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Galileo Galilei: Wer war das?

Geboren in Pisa und aufgewachsen in Florenz, veränderte Galileo Galilei (1564-1642) die bis dahin geltenden Maßstäbe der Welt. Wegen seiner beeindruckenden naturwissenschaftlichen Entdeckungen, gilt der Physiker, Ingenieur und Astronom Galilei berechtigterweise als Universalgelehrter der Renaissance.

Zustimmung

Wessen These hat Galileo Galilei bekräftigt?

Auf Basis seiner eigenen Beobachtungen des Sternenhimmels, bestätigte Galileo im Grundsatz die These des deutsch-polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543). Kopernikus hatte nämlich bereits gute einhundert Jahre vor Galileo die Theorie vertreten, dass die Sonne im Mittelpunkt der um sie kreisenden Planeten steht. Einschließlich der sich um die eigene Achse drehenden Erde (heliozentrisches/kopernikanisches Weltbild).

Diese Behauptung stand im krassen Gegensatz zu der seinerzeit vorherrschenden Ansicht, dass das genau umgekehrt sein müsse (Ptolemäisches Weltbild).

Weil Galileo Galilei allerdings felsenfest an seinen Überzeugungen und Forschungsergebnissen festhielt, konnte – wenig überraschend – eine Kontroverse mit der "Inquisitionsbehörde" der Katholischen Kirche (heute: Glaubenskongregation) nicht ausbleiben. Galileos Inquisitionsprozess begann 1633.

Werdegang und Privates

Wann wurde Galileo Hofmathematiker bei den Medicis?

Galileos Eltern, Vincenzo Galilei und Giulia Ammannati, stammten aus der Florentiner Oberschicht, hatten aber schon bessere Tage gesehen. Sein Vater versuchte sich in Pisa und Florenz als Tuchhändler, widmete seine Zeit aber – durchaus mit einigem Erfolg – ebenso der Musiktheorie und Mathematik.

Wie es heißt, hatte Galileo fünf oder sechs Geschwister, von denen aber nur vier nach der Geburt überlebt haben sollen. Darunter der Bruder, Michelangelo Galilei (1575-1631), der seinen Lebensunterhalt als Hofmusiker in München verdient haben soll.

Galileo besuchte die

  • Klosterschule des Klosters St. Maria zu Vallombrosa bei Florenz,
  • wurde 1580 vom Vater zum Studium nach Pisa geschickt,
  • gab aber das von diesem vorgeschlagene Medizinstudium 1584/85 auf, um sich stattdessen dem
  • Studium der Mathematik zuzuwenden,
  • war anschließend, von 1585-1589, Privatlehrer in Florenz und
  • darauf folgend, bis 1592, Dozent an der Universität in Pisa,
  • arbeitete ab 1592 als Professor für Mathematik in Padua und
  • wurde 1610 von seinem Gönner und Fürsprecher Cosimo II. de’Medici (1590-1621) als Hofmathematiker der Medici nach Florenz geholt – womit die Zeiten der knappen Kasse endlich vorüber waren.

Galileo Galilei war nie verheiratet, hatte aber eine, wie es heißt, langjährige Beziehung zu seiner Haushälterin, mit der er drei Kinder hatte. Vermutlich, irgendwann um 1610 herum, scheint er das Verhältnis aufgegeben zu haben. Die Töchter gingen ins Kloster, der Sohn wurde später von Galileo als legitimes Kind anerkannt.

Differenzen & Lebensende

Worin bestanden die Meinungsunterschiede?

Zweimal,

  • 1616: Mit Papst Paul V. (1552-1621) und
  • 1633: Mit Papst Urban VIII. (1568-1644),

stand Galilei in Konflikt mit der Katholischen Kirche, die zwar neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstand, aber letztlich doch an dem bestehenden Weltbild des in Ägypten geborenen, aber dennoch griechischen Mathematikers, Astrologen und Philosophen Claudius Ptolemäus (um 100-160? n. Chr.) festhielt. Und Ptolemäus war der unumstößlichen Meinung, dass

  • sich Sonne, Mond und Sterne um die im Mittelpunkt fest stehende Erde drehen (geozentrisches/ptolemäisches Weltbild).

Trotz vielfältiger Ermahnungen, eines Lehr- und Denkverbots, eines von ihm verlangten und widerstrebend gegebenen Statements seiner und der kopernikanischen Lehre abzuschwören, hielt Galileo Galilei – wie weiter oben schon gesagt – unbeirrt an seiner Auffassung eines heliozentrischen Weltbildes fest.

Wo verbrachte Galileo Galilei seine letzten Jahre?

Ab 1633 unter Hausarrest stehend sowie mit dem Verbot jeglicher Lehrtätigkeit belegt, verstarb Galileo Galilei, inzwischen erblindet, zu Beginn des Jahres 1642 in seiner Villa il Gioiello in Arcetri, einem Stadtteil von Florenz/Italien.

Letzte Ruhestätte

Sein vom italienischen Bildhauer Giovanni Battista Foggini (1652-1725) gestaltetes Grabmal, ist, für den geneigten Florenz-Besucher in der Basilika (und Museum) "Santa Croce" zu besichtigen …

Ehrenrettung

Im Oktober 1992 endlich, 359 Jahre nach Prozessbeginn, wurde Galileo Galilei von der katholischen Kirche, Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyla; 1920-2005), rehabilitiert.

Kreativität

Hat Galileo Galilei das Fernrohr erfunden?

Nein, hat er nicht.

Zwar hat er mit seinen bahnbrechenden naturwissenschaftlichen Entdeckungen, wie (zum Beispiel)

  • die der Fallgesetze,
  • seiner Elastizitätstheorie,
  • einer ganzen Reihe astronomischer Beweisführungen (u.a. Mondkrater, Sternenvielfalt der Milchstraße, Jupitermonde, Sonnenflecken etc.), bis hin zum
  • Tomatenpflücker sowie eines
  • Vorläufers des Kugelschreibers u.a.m.,

eine gänzlich neue Entwicklung der Naturwissenschaften eingeleitet, aber die eigentliche Erfindung des Fernrohrs/Teleskops ist zweifelsfrei dem deutsch-holländischen Optiker Jan, Hans oder auch Johannes Lipperhey (1570-1619) zuzuschreiben. Der hatte um 1608/09 herum versucht, sein Produkt in Frankreich, Italien und Deutschland zu vermarkten. In überschaubaren Grenzen.

Weiterentwicklung

Es war Galileo Galilei aus Italien, der schnell das Potenzial der "Lipperheyschen"-Erfindung aus Middelburg in der Provinz Zeeland/NL erkannte und eindrucksvoll und bahnbrechend für die Zukunft fortentwickelte. Gegenstände aller Art lediglich nur groß und auf dem Kopf stehend zu betrachten, schien ihm nicht ausreichend genug gewesen zu sein.

Von einer zu Anfang nur 8-fachen Vergrößerung in aufrechter und seitenrichtiger Wiedergabe der zu betrachtenden Motive, gelang ihm schon bald eine 20- bis 30-fach vergrößerte Darstellung der ihn interessierenden astrologischen Objekte: Sonne, Mond und Sterne.

Mit seinen Beobachtungen bestätigte Galilei nicht nur die bereits zuvor getroffene Erkenntnis des Astronomen Nikolaus Kopernikus, dass nämlich die Sonne im Mittelpunkt der um sie kreisenden Planeten, einschließlich der sich um die eigene Achse drehenden Erde (heliozentrisches/kopernikanisches Weltbild), steht, sondern gilt heute unangefochten als bedeutendster Mathematiker und Astronom seiner Zeit sowie auch als Ideengeber/Wegbereiter des "systematischen Experiments" in den Naturwissenschaften …

Autor:

Quellen:

  • "Galileo Galilei: Prozess ohne Ende" (Albrecht Fölsing/R. Pieper & Co. Verlag München, Zürich)
  • "Glorious Book for Heroes" (Ian und Jeff Kennedy/cbj Verlag, München)
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