Wer war Sokrates?
- Aktualisiert: Montag, 16. Mai 2022 10:41
Sokrates (469-399 v. Chr.) war Philosoph. Ein griechischer Philosoph der Antike, der eine große Zeitspanne seines Lebens während, zwischen und nach den Perserkriegen (498-448 v. Chr.) und dem etwa dreißig Jahre andauernden Peloponnesischen Krieg (431-404 v. Chr.) gelebt hat. Über die Jahrtausende hinweg hat es dieser Mann geschafft, mit seiner Philosophie zu den ganz Großen dieser Wissenschaftsdisziplin zu gehören.
Wissensstand
Woher stammt die Kenntnis von Sokrates?
Sokrates hat kein einziges Wort seiner Überlegungen jemals selbst zu Papier gebracht.
Das, was man über ihn weiß, stammt im Wesentlichen aus den Schriften seiner Schüler. Primär aus denen Xenophons (um 425-354 v. Chr.) sowie aus den, der Nachwelt erhaltenen, Briefen an unterschiedlichste Adressaten. Insbesondere aber aus den sogenannten Dialogen Platons (um 428-348 v. Chr.).
In diesen – in Dialogform verfassten – fiktiven Gesprächen, ergreift Platon nie selbst das Wort. Vielmehr lässt er die Sicht der Dinge in erster Linie von seinem Freund, Lehrer und Mentor Sokrates vertreten.
So zum Beispiel in Platons frühen Dialogen
- Lysis (Über die Freundschaft),
- dem Gastmahl (Über die Liebe) und in seinem Spätwerk
- Phaidros (Über das Schöne).
Neben den in Platons Dialogszenen festgehaltenen Gedanken seines Lehrers Sokrates zu so gut wie allen erdenklichen Themen des menschlichen Wirkens, sind auch Persönlichkeit, Charakter und Lebenslauf – dieses in jeder Beziehung unkonventionellen Philosophen – ausschließlich aus den Aufzeichnungen seiner Schüler überliefert.
Herkunft und Persönlichkeit
Wie wird Sokrates von den Zeitgenossen beschrieben?
Als schlicht, bescheiden, etwas absonderlich – aber schlau.
So soll Sokrates in mehr oder weniger
- einfachen Verhältnissen – der Vater Steinmetz, die Mutter Hebamme – aufgewachsen sein,
- eine adäquate Erziehung und Ausbildung erfahren haben,
- als einfacher Soldat beeindruckend tapfer am Peloponnesischen Krieg teilgenommen haben,
- allerdings keineswegs ein George Clooney oder Brad Pitt gewesen sein.
Ausgeglichen hat er seine auf den ersten Eindruck hin nicht sehr einnehmende Erscheinung, so heißt es, durch Intelligenz, Schlagfertigkeit, Selbstbewusstsein, persönliche Bescheidenheit und Humor.
Und ganz entscheidend zur Zeit der so genannten "attischen Demokratie", in der tatsächlich alle Macht vom Volk ausging, beherrschte Sokrates auch die Kunst kluger Argumentation und exzellenter Rhetorik.
Familie und Fragetechnik
Resümee
Was bleibt?
Sokrates, der sich schwerpunktmäßig mit ethischen Fragen beschäftigte, hinterließ, so lässt sich rundweg sagen, den auf ihn folgenden Philosophen bis in unsere Zeit hinein seine mutige, dennoch oft am Ergebnis zweifelnde Denkweise über Liebe, Freundschaft, Gerechtigkeit, Tapfer- und Tugendhaftigkeit und Sterblichkeit. Vielen gilt er als Begründer der griechischen Philosophie. Wenn nicht sogar darüber hinaus …
Quellen:
- "Platon – Über die Freundschaft, die Liebe und das Schöne" (Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München/Zürich)
- "Die philosophische Hintertreppe" (Wilhelm Weischedel/dtv)
- "Die Macht des Gewissens" (S. Fischer-Fabian/Droemer-Knaur)
- "Philosophie“ (Stephen Law/Kompakt & Visuell – Dorling Kindersley)
- "Philosophen – 50 Klassiker" (Edmund Jacoby/Anaconda)