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Französische Revolution: Fragen und Antworten

Welche Umstände führten zur Französischen Revolution? Wann und wo begann sie? Aus welchen Ständen setzte sich die Gesellschaft zusammen? Warum war der Dritte Stand benachteiligt, und was wollte er verändern? Wieso war König Ludwig XVI. mittelbar an der Revolution beteiligt? Generalstände, Nationalkonvent und Nationalversammlung – was bedeuten diese Begriffe? Was haben Robespierre und die Jakobiner mit der Schreckensherrschaft zu tun? Fragen, die wir in diesem Beitrag beantworten möchten. 

Ausgangssituation

Welche Gruppe spürte Unzufriedenheit mit den privilegierten Ständen?

Trotz guter Wirtschaftslage in Frankreich bis etwa zum letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, profitierte davon lediglich eine vergleichsweise überschaubare Gruppe der Gesellschaft. Ein Konflikt bahnte sich an. Üblicherweise zwischen Arm und Reich.

So entstand aus gut verdienenden Kaufleuten, Handwerkern, sonstigen Kleingewerbetreibenden, Zeitungsleuten, Bankiers, Anwälten, Ärzten und anderen zwar eine durchaus wohlhabende bürgerliche Schicht, die sich aber dennoch – aufgrund der üppigen Privilegien, die dem Adel und die Geistlichkeit vorbehalten waren (z. B.: Steuerbefreiung, Jobbevorzugung) – mit diesen keineswegs auf Augenhöhe fühlte. Ganz zu schweigen vom großen Rest der Bevölkerung, dem sogenannten dritten Stand.

Sinkender Lebensstandard & Meinungsumschwung

Staatsordnung

Was ist unter „Versammlung der Generalstände“ zu verstehen?

Zu Zeiten der absoluten Monarchie konnte der französische König bei schwierigen, den Staat betreffenden Fragen die sogenannte Versammlung der Generalstände zur Entscheidungsfindung einberufen.

Zusammengesetzt war diese Versammlung aus Angehörigen des Adels, der Kirche und des Dritten Standes. Letztere waren, wie gesagt, bessergestellte Bürger (z. B.: Ärzte, Kleingewerbetreibende, Handwerker, Arbeiter, Anwälte u.a.m.). Auch Bauern waren in dem Kreis wohl gelitten – aber nur diejenigen, die über einen gewissen Wohlstand verfügten.

Diese Treffen der Generalstände fanden allerdings recht, recht selten statt, hielt sich doch der Monarch für das Maß aller Dinge.

Aber 1789 war es nach 175 Jahren der Abstinenz wieder einmal soweit. Frankreich war knapp bei Kasse. Ludwig XVI. (1754-1793), also der Staat, hatte Schulden, die zu tilgen waren. Es mussten/sollten daher (daran hat sich zu heute wenig geändert) die Steuern erhöht werden. Eine Maßnahme, die ein Plebiszit aller Stände erforderlich machte.

Warum beanspruchte der dritte Stand ein verändertes Wahlrecht?

Die Vertreter des dritten Standes fühlten sich stimmabgabemäßig schlicht benachteilig.

Denn obwohl die Beteiligten des dritten Standes mit 600 Abgeordneten in der Versammlung durchaus paritätisch vertreten waren – Adel und Klerus stellten je 300 Abgeordnete – hatten die Bürger und Bauern jedoch ständig das Nachsehen.

Bei Abstimmungen wurde nämlich nicht die Zahl der Köpfe gezählt, sondern nach Ständen votiert. Und da hatten die beiden Stände, Adel und Klerus, mit zwei zu einer Stimme natürlich immer die Nase vorn. Was der dritte Stand naturgemäß als ausgesprochen ungerecht empfand. Daher forderten die Mitglieder eine entsprechende Änderung der Regeln.

Dieses Ansinnen wurde abgewiesen – was im Juni 1789 dazu führte, dass sich der dritte Stand zur Nationalversammlung erklärte und die Erarbeitung einer neuen Verfassung ins Auge fasste.

Das wiederum läutete im weiteren Verlauf der Dinge quasi den Anfang vom Ende der Monarchie ein.

Worin liegt der Unterschied zwischen „Nationalversammlung“ und „Nationalkonvent“?

Vordergründig lag der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen lediglich in der Namensänderung. Allerdings wurden die Anliegen des neu gebildeten „Nationalkonvents“ zielführender durchgesetzt. Sozusagen zügig!

Denn im Ballsaal des Schlosses Versailles kam es im Juni 1789, ermutigt und bestärkt von dem einen oder anderen Vertreter des ersten und zweiten Standes, zum sogenannten „Ballhausschwur“ – sinngemäß:

  • „… sich nicht eher zu trennen, bevor eine Verfassung verabschiedet ist und anderenfalls nur den Bajonetten zu weichen …“.

Was folgte, war ein erneutes zähes Ringen seitens Ludwig XVI. um den Erhalt seiner absoluten Einflussnahme. Letztlich endete das Tauziehen mit dem Sieg des Dritten Standes.

Das Ziel der vom Dritten Stand angestrebten und nach längerem Hin und Her auch vom Adel und Klerus unterstützen Bildung der „Nationalversammlung“, galt zu jenem Zeitpunkt keineswegs der unbedingten Abschaffung der Monarchie, sondern war lediglich die schlichte Forderung, allen Bürgern – unabhängig welchen Standes – ein Mitentscheidungsrecht bei der politischen Meinungs- und Willensbildung einzuräumen.

Die üppigen Sonderrechte des Adels wurden abgeschafft, die Kirche enteignet, das Ständesystem aufgelöst und im August 1789 die Menschen- und Bürgerrechte formuliert und ausgerufen.

Ludwig XVI. verlor rapide an Zustimmung, wollte sich im Juni 1791 durch Flucht dünnemachen, wurde entdeckt, unter Kuratel gestellt, im August 1792 nach dem Sturm auf die Tuilerien gefangen genommen und eingekerkert.

Von der Nationalversammlung zum Nationalkonvent

Die Nationalversammlung wurde aufgelöst und durch den in freien Wahlen zustande gekommenen Nationalkonvent (klassenübergreifend gewählte Volksvertretung mittels allgemeinem Wahlrecht) ersetzt, der im

  • September 1792 zur ersten Sitzung zusammentrat,
  • die Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative) aufhob,
  • einen so genannten „Französischen Revolutionskalender“ kreierte,
  • die Republik ausrief und
  • Ludwig XVI. im Januar 1793 auf dem Schafott mittels Guillotine enthaupten ließ.

Im weiteren Verlauf zeichnete sich der Nationalkonvent im Wesentlichen allerdings durch ständige Streitereien unter den gemäßigten „Girondisten“, also der von George-Jacques Danton (1759-1794) angeführten radikalen „Bergpartei“ und den „Jakobinern“ aus.

Letztere entpuppten sich in ihrem Streben nach Macht als ganz besonders perfide.

Schreckensherrschaft

Quellen:

  • Dichter, Denker, Jakobiner" (Das farbige LIFE Bildsachbuch/rororo)
  • "Joseph Fouché" (Stefan Zweig/S. Fischer Verlag Frankfurt a.M.)
  • "Dantons Tod" (Georg Büchner/Wilhelm Goldmann Verlag München)
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