorglos und behütet verlief,

  • besuchte das Gymnasium in Simbirsk,
  • schloss es – sozusagen summa cum laude – ab,
  • studierte erfolgreich Jura an der Universität in Kasan,
  • arbeitete als Anwalt in St. Petersburg,

befasste sich in Wahrheit aber mit einer unverblümt revolutionär gefärbten Agitation gegen das Zarentum.

Persönlichkeit

Lenin, so heißt es, soll über einen außergewöhnlichen Intellekt verfügt sowie einen ungebremsten Einsatz für die Sache gezeigt haben, und scheint jegliches Schikimicki um seine Person strikt abgelehnt zu haben. Obwohl seine äußere Erscheinung – untersetzt, nicht sonderlich groß und mit unübersehbar breitem Scheitel – keineswegs an einen Adonis denken ließ, bestach er in seinem Auftreten und in seinen Reden durch seine spürbare Willens- und Überzeugungskraft, seine Dynamik und die Gabe, Menschen in seinen Bann ziehen zu können. 

Verbannung und Heirat

Lenin besuchte Deutschland, die Schweiz und Frankreich,

  • nahm Verbindungen zu marxistisch orientierten Gruppen auf,
  • stellte, wieder zurück in St. Petersburg, 1895 die Weichen für den marxistisch orientierten "Petersburger Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse",
  • flog auf,
  • wurde eingesperrt,
  • 1897 nach Sibirien verbannt,
  • heiratete dort 1898 – in Ufa, der Hauptstadt der Republik Baschkortostan im osteuropäischen Teil Russlands – eine gewisse Nadeschda Konstantinowna Krupskaja (*1869, †1939),

und wurde 1900 aus der Verbannung entlassen.

Dran bleiben & Zielrealisation

Aus die Maus

Wann und woran verstarb Lenin – und wo "lebt" er weiter?

Zwei Jahre später, im Januar 1924, verstarb Lenin in Gorki, unweit von Moskau, an den Folgen mehrerer Schlaganfälle.

Seinen Vorsatz, mit der „Diktatur des Proletariats“ für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu sorgen oder gar im Sinne der Kommunistischen Internationale eine Weltrevolution zu pushen, ist ihm erwiesenermaßen nicht gelungen. Vielmehr öffneten der Leninismus und der auf ihn folgende Stalinismus der Gewalt, dem Terror und der Unterdrückung Tür und Tor.  

Und dennoch – Lenins Ansehen scheint, nicht für jeden, aber doch für einige ewig Gestrige, unkaputtbar zu sein. Noch heute kann der geneigte Besucher Moskaus, wenn er denn unbedingt möchte, dem toten Lenin einen Besuch abstatten.

Dessen mumifizierter Leichnam hat die Terrorherrschaft Stalins, den Zweiten Weltkrieg sowie die Auflösung der Sowjetunion 1991 bis hin zur heutigen Autokratie Putins weitestgehend unbeschadet, also lediglich mit der einen oder anderen Nachbesserung, überstanden. Nach wie vor liegt der vor nunmehr gut einhundert Jahren dahingeschiedene Revolutionär – immer mal wieder konserviert – im Mausoleum auf dem Roten Platz. Unmittelbar vor den Mauern des Kremls.

Quellen:

  • "Lenin: Aus den Schriften 1895-1923" (Hermann Weber, Hg./dtv-Dokumente)
  • "Sowjetrussland" (Karl-Heinz Ruffmann/dtv-Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd.8)
  • "Lenin: Ein Leben" (Victor Sebestyen/Rowohlt Berlin)
  • "Die Zeit: Welt- und Kulturgeschichte, Bd. 13" (Duden, ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH)
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