"Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig": Woher kommt dieser Ausspruch?
- Aktualisiert: Donnerstag, 28. April 2022 08:49
Dieser Ratschlag stammt aus der Bibel. Genauer: Aus dem Neuen Testament; dem 2. Brief des (Apostel) Paulus an die Korinther (Kap. 3/Vers 6).
Wann kommt dieser Hinweis zum Tragen?
Theologische Interpretationen von Geist, Buchstaben, Gesetz und Schrift an dieser Stelle einmal außen vor gelassen, fällt auf, dass dieser Ausspruch bei weltlicher Betrachtung häufig dann Anwendung findet, wenn jemand jemand anderen auf dessen kleinmütige oder – der jeweiligen Situation entsprechend – unangebracht kleinkarierte Haltung aufmerksam machen möchte.
Gesunder Menschenverstand vs. Paragraphenreiterei
Neben der grundsätzlichen Gegenüberstellung des gesunden Menschenverstandes zu einer oft praktizierten Paragraphenreiterei – häufig anzutreffen u.a. in der militärischen Befehlskette – wären in diesem Zusammenhang auch die teils merkwürdigen Verordnungen zu nennen, die sich, überspitzt ausgedrückt, die offenbar unterbeschäftigten Mitarbeiter der Europäischen Union gern ausdenken.
Zum Beispiel die bekannten Gurken- Bananen- Energiesparlampen- und sonstigen obskuren Verordnungen.
Mein Gott, Walter ...!
Würden sich die Bürokraten in Brüssel demnächst auch noch zu einer EU-Verordnung darüber hinreißen lassen, wie stark die Braunfärbung (Knusprigkeit) unseres Toastbrots zukünftig sein darf, entspräche das tatsächlich einem Seufzer des Unverständnisses: "Mein Gott, Walter! Denk' daran - der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig" ...